Future Weekly
Die zwei Startup Veteranen Daniel Cronin und Markus Raunig sprechen mit jeder Menge Humor über Technologie, Unternehmertum und die Zukunft. Jeden Donnerstag analysieren sie die interessantesten News der Woche und küren Rockstars, die die Welt von morgen prägen. Jeden Sonntag begrüßen sie im Deep Dive visionäre Gäste für einen Blick hinter die Kulissen aktueller Trends und formulieren gemeinsam Moonshots & Predictions. Ein Podcast der verschiedene Welten verknüpft und mit mutigen Thesen inspiriert.
Future Weekly
#474 - WKO Reform, Tinder AI, GTM Strategien 2025
🇦🇹 WKO Reform?
🦄 The Residency eröffnet Standort in Wien
🧠 AI Capex Inflation
🍿 Sequoia Revolte
🦋 GoToMarket Strategies in 2025
👻 Tinder will deine Fotos analysieren
🎸 Rockstars: Simon Schmiderer und Team
Musik (Intro/Outro): www.sebastianegger.com
Einen wunderschönen guten Morgen, guten Mittag, guten Abend, willkommen bei Future Weekly. Heute mit mir Markus und nicht dem Daniel, nicht der Hannah, nicht dem Adrian, sondern wir haben eine Premiere. Heute bei mir ist die Luisa. Hallo Luisa. Willkommen an Bord. Willkommen bei Future Weekly. Wir haben großartige Themen im Gepäck. Wir reden über das, was die letzte Woche Österreich auf Trab gehalten hat, die WKO, Krise und potenzielle Reform. Wir reden über The Residency, die einen Standort in Wien eröffnet haben, über die Inflation der AI Capex-Ausgaben, über Thequoia, wo es eine Revolte gab, über die erfolgsversprechendsten Go-to-Market-Strategien 2025, über Tinder, das deine Fotos analysieren will. Und wir haben natürlich auch großartig Rockstars im Gepäck. Future Weekly, here we go. Und wir starten mit den News. Und ja, zuerst einmal Luisa, du bist das erste Mal hier als Co-Host im Podcast. Vielleicht magst du dich kurz einmal vorstellen.
SPEAKER_00:Ja, sehr gerne. Genau, ich bin die Luisa, Luisa Schiffke. Ich habe die letzten zweieinhalb Jahre bei Austrian Startups gearbeitet und durfte dort die Bildungsprogramme leiten. Und bin jetzt ganz neu in der Rolle der Geschäftsführerin der Stiftung Unternehmerische Zukunft. Mich haben die Themen Unternehmertum, Entrepreneurship und Bildung schon immer sehr interessiert, weil ich da als Kind und Jugendlicher schon einen anderen Zugang als den normalen Zugang hatte. Und mir wichtig war, das auch anderen Kindern und Jugendlichen zu ermöglichen. Und gerade Entrepreneurship hat mich immer fasziniert, weil ich finde, damit geht einfach eine unglaubliche Selbstständigkeit und Selbstbestimmtheit einher. Und deshalb faszinieren mich diese Themen sehr. Und insbesondere deshalb freut es mich jetzt in der Rolle, die Stiftung vorantreiben zu können und genau für diese Themen einzustehen.
Markus:Ja, und nebenbei bist du auch noch YouTube-Star, will ich kurz sagen. Aber das überlassen wir dann, unseren Hörern herauszufinden, in welcher Form. Wir freuen uns sehr, dass du heute einspringst und legen los mit unseren Themen. Die letzte Woche war ganz im Zeichen der Wirtschaftskammer, ganz österreich diskutiert über die Wirtschaftskammergehälter. Ganz konkret ging es da um die Erhöhung der Funktionärs- und Angestelltengehälter der Wirtschaftskammer. Das basiert auf einer Formel. Und diese Formel ist halt so, dass das auf der letztjährigen Basis basiert, auf den Erhöhungen, die es da gab. Und die war natürlich ziemlich hoch aufgrund der hohen Inflation. Wird aber bei der Wirtschaftskammer dann mit einem Jahr Verspätung umgesetzt. Und das führt jetzt leider zu einer schiefen Optik, nämlich in einem Jahr, wo eigentlich alle verzichten müssen, wo es keine großen Gehaltserhöhungen gibt, wo auch die Wirtschaftkammer selbst mehrfach dazu angehalten hat, dass man quasi hier mit Vorsicht und Bremse agieren soll, ist jetzt halt quasi durchgesickert, was da eigentlich für die Wirtschaftskammer geplant ist, basierend noch eben auf der Formel vom letzten Jahr. Also eher unglücklich und dadurch, oder rund um dieses Thema hat auch die Kammer nicht unbedingt optimal kommuniziert. Das hat zu einem Riesenaufschrei geführt, der wirklich auch jetzt schon länger anhält. Man hört da auch, da gibt es durchaus Intrigien in der ÖVP und generell auch, sage ich einmal, so in den Länderkammern und so. Also viel Aufruhr. Ich glaube, da hat sich über die letzten Monate wahrscheinlich auch etwas aufgestaut. Der Harald Maara ist ja auch immer jemand, der sich kein Blatt vor den Mund genommen hat. Oft einmal auch, sage ich jetzt mal, vielleicht Leute aus den eigenen Reihen kritisiert und eher für, ich sage jetzt mal, umrühren und Innovation steht und nicht so dieses klassische traditionelle Interessensvertretungsdenken. Und das entlädt sich jetzt gerade alles. Und es ist immer noch unklar, was eigentlich auch so der endgültige Outcome ist, ob das jetzt überstanden ist und es gibt jetzt die große Reform. Es wurde schon im Sommer eine große Kammereform angestoßen, was jetzt auch so nach und nach hervorgekommen ist. Jetzt ist durchaus spannend, ob das passiert oder nicht. Aber Luisa, du bist 26 Jahre alt, hast selbst schon ein Unternehmen gegründet, hast bei Austrian Startups auch schon mit der Wirtschaftskammer zusammengearbeitet. Was ist denn jetzt ganz persönlich dein Eindruck von der Wirtschaftskammer?
