Future Weekly
Die zwei Startup Veteranen Daniel Cronin und Markus Raunig sprechen mit jeder Menge Humor über Technologie, Unternehmertum und die Zukunft. Jeden Donnerstag analysieren sie die interessantesten News der Woche und küren Rockstars, die die Welt von morgen prägen. Jeden Sonntag begrüßen sie im Deep Dive visionäre Gäste für einen Blick hinter die Kulissen aktueller Trends und formulieren gemeinsam Moonshots & Predictions. Ein Podcast der verschiedene Welten verknüpft und mit mutigen Thesen inspiriert.
Future Weekly
#469 - Peak Social Media, Entrepreneurs First goes US, AI SEO Wars
👾 Peak Social Media?
🦖 Entrepreneurs First verlässt Europa
🚲 Woom Wow
🐼 Bitpanda vervierfacht Gewinn
🍪 Das Ende der Cookies
🍿 AI SEO Wars
🦄 DeepL vor US-Börsengang?
🎸 Rockstars: Luisa Schiffke & Valentin Mayerhofer
Musik (Intro/Outro): www.sebastianegger.com
Einen wunderschönen guten Morgen, guten Mittag, guten Abend, welkom by Future Quickly. Heute mit mir Markus und der großer Ding Hannah. Hallo Hannah, hallo you da draußen. We have started them in the Gepäck. We read über Peak Social Media Zeichen. We read über Entrepreneurs First, die schweren Herzens Europa verlassen, über Woom, die ein neues Fahrrad für Babys vorstellen, BitPanda, die ihren Gewinn vervierfachen, über neue Cookie Laws, die potenziell in Europa kommen, über Google, das Reddit ausbremst, vielleicht ist Verhandlungstaktik, über den neuen Google Search AI Mod, über Deep L, die sich den Börsengang überlegen, und wir haben großartige Rockstars der Woche. In diesem Sinne, Future Weekly, here we go. Und ja, da hat eine Headline meine Aufmerksamkeit letzte Woche ein bisschen in seinen Bann gezogen, nämlich er stand da Peak Social Media. Have we passed Peak Social Media von den Financial Times? Wo es darum geht, dass ja einerseits the Bad News, Social Media, und das wissen wir eh, immer weniger sozial wird und auch die Gründe, warum Leute Social Media Apps nutzen, viel weniger ist, um mit Bekannten in Austausch zu treten und sich auszutauschen und viel mehr halt einfach mindless Content zu konsumieren, dass auch mehr und mehr von AI auch produziert wird und ja die Entschitification von Social Media jetzt sicher neue Höhen erreicht hat und gleichzeitig und deswegen auch Peak Social Media sieht man, zumindest global betrachtet, dass die Usage von klassischen Social Media Tools zurückgeht. Eigentlich überall auf der Welt, außer in Amerika, aber global durchaus beträchtlich. Also ist über alle Altersgruppen hinweg, besonders auch bei den jüngeren Stärkerspürbar. Also dort, wo es ja die Usage eigentlich am höchsten ist, ist jetzt auch der größte Rückgang. Und es ist Hoffnung, dass wir vielleicht, dass jetzt diesen Punkt überschritten haben, wo auch der Mensch realisiert und vielleicht auch instinktiv reagiert, weil etwas für ihn vielleicht nicht wirklich förderlich ist.