SPEAKER_00:Also die Wirtschaftskammer ist ja, kriegt man irgendwann einmal mit, dass es die gibt. Und je nachdem, wie sehr man sich damit beschäftigt hat, mein besseres Bild oder weniger. Mein erster richtiger Touchpoint war, als ich damals eben selbst gegründet habe und mir überlegt habe, möchte ich als neue Selbstständige gründen oder möchte ich tatsächlich ein Gewerbe wählen, wo ich auch die Unterstützung von der WKO habe. Ich habe mich dann damals dazu entschieden, ein Gewerbe zu wählen, was eben die Unterstützung da dabei hat. Insbesondere, weil ich gesagt habe, gerade bei rechtlichen Themen ist das eine super Unterstützung für mich in dem Fall, womit ich auch sehr zufrieden war. Also für mich hat es sich damals ausgezahlt, insbesondere direkt bei der Gründung, weil es darum ging, wenn ich eine Mitarbeiterin einstelle, wie mache ich das am besten, was muss ich beachten und so weiter. Und da gab es für mich einfach sehr viele Fragen, die ich am Anfang nicht genau gewusst habe, wie ich die am besten angehe. Und dafür fand ich das sehr hilfreich. Danach hatte ich eigentlich nicht mehr wirklich Touchpoints. Das heißt, ich bin nach wie vor Mitglied und zahle meinen Beitrag und denke mir immer wieder, wenn ich was bräuchte, dann könnte ich darauf zurückgreifen. Ich habe es bis jetzt aber tatsächlich meistens nicht gebraucht. Finde das aber im Moment voll in Ordnung so. Das heißt, meine persönliche Erfahrung einmal damit ist eigentlich soweit positiv gewesen. Und dann finde ich, kommt es halt sehr darauf an, wenn man, ich finde, man muss immer unterscheiden, was man halt in den Medien mitbekommt, was man persönlich mitbekommt, weil das eine ja auch das große Ganze ist, die Organisation an sich, die sich aus vielen Menschen zusammensetzt. Wo man auch unterschiedliche Meinungen dazu haben kann, wie ob das gerade so passt oder nicht passt. Finde ich aber auch wichtig, dass man da halt immer hinterfragt, wer bringt the news gerade raus, with welcher intention vielleicht auch, wer steht da dahinter, and sich then nochmal seine eigenen Meinung bildet. Ansonsten an other touchpoint, den we sehr regelmäßig haben, is mit der Entrepreneurship Week, da die WKO a wichtiger Partner für uns ist, um die Youth Entrepreneurship Week umzusetzen. Die sind seit Anfang an dabei and sind der wichtiger Enabler gewesen, dass wir die Initiative überhaupt mit, ja, dass wir sie überhaupt umsetzen können. Und auch da wieder, also wenn ich an die Personen denke, mit denen ich bis dahin Kontakt hatte, bin ich soweit sehr positiv gestimmt, weil die alle voll dahinter stehen und auch versuchen, dass das möglichst gut unterstützt werden kann. Aber wie gesagt, so eine Organisation setzt sich ja aus sehr vielen Einzelpersonen zusammen. Und es gibt Entscheidungen, die man befürwortet und Entscheidungen, wo man sich dann ja denkt, weiß ich jetzt nicht. Und ich glaube, da ist wichtig, dass man differenziert und dann für die jeweilige Situation auch entscheidet, was da so die eigene Meinung dazu ist.
Markus:Ja. Definitiv. Der Harald Maurat hat ja gemeint, es wurden definitiv Fehler gemacht, zumindest mal in der Kommunikation. Ich glaube, du hast sehr gut angesprochen, die Kammer als homogenes Geschöpf gibt es wahrscheinlich. Es sind viele, viele unterschiedliche Gruppen auch innerhalb der Kammer, die auch teilweise unterschiedliche Dinge wollen, die dann halt irgendwo ausverhandelt werden. Es ist auch, wenn man sich in der Start-up-Szene umhört, gibt es da sehr unterschiedliche Meinungen auch dazu. Ich glaube, ich weiß nicht, wie oft ich schon gehört habe, dass Leute wirklich beeindruckt sind davon, wie die Außenwirtschaft dabei unterstützt, Business Development bei der Erschließung neuer Märkte zu machen. Also dass teilweise kommen die Leute da zurück und sagen, das ist unfassbar, dass das brauche ich mir nicht mal eine Selbstperson anstellen, so viel wird da gemacht. Hängt sicher eben auch von den Personen vor Ort ab. Das wird wahrscheinlich in manchen Märkten besser sein als in anderen. Also da gibt es sehr positive Resonanz, aber gleichzeitig gibt es schon auch die Menschen, die manchmal schon ziemlich pisst sind von den teilweise auch den Beiträgen, die man zahlen muss, aber dann halt auch manchmal nicht ganz klaren Informationen, die man dann auch bekommt, besonders das Thema Gewerbeordnung, das für die Wirtschaftskammer, doch da gibt es halt Interessengruppen in der Wirtschaftskammer, die sind aufbauend auf der Gewerbeordnung, Fachgruppen und so weiter. Wenn man im Ministerium sagt, man will die Gewerbeordnung reformieren, dann sagen die, das geht nicht, weil die Wirtschaftskammer ist da dagegen. Und die Gewerbeordnung ist für Startups ein Riesenthema, weil es halt schützt halt bestehende Betriebe. Wenn man dem Travis zuhört, wie er erzählt, was er machen musste, er damals Tour Raider gegründet hat, nämlich ein halbjahres Kurs, glaube ich, und dann Gewerbeprüfung in Deutsch für Reisebüro, dann greife ich mir auf den Kopf und sage, warum ist Reisebüro ein geschütztes Gewerbe? Also das macht einfach keinen Sinn. Das macht dort Sinn, wo halt wirklich, ich nenne es Leib und Leben in Gefahr ist, dann macht es Sinn, ein geschütztes Gewerbe aufzubauen. Aber da sind wir sicher überbordend. Und das liegt aber natürlich auch an den Interessen innerhalb der Kammer, die halt dann ihren eigenen Pfund schützen. Und insofern glaube ich, kann man da schwierig alles über einen Kamm scheren. Ich glaube, man könnte die Kammer sicher reformieren, man könnte sie moderner gestalten, man könnte sie mehr öffnen, auch der Veränderung. Das sehe ich gerade auch als Chance, dass man aus dieser Krise vielleicht den Motor gewinnt, dass es da wirklich Veränderungen gab. Der Prozess ist ja schon angestoßen worden scheinbar. Vielleicht gibt das jetzt den Motor, vielleicht ist es aber auch so, dass genau dieser Prozess der Veränderung dazu führt, dass jetzt alle so auf die Führung einschlagen, weil sie gegen diese Veränderung sind. Denn eigentlich ist das jetzt eine gezielte Kampagne. Ich glaube, bei sowas muss man, wie du schon richtig sagst, da gibt es die unterschiedlichsten Interessenslagen. Es ist ein sehr komplexes Ding und es ist leider auch ein Zeichen unserer Zeit, wo wir halt wirtschaftlich in der Krise sind, ganz klar, jetzt ist eine Rezession schon eine ziemlich lange Zeit. Und da ist auch jeder spürt, dass er um seine Macht, seine Privilegien kämpfen muss. Und da geht es dann auch schnell darum, dass man halt Sündenböcke findet. Und das ist dann nicht immer sehr schön. Und das ist gerade sicher auch ein Zeichen dieser Zeit. Wie das gerade abläuft, ich glaube, wie gesagt, es wäre gut, wenn man mal breiter diskutiert, was Interessensvertretungen in diesem Land auch für eine Rolle spielen, wie stark sie auch institutionalisiert sind, wie sehr sie auch oft Dinge blockieren. Gleichzeitig aber auch, was es eben an Serviceinfrastruktur gibt, die sehr wertvoll und sehr nützlich ist und wie man diese weitererhalten kann, wie man diesem auch mehr Unternehmen zugänglich machen kann. Ob das mit einer Pflichtmitgliedschaft sein muss, weiß ich nicht. Aber es sei wirklich für Österreich zu wünschen, dass man diese aktuelle Krise dazu nutzt, dass man die generellen Interessensvertretungen, die kann man in Österreich noch ein bisschen besser aufstellt. Ja, und das bringt uns zu unserem nächsten Thema, geht in eine ganz andere Richtung. Ich sage jetzt mal sicher ein bisschen einfacher, was die Dynamik angeht und auch dort Dinge zu verändern. Es geht um The Residency. Wir haben ein Instagram-Video gefunden, was viral gegangen ist von einem Influencer, der da in einem Wiener Penthouse ein Video dreht über seine Community, wo er lebt.
SPEAKER_00:In einem sehr coolen Wiener Penthouse. Ich glaube, das hat so einem Viral GM beigetragen.
Markus:Definitiv. Und da geht es eben darum, dass Wien jetzt eine The Residency bekommen hat. Ja, vielleicht magst du uns kurz erklären, was eine Residency ist.
SPEAKER_00:Sehr gerne. Grundsätzlich, so wie ich das jetzt verstanden habe, ist es ein Space, der geschaffen wird für Personen, die gerne etwas Innovatives gestalten möchten. Ist sehr breit gefasst. Also man muss jetzt kein klassischer Startup-Gründer sein, sondern einfach eine Person, die etwas bewegen möchte. Um dort zusammenzukommen, gemeinsam zu leben und zu arbeiten anders zu unterstützen. Das Ganze scheint auf drei bis sechs begrenzt zu sein. Das haben wir auf der Website jetzt nicht ganz ausmachen können, aber scheint so zu sein, dass es eben all a parate wechselt, damit es einen neuen Durchgang gibt und da quasi auch ein bisschen Bewegung reinkommt. And also das Wiener Wiener Residency ist Teil von einer weltweiten Community. Es gibt mittlerweile zwölf Residencies weltweit. Und das Ganze wird unter anderem unterstützt von Sam Altman, also das allgemeine Projekt. Und in Wien haben wir jetzt da eben auch eine Abzweigung davon, was finde ich mal eine super spannende Sache ist. Und ich sehr gespannt bin, wie sich das entwickelt, wer da einziehen wird, auch von welchen Hintergründen, aus welchen Ländern etc. Aber finde ich, ist auf jeden Fall mal eine positive Sache, dass Wien zu einem Ort auserkoren wurde, wo es auch so eine Residenz geben soll. Genau.