SPEAKER_00:Also das wären ja mal wirklich gute News. Was ich schon trotzdem noch weiterhin beängstigend finde, es ist halt, also es steht in dem Artikel auch, die Nutzung wird halt viel stärker dafür genutzt, um so Freizeiten zu füllen durch quasi Mindless Scrolling. Also anstatt, wie du schon gesagt hast, jetzt eigenen Content zu teilen, mit Freunden in Kontakt zu bleiben, etc., werden alle nochmal stärker zu Konsumenten. Auch die Plattformen, die da gelauncht werden, also zum Beispiel Meter mit Vibe oder eben auch OpenAI, das sind halt, das ist der sogenannte AI Slop. Also dieses Passwort hat sich gerade im Internet auch verbreitet, dass im Endeffekt AI-Abfall generiert wird und sehr stark eben auch Deepfakes nutzt und ja wirklich unnütziges, aber auch sehr süchtig machender Content, der halt super stark auf dich getrimmt ist und da fällst du halt hinein und du hast überhaupt nicht mehr diese Freizeiten, wo dir mal langweilig werden kann. Und da gibt es ja schon viele Studien, die zeigen, dass das extrem schädlich ist.
Markus:Kreativ, ja, es ist kreativitätshemmend auch wirklich. Also genau diese Zeit, wo du jetzt auch mal vielleicht nichts tust und nicht bespielt wirst, ist ganz wichtig, um auch mal, im Englischen sagt man, let your mind wander. Also so ein bisschen den gedankenfreien Lauf zu lassen. Und das fehlt dadurch. Und du hast vollkommen recht, dass wenn man sich die Daten anschaut, in den letzten zehn Jahren, wie hat sich das Social Media Verhalten verändert? Oder die Gründe, warum Leute auf Social Media gehen, es ist zwei Gründe sind klar gestiegen. Das ist to follow celebrities und to fill spare time. Die sind beide im Plus. Und ganz klares Minus bei to meet new people, to keep up with friends and to share my opinion. Also all das das Aktive daran ist komplett verloren gegangen, bis zu minus 40 Prozent als Grund. Und das zeigt schon, dass es halt jetzt einfach eine reine Konsum-Plattform ist. Was ich interessant finde, ist natürlich, was passiert jetzt sonst mit der Zeit? Ist das tatsächlich, dass die Leute jetzt, weiß nicht, wieder spazieren gehen oder sich mit Freunden in Real Life treffen?
SPEAKER_00:Sie treffen sich im Park und essen mit Gabeln Pudding. Also ich glaube schon, dass wir den Anfang jetzt eines Gegentrends spüren.
Markus:Ohne Frage. Also ich glaube, den Raum gibt es. Also dieses bewusste Schaffen von analogen Räumen auch, das sehe ich auch. Gleichzeitig muss man sagen, es gibt halt jetzt schon auch gewisse Plattformen, die wahrscheinlich ähnlich additiv sind, aber nicht das Social Media gelten. Wie zum Beispiel. Ich glaube das jetzt sowas wie Roblox oder so Spielewelten, Videospielwelten, glaube ich, die bei Jungen schon recht stark auch gefragt sind. Oder auch, mich würde interessieren, wie es mit YouTube, Twitch, Discord auch ausschaut. Also zu das, was ist jetzt YouTube ein soziales Netzwerk? Fällt das in diese Statistik rein, weil es ja de facto besonders mit den Shorts ist es ja doch auch einfach Slop, wie du schön gesagt hast. Und auf der Basis müsste man sich wahrscheinlich auch diese Daten anschauen, ob da ein Verdrängungswettbewerb stattgefunden hat.
SPEAKER_00:Aber die Frage ist, ja, weil, also ich hatte jetzt, mein Handy ist kaputt gegangen, ich hatte so ein Übergangshandy und da hatte ich jetzt keinen Instagram und auch auf LinkedIn nicht wirklich Zugriff. Und hab dann aber auch angefangen, eben beim, auch eben Spotify hat irgendwie nicht gescheit funktioniert, alles nicht. Und dann war ich laufen ohne Musik und bin mit dem Rad ohne irgendjemand im Ohr gefahren und ich habe gemerkt, wie angenehm das ist. Und wie, also, was für interessante Gedanken aufkommen, auch einfach beim Laufen, wenn ich nicht Musik im Ohr habe. Und tatsächlich war ich heute in der Früh wiederlauf und jetzt funktionieren alle Apps wieder. Ich habe es trotzdem nicht, ich habe es irgendwie nach zehn Minuten habe ich meine Musik ausgeschalten und bin einfach so weitergelaufen. Und das war irgendwie schon, da habe ich halt auch viel über die Arbeit nachgedacht, aber es sind voll die guten Gedanken da gekommen. Und ich mir dann gedacht, okay, ich muss das einfach mir jetzt beibehalten, dass ich mich nicht ständig mit irgendwas beschallen lasse, sei es Podcasts oder auch eben nur Musik. Vielleicht geht es anderen ja auch so.