Markus:Absolut, weil das ist eigentlich bisher in erster Linie, also es gibt einige Residences in Amerika, in viele in San Francisco. Und dann gibt es in Vancouver, Bangalore und Berlin, sehe ich jetzt, zumindest auf der Website. Und London noch. Mal schauen. Okay, London noch. Aber überschaubar und dass da jetzt quasi Wien dazu kommt und gleich auch mal, ich glaube, das erfolgreichste Video postet. Ist, glaube ich, ganz gut für die Visibility von Wien als potenzieller Tech-Hotspot. Man muss natürlich jetzt auch schauen, dass diese Community entsteht. Das ist, wie du schon richtig gesagt hast, es ist ein Space, aber eben auch ein Living Space. Also man lebt und arbeitet dort, kriegt ein paar Benefits, muss aber halt auch quasi ganz normal mit bezahlen. Und gleichzeitig kann ich mir vorstellen, dass man dadurch schon auch ein bisschen Visibility in Richtung International geht. Es ist von drei, es gibt drei Co-Founder von dem Vienna Residency Space. Das sind der Stefan Huber, der Thomas Übellacker und der Konstantin Konvalexius. Und sind aktuell Plätze frei. Also wenn man Lust hat, sich das mal anzuschauen, bin ich mir sicher, die Herrschaften freuen sich auch über ein Kennenlernen. In jedall spannend, dass da Wien dabei ist. Finde ich cool. Viel Erfolg. Wäre gut, wenn da richtig Momentum auch dadurch entsteht. Fein. Jetzt haben wir schon über Sam Altmann gesprochen. Ja, der ist natürlich jede Woche eine Schlagzeile. Was gab es da diesmal zu lesen?
SPEAKER_00:Ja, da tut sich mal wieder einiges. Und zwar nicht nur bei OpenAI, sondern allgemein wird gerade verkündet, wer alles wie viel Geld in AI und die Weiterentwicklung davon stecken möchte. OpenAI hat zum Beispiel eine Zusammenarbeit mit Amazon angekündigt, wo sie 38 Milliarden US-Dollar investieren möchten. Metaplan angeblich 600 Milliarden. Und dann kommt Österreich, äh nicht Österreich, dann kommt Deutschland mit tatsächlich einer Milliarde, die sie Telekom gemeinsam mit Nvidia zusammen investieren wollen, um Europa dahingehend auch unabhängiger zu machen. Und die Rechenkapazität Deutschlands um 50 Prozent erhöhen, was grundsätzlich ein super Schritt ist. Nur wenn man sich so anschaut, welche anderen Zahlen da so im Raum stehen, ist das natürlich ein vielleicht etwas kleinerer Schritt.
Markus:Ja, also eine Milliarde versus 600 Milliarden ist natürlich schon eine andere Hausnummer. Es ist natürlich trotzdem gut, dass es passiert. Absolut. Gleichzeitig muss man auch sagen, bei diesen großen Zahlen, die da in Amerika announced werden, das ist natürlich jetzt alles mal große Ankündigungspolitik. Es ist noch nicht ganz klar, wo dieses Geld herkommt. Weil das sind Dimensionen, die man nicht einfach so schnell hebeln kann. Es ist auch der Grund, warum wahrscheinlich gerade Nvidia sehr stark in Richtung eben auch Partnerschaften mit Nation States geht, also da nochmal neben Big Tech andere Kundengruppen aufzumachen, weil sonst hat Nvidia da immer so ein bisschen zu Größe der Tech-Giganten das Maximum, was Nvidia auch an Umsatz erzielen kann. Hört jetzt auch, also Idan hat letztes nicht Iden, Sam Altman hat immer auch so, ich glaube nein, nicht der Sam Altman, sondern der CFO von OpenAI hat irgendwie so angedeutet, ob es nicht einen Federal Loan Guarantee geben könnte, also eine Guarantee from Staat for a Kredit, den man aufnimmt, um die Kreditkosten zu verringern und so die AI infrastructure costs einfacher tobel. Das gab dann Kritik. Es wurde dann reframed in Richtung, das ist diese Garantie nur, für halt die Menschen, die Chip Plans in den USA machen. Also es wird da sehr viel auch auf politischer Ebene gerade probiert, einfach Wege zu finden, wie man diesen unglaublichen Energieaufwand, diesen unglaublichen Infrastrukturaufwand, den eine EI-Revolution braucht, wie man den stemmen kann. Und das wird bewusst auf dieser Ebene gespielt, weil das natürlich auch eine Frage einer nationalen Sicherheit ist. Also was da ganz klar, dieses Race Against China, wenn es um, so wie es damals halt im Kalten Krieg, das Space Race gab zwischen Amerika und Russland, was zu sehr viel Innovation geführt hat, aber auch zu sehr hohen Kosten für Verteidigung, weil halt eben immer so dieser Threat war, wenn die andere Seite da jetzt große Vorsprünge hat, dann führt es dazu, dass man wahrscheinlich unterdrückt wird. Diese Szenarien werden gerade wieder gespielt und deshalb wird da mit den unterschiedlichsten Mitteln probiert, Geld zu mobilisieren. Dass wir in Europa unter ferner Liefen sind, ist nichts Neues, es ist nicht gut, es ist wir müssen, glaube ich, einen eigenen Weg finden, um trotzdem Relevanz zu behalten. Und werden jetzt kurzfristig sicher nicht, dass diese Abhängigkeit, die es schon gibt, rauskommen. Gleichzeitig muss man sich sicher überlegen, wo sind unsere Stärken, was können wir hebeln, wie, in welchen Technologien können wir so führend sein, dass wir halt auch zumindest eine gegenseitige Abhängigkeit gibt, keine einseitige. Und gleichzeitig vom Know-how halt genug mitschwimmen, dass wir auch verstehen, wo es Sinn macht, wie zu verhandeln, sage ich mal. In jedem Fall, es gibt groß, viel, viel Lärm um eine potenzielle Blase in dem Bereich. Doch das ist nichts Neues. Hat ja auch der Matthias Lechner, der bei uns im Podcast war, letztens von Liquid AI, der selbst quasi ein AI-Foundational Model mit viel Geld aufbau, sagt ganz klar, das ist eine Blase aktuell. Es ist nur die Frage, wann sie platzt. Und da scheiden sich die Geister.
SPEAKER_00:Und wo dann jeder steht, zu dem Zeitpunkt.
Markus:Genau, wie exponiert man ist, wer gerade quasi die heiße Kartoffel in Händen hält, die dann plötzlich nichts mehr wert ist. Darum geht es. Aber ja, da geht es nicht nur bei OpenAI, sondern auch bei einem anderen sehr bekannten Namen in der Tech-Welt drum, oder?
SPEAKER_00:Ganz genau. Wenn es um Verhandlungen geht und wo man gerade steht, wenn es heiß wird, da geht es um Sequoia. Ging es gerade genauso, wo es zu einem unverhofften Wechsel kam, zumindest von außen, vielleicht unverhofft. Markus, magst du uns da einmal genauer mit hineinnehmen, was da passiert ist?
Markus:Ja, der bekannteste Venture Fund der Welt hat wahrscheinlich ein bisschen eine Revolte erlebt. Es gibt jedenfalls einen neuen Chef. Der Roloff Bover, der das bisher gemacht hat, wurde von seinem Führungsteam quasi abgelöst. Da gibt es, es ist ja ganz interessant auch, wie Venture Funds von der Governance aufgesetzt sind. Bei Sequoia ist es so, dass es eine, also da gibt es quasi den Head und dann gibt es drei Lieutenants, ein Leadership-Team, die jederzeit ein Vot ausrufen können, wo das Leadership dann oder wo quasi auch der Head abgesetzt werden kann. Und das ist das, was wohl, wenn man den unterschiedlichen Artikeln, zum Beispiel eben der Financial Times, Glauben schenkt, was konkret passiert ist. Das heißt, da gibt es einen Führungswechsel. Warum es Unzufriedenheit gab, warum es da auch auf, zumindest wenn man dem Führungsteam Glauben schenkt, warum es eine neue Richtung braucht, ist nicht ganz so klar, weil rundherum gibt es natürlich viel PR-Sprech und alle haben sich lieb und es ist ja großartige Leistung und so weiter. Aber ja, was man so ein bisschen durchgehört hat, Seuer hat sich weniger exponiert in dieser EI-Blas als andere. Das heißt aber auch, man hat weniger von dem Wachstum, das es da gab, dem Unfassbaren profitiert. Ist da eher konservativer gefahren, macht das natürlich aus einer Position der Stärke heraus, aber da gibt es sicher bei manchen mehr Appetit für Risiko in diese Richtung. Es gab auch internen Schwierigkeiten, was die politischen Meinungen mancher Partner angeht. Da gab es einen, der den neuen Bürgermeister von New York ziemlich borderline-rassistisch, würde ich sagen, angegriffen hat. Also jedenfalls sehr islamkritisch, auf eine nicht besonders diplomatische Art und Weise, woraufhin intern eine Person, ich glaube Chief Operating Officer ist zurückgetreten aus Protest darüber. Es gab auch viel externen Druck, dass mit diesem Partner machen soll, wurde dann zwar quasi eine offizielle Mahnung ausgesprochen, dass man sich da vielleicht ein bisschen mehr zurückhalten soll, aber es gab jetzt nicht wirklich Konsequenzen, weil es natürlich auch gefährlich wäre aktuell, weil der Partner, der sich da jetzt, sag ich mal, sehr ungut kritisch ausgesprochen hat, das ist ein Freund von Elon Musk und vom Donald sehr nahe. Also das ist dann schon wieder auch ein schwieriges Umfeld zu navigieren. Das ist irgendwie auch das Problem der aktuellen Zeit in Amerika, dass du halt ja manchmal sicher dich entscheiden musst, bist du deinen Prinzipien treu oder stellst du dich mit den wichtigen Leuten gerade gut? Und scheinbar war auch das Leadership in dieser Zeit manchen Leuten nicht ganz passend. Jetzt gibt es ein neues Leadership.
SPEAKER_00:So schnell kann es manchmal gehen.
Markus:Allerdings. Ja, soviel zu Sequoia. Was gibt es sonst an News? Wir haben eine ganz interessante Research gefunden über Go-to-Market-Strategien in 2025. Ganz spezifisch jetzt für B2B Companies. Also ein bisschen Insights aus der Startup-Skill-Ecke. Und da hat man sich angeschaut, wie gehen aktuell B2B-Startups vor, wenn sie quasi einen Markt adressieren wollen, wenn sie quasi in den Markt reingehen mit ihrem Produkt. Welche Strategien, welche Marketingstrategien funktionieren da aktuell? Welche werden auch viel genutzt? Und gibt es da eine schöne Matrix dazu? Und wie immer, wir wissen ja, bei Matrix rechts oben ist gut. Und ich lese sie da mal vor. Also ich glaube, die Outlier, also die Matrix ist Likelihood of having a big impact. Und Popularity across B2B Tech. Also wie oft es genutzt wird und wie erfolgreich es ist. Und ganz oben, was die Likelihood of having a big impact angeht, sind Intimate Events. Mal interessant. Popularity ist ganz vorne LinkedIn. Das überrascht mich jetzt wenig. Wenn ich mir meinen LinkedIn-Feed anschaue, dann ist er natürlich voll mit Content von B2B-Startups, die probieren sich da halt auch irgendwie zu positionieren als Marktführer. Von den Intimate Events kriegt man natürlich naturgetreu nur was mit, wenn man zu dieser intimen Gruppe der potenziellen Kunden gehört. Deswegen ist es, glaube ich, natürlich, dass das vielleicht für uns nur bedingt nachvollziehbar ist. Aber wie ich mir schon gedacht habe, jetzt ein bisschen aus der Stiftungserfahrung, die wir ja beide hatten, da hatten wir auch ein Fundraising-Dinner. Und das war ja auch so ein bisschen ein intimes Event, wo man irgendwie das Gefühl hat, man lernt die Leute kennen. Es ist was Besonderes. Es hat schon auch gut funktioniert.
SPEAKER_00:Absolut. Ich glaube, bei den intimen Events ist es vor allen Dingen auch einerseits die Kombination aus, es ist schon vorgeselektiert. Das heißt, es ist exklusiv und nicht jeder kann dabei sein. Das heißt, man überlegt sich dann auch gut, was man daraus macht. Man fühlt sich schon mal geehrt, dabei sein zu dürfen und weiß auch, die anderen, die dabei sind, macht Spaß, sich mit denen auszutauschen. Und da kann natürlich ein super Austausch insgesamt quasi auch stattfinden und gestärkt werden oder enabled werden. Und daraus können sich super Dinge ergeben. Der Hansi und du habt ja neulich auch in der anderen Podcast-Folge drüber geredet, was für eine Dynamik bei dem ersten Dinner entstanden ist. Weil das eben auch, wenn es vorbereitet wird, ein bisschen Gedanken hineingesteckt werden, wie kann man die Personen tatsächlich auch aktivieren. Da kann man da schon sehr, sehr viel draus machen. Und ich glaube, insbesondere in einer Zeit, wo es sehr, sehr viele Events gibt, diese allgemeine Networking-Events sind, sind solche Events, die vorselektiert sind, kuratiert sind, halt besonders spannend, weil man dort mit einer recht hohen Wahrscheinlichkeit davon ausgehen kann, dass sich das tatsächlich lohnt.
Markus:Ja, und am Ende besonders in einer Welt, wo du halt durch AI immer mehr automatisierst, wo immer mehr Trash-Content drin ist, irgendwie so AI-generated Stuff, sind halt echte menschliche Momente, Experiences. Das ist, glaube ich, das, was halt in so einer Zeit dann wahrscheinlich besonders viel wert ist. Und sieht man ja auch, weiß nicht, wenn man ins Musikgeschäft schaut, da wird aktuell der Großteil des Revenues mittlerweile halt über die Konzerte gemacht, weil da werden auch die Tickets immer teurer, aber das ist halt für die Menschen eine Experience, die man nicht replizieren kann, die echt ist, authentisch ist, an die man sich erinnert. Und ich glaube, da liegt sicher auch die Kunst darin. Und gleichzeitig das, was schon immer zählt, und das ist jetzt zum Beispiel Warm-Out-Band-Bound, ist da auch drin, also warme Intros. Es ist Vertrauen. Und Vertrauen kommt halt mit Menschen, die man kennt. Und das ist sicher auch etwas, was uns bei der Stiftung gut gelungen ist, dass halt einfach viele Menschen dabei sind, die mit ihrem Namen schon auch dafür stehen, dass das, was geschätzt ist und dass das etwas ist, wo wir wirklich was bewegen können, weil das Menschen sind, die selbst viel bewegt haben. Und das merke ich jetzt auch in unseren, also es gibt jetzt bald ein zweites Closing der Stiftung und wir haben Gott sei Dank auch da noch einmal ordentlich was gehebelt und es gibt auch weitere Interesse und bei fast allen Gesprächen ist immer, es ist schon sehr cool, was wir da für Leute beisammen haben. Und das Teil dieser Gruppe zu werden, ist für viele Menschen auch ein Faktor. Und gleichzeitig eben auch das Vertrauen, das dadurch signalisiert wird, kann man nicht überschätzen. Und gleichzeitig steht da LinkedIn, haben wir ja auch mit der Stiftung. Die LinkedIn-Kampagne hat auch sehr gut funktioniert, wo auch einfach das Gefühl entstanden ist, da ist Momentum drin. Also da sind wir gar nicht so weit weg. Was ich auch noch ganz interessant finde in dem rechtsoberen Quadranten Founder Brand steht da auch. Und das ist auch etwas, wo ich das Gefühl habe, ja, zum Beispiel der Johannes Mansbad ist da wahrscheinlich ein besonders extremes Example, der einfach sich persönlich sehr stark inszeniert auf LinkedIn, oft auch total mit sehr, sag ich mal, angriffigen Meinungen und sehr polarisierenden Meinungen, dadurch aber halt unglaubliches Engagement auf seine Posts bekommt und damit der Firma natürlich viel Aufmerksamkeit schenkt und diese Founder Brand, dass man halt rund um die persönliche Marke eines Gründers oder einer Gründerin ein Unternehmen aufbaut. Das ist etwas, was jetzt nicht neu ist, aber was schon jetzt auch nicht nur ein kurzfristiger Hyper.
SPEAKER_00:Und was einfach nochmal stärker wird, weil ich würde sagen, das gibt es schon länger, aber es wird halt immer einfacher. Ich glaube, was man da eben sehr aufpassen muss, gerade wenn man ein sehr polarisierendes Polarisierendes Auftreten hat, darf man sich erst recht keinen größeren Fehltritt leisten, weil sonst geht das Unternehmen halt schlecht. Gleichzeitig, gerade eben dieses Polarisierende bringt ja genau die Interaktion unter den Beiträgen.
Markus:Ja, und teilweise glaube ich auch, dass das ist ja auch das, warum so polarisierende Politik funktioniert. Du kriegst natürlich viel Gegenwind, aber irgendwo gibt es halt trotzdem die Leute, die sagen, ja genau, richtig so. Und das ist halt dann deine Kundengruppe. Egal in welche Richtung jetzt die Polarisierung geht, gibt es ja die unterschiedlichsten Meinungen. Aber das Anecken selbst ist oft, was die Konsequenzen für einen selbst und das Unternehmen angeht. Ich glaube im tatsächlich unternehmerischen Dasein oft wahrscheinlich inhärent überschätzt, was da die Folgen davon sind. Also ich glaube, der Johannes zum Beispiel hat schon viele Shitstorms gehabt unter seinen Posts und ich glaube nicht, dass das dem Unternehmen geschadet hat. Ich habe die Insights nicht. Vielleicht gab es da schon auch etwas, wo dann Leute gesagt haben, nein, mit so einer Company will ich nichts zu tun haben. Glaube ich aber ehrlich gesagt nicht.
SPEAKER_00:Ja. Ich glaube, es kommt auch immer darauf an, wie dann im Endeffekt damit umgegangen wird. Es kann ein Shitstorm sein, der sich ewig mitzieht. Und es kann etwas sein, was einfach in der Sekunde, wo der Beitrag quasi relevant ist. Da ist auch die Diskussion relevant und dann erübrigt sich das aber relativ schnell wieder und verläuft sich im Sand. Die Leute mussten einfach mal ihre Meinung kundtun. Also ich glaube, das ist etwas, was man sehr gezielt auch einsetzen kann und sicherlich Sinn macht. Und ich glaube eben, was aktuell schon auch noch sehr, sehr stark ist und was ich auch bei österreichischen Gründern immer wieder sehe, die Expertise drumherum auf LinkedIn aufzubauen und zu zeigen, hey, ich kenne mich mit dem Thema tatsächlich aus. Du kannst eben da auch auf die Expertise setzen. Das ist schon auch etwas, was gerade sehr stark genutzt wird.
Markus:Sehr guter Punkt. Also tatsächlich, sich als Experte zu positionieren durch hilfreichen Content in einem Bereich, das ist ein No-Brainer, da muss man sich auch, weil um quasi so zu polarisieren, das muss man auch wollen als Persönlichkeit. Das gehört ja auch dazu, dass man dann mit einem Shitstorm leben kann. Das ist sicher nicht für alle etwas. Und sich als Experte zu positionieren, glaube ich, da kann man sich deutlich eher anfreunden. Wenn wir jetzt schon beim sich anfreunden sind, dann führt uns das zu unserem nächsten Thema. Da geht es nämlich um Tinder. Weil Tinder hat announced, dass sie jetzt ein neues Feature ausrollen, bei dem User ihre persönliche Foto-Library freigeben können. Also Tinder hat dann Zugriff auf all deine Fotos. Und Tinder nutzt dann AI, um aus diesen Fotos ein Persönlichkeitsprofil zu erstellen und auf Basis dieses Persönlichkeitsprofils bessere Matches zu ermöglichen. Das klingt ein bisschen nach Black Mirror. Aber who knows? Was sagst du dazu, Louisa? Würdest du deine Camera Roll an Tinder freigeben?
SPEAKER_00:Ich glaube, diese Frage kann ich mal sehr clear with Nein beantworten.
Markus:Du bist sicher nicht alleine.
SPEAKER_00:Ich bin, was my camera betrifft, eigentlich allgemein sehr vorsichtig, also auch Apple Cloud or sowas. Dadurch habe ich immer wieder ein Problem mit meinem Speicherplatz, dass es mir lieber ist, als es irgendwo rumschwirrend zu haben. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass es grundsätzlich Mehrwert schaffen kann, im Sinne von, also wenn man die ganzen Fotos durchgeht, da kommt ja, also ich glaube, da kann man sehr, sehr viele spannende Infos finden, auf denen basierend man dann sagen kann, ist das ein Match oder nicht, weil da einfach sehr viele Details sind, die einem persönlich wahrscheinlich auch gar nicht auffallen würden. Also es wurde bei, als ich mich da ein bisschen eingelesen habe, wurde zum Beispiel erwähnt, dass der Mehrwert jetzt angezweifelt wird, weil das auch, das sind dann quasi Fragen wie, ja, gehst du gerne wandern oder sowas, dass man sich diese Fragen sparen kann, weil das direkt gematcht wird. Aber ich glaube, das geht eigentlich da tiefer und dass man eher schaut, okay, wie oft sind sie mit der Familie zusammen, wie schaut die Wohnung aus, wie ist so generell das Umfeld? Und ich glaube, dass man da sehr, sehr detaillierte Einblicke bekommt. Das heißt, vom Matching könnte ich mir sogar vorstellen, dass es funktionieren kann. Ich finde das aber hochproblematisch.
Markus:Stimmt, ja, eigentlich so. Ist deine Wohnung aufgeläumt? Wie teuer gehst du essen? Das sind sicher viele Punkte, die so ein bisschen schwierig auch abzufragen sind, ehrlich, und durch Fotos wahrscheinlich ganz gut darstellbar sind.
SPEAKER_00:Und an die man vielleicht auch gar nicht denken würde, wenn man sich denkt. Also ich glaube, das sind viele kleine Dinge, die man normalerweise nicht am Schirm hat.
SPEAKER_02:Naja.
SPEAKER_00:Also ja. Was ich mir noch gedacht habe, grundsätzlich ist es natürlich auch eine super smarte Strategie, um an echt viel Material heranzukommen, um die AI wieder trainieren zu können. Das heißt, wenn es da eine Kooperation mit irgendjemandem gibt, kann er sicherlich viel dabei abspringen. Aber aus User-Perspektive, I don't know.
Markus:Ja, ich kann mir kurz vorstellen, dass AI wirklich eine, dass Tinder wirklich eine eigene AI damit dann auch baut, eben basierend auf den Daten, die sie da sammeln. Das ist natürlich Training Data auch. Ob man vom AI Overlord gematcht werden will, das ist dann, glaube ich, jedem selbst überlassen. Ich bin sehr gespannt. Wenn man sich das anschaut, tatsächlich die Entwicklung in der letzten Jahre ist ja gewaltig wie Online-Dating, also quasi Online-Dating-Plattformen mittlerweile der Ausgangspunkt von vielen Beziehungen sind. Es ist eine Explosion. Das heißt, ich kann mir gut vorstellen, dass dieser Trend sich dadurch noch verstärkt. Aber gleichzeitig gibt es halt schon Privacy für Menschen schon ein Thema, besonders die privaten Fotos. Ich glaube, da bist du nicht allein mit einer Skaption. Dass man das dann direkt freigibt, aber you never know.
SPEAKER_00:Hast du Zahlen dazu, wie viele Paare tatsächlich entstehen durch Online-Dating?
Markus:Ja, ich habe sie nicht jetzt schon, aber wir hatten es, glaube ich, vor ein, zwei Jahren hatten wir einen Newspiece dazu, dass mittlerweile die Hälfte der Beziehungen Hausnummer durch Online-Dating tatsächlich entstehen und dass das echt massiv sich verändert hat. Jetzt Beziehungen wurde da nicht als keine Ehe oder also grundsätzlich Beziehungen romantischer Art. Es kann schon sein, dass das auch, sage ich jetzt mal, weniger, mit weniger Commitment ausgestattete Beziehungen sind, aber das fand ich wirklich bemerkenswert, wie stark das überhand genommen hat.
SPEAKER_00:Ich glaube, so ein Hookup, ganz sicher ist das stärker geworden. Ich habe mittlerweile auch einige Freunde, die schon seit ein paar Jahren zusammen sind und sich eben über Tinder kennengelernt haben. Aber wäre interessant zu wissen, wenn man das quasi ein bisschen strenger auslegt, wie viele ernste Beziehungen tatsächlich online entstehen.
Markus:Und es kann schon auch sein, also ich glaube, dass die Studie war nicht zu Tinder, sondern zu generell Online-Dating-Plattformen oder Online-Matching-Plattformen. Das heißt, da gibt es ja auch welche, die sehr explizit eher nach langfristigen ernsten Beziehungen gebaut sind. Aber über alle hinweg ist der Share massiv explodiert. Gut, das bringt uns zu unserer letzten Rubrik, unseren Rockstars die Woche. Und wer ist das diese Woche?
SPEAKER_00:Das sind Zone 14, die gerade Bayern erobern. Und das müsste dein Herz erwärmen als großer Fußballfan. Genau, da geht es um die Fußballtrainingsanalyse und da haben sie jetzt einen großen Vertrag mit dem Bayerischen Fußballverband abgeschlossen. Und das ist natürlich ein super starker Milestone.
Markus:Jawohl. Gratulation an den Simon Schmiederer und das ganze Team. Du hast ja schon angesprochen, das österreichische Startup Zone 14, Zone 14, ist jetzt durch diese Partnerschaft eigentlich mit 4500 bayerischen Vereinen als Kunden unterwegs. Also die halten jetzt alle Zugang zu dem Zone 14 Videoanalysesystem. Das ist ein System, wo man eine Kamera aufstellt und das wird dann automatisch analysiert. Also die Kamera SKI gesteuert. Und jetzt als Gründer eines Amateurfußballvereins ist es natürlich ein lang ersehnter Traum, dass man da alles auch mal filmen konnte. Ich kannte mich immer irgendwie ab. Wir haben manchmal halt einfach wirklich mit, haben im Team eine Person gehabt, die halt die Spiele dann gefilmt hat, damit man sich im Nachhinein sich dann anschauen kann, was hat funktioniert und was nicht. Und meine Torquote, wenn gefilmt wurde, versus nicht gefilmt wurde, war um ein Vielfaches höher, wenn gefilmt wurde. Also vielleicht ist das irgendwie so ein bisschen intrinsisch unterbewusst irgendwo ein besonderer Anreiz, insofern ja vielleicht ein Anreiz ein bisschen mehr zu laufen, wenn es dann auch technologisch analysiert wird. Plus, kann man schon vorstellen, jetzt nämlich die Perspektive, die dabei auch interessant ist, bayerischer Fußballverband. Warum kauft ein Verband so eine Software oder kauft, vielleicht macht eine Partnerschaft, vielleicht gibt es auch ein Modell, wo das teilweise übernommen wird. Aber ich glaube schon, dass der Verband da auch ein bisschen den Gedanken dahinter hat, dass dadurch die allgemeine Qualität des Fußballs im Land verbessert wird, dass vielleicht auch zentraler. Bin ich gespannt, wie wer aller Zugang zu den Statistiken, die dann daraus ausgewonnen wird, bekommt, ob vielleicht der Verband das bekommt, weil das natürlich dann auch sehr Spannende, wenn es unserem Scouting von neuen Talenten geht. Weiß ich alles nicht. Muss man dann mal fragen, wie genau diese Partnerschaft ausschaut. Aber insgesamt sicher ein sehr cooler Erfolg. Congrats an euch. Und ja, hoffentlich hören wir da bald noch mehr. In diesem Sinne bringt uns das zum Ende. Liebe Luisa, vielen Dank fürs erstmalige Co-Hosten.
SPEAKER_00:Herzlichen Dank für die Einladung.
Markus:Vielen Dank auch an euch da draußen fürs Mit dabeisein. Wir hören uns nächste Woche wieder und wünschen euch bis dahin noch eine erfolgreiche Woche.
SPEAKER_02:Bis dann.