Markus:Ja, man muss dazu sagen, also Future Weekly ist natürlich davon ausgenommen, sollte man sich auf jeden Fall beschallen lassen. Aber ich gebe dir vollkommen recht. Ich glaube, das ist wirklich, und ich glaube, wie gesagt, dass viele von uns das jetzt nach und nach auch realisieren und das, also ich kann es nur von meiner Perspektive sagen, also ich spüre meine Social Media Sucht klar. Ich probiere das natürlich auch mit diversen, also da gibt es ja sowohl Nati von Apple als auch zum Beispiel Opus, ein Startup, das sich spezifisch damit auch beschäftigt, dass man das klar limitiert. Und ich habe jetzt zum Beispiel bei mir 45 Minuten als Maximum Zeit eingestellt, um einfach sicherzustellen, dass ich da nicht in diesen Slot reinkippe. Aber aufgrund dieser Realisierung ist jetzt zum Beispiel auch, dass wir jetzt bei unserem Sohn, ich probiere alles, um zu verhindern, dass er irgendwie Handys in die Hand bekommt, was schwierig genug ist, weil du musst es ja auch irgendwie nutzen. Aber ich glaube, genau dieser Touchscreen, ich glaube, das ist schon wirklich etwas, was sehr addiktiv ist, auch für ein Wired in, ich glaube, es ist eine persönliche Meinung, aber ich glaube, zum Beispiel ein Fernseher, wo du nicht draufdrücken kannst, sondern den du halt mit einer Fernsteuerung steuerst, ist weniger addiktiv als ein Touchscreen. Also ich glaube, so iPhones oder generell Smartphones und Tablets, das ist schon eine spezielle Art, das, was das mit deinem Gehirn macht. Das ist nur ein Instinkt.
SPEAKER_00:Die Hardware hat da einen Impact.
Markus:Ja, das glaube ich schon. Das glaube ich schon. Ich glaube, auch so ein Ultimate Scroll-Algorithmus, der lebt auch von diesem Schieben. Das ist schon auch additiv daran, glaube ich.
SPEAKER_00:Ja, ich glaube, es ist halt die Reaktion darauf, also was passiert, wenn du schiebst.
Markus:Ja, absolut.
SPEAKER_00:Und was ich auch gelesen habe, es ist so diese Randomness davon. Also wenn du zum Beispiel in Social Media so aufbauen würdest, dass du wirklich nur in deinem Algorithmus nur Sachen bekommst, die dir taugen, dann wird das irgendwann langweilig. Aber dadurch, dass es eben dieses Thema gibt, dass du immer wieder dann Blödsinn reinbekommst, dass dir nicht taugt und dann überrascht wirst, quasi, dann suchst du immer wieder die, das macht süchtig, quasi, dass du nicht genau weißt, ob dir das nächste Video taugt. Da hat es ein Experiment gegeben mit Mäusen und die haben halt immer quasi, wenn es eine, es gab so einen Ton und dann haben sie, nein, genau, es gab einen Button, den konnten sie drücken, und wenn sie ihn gedrückt haben, dann ist das ein Käse oder sowas gekommen. Und wenn sie, wenn das immer gleich war, immer sie drücken den Button, es kommt ein Essen, dann hat sie es irgendwann nicht mehr interessiert. Also da haben sie es halt dann nur gedrückt, wenn sie wirklich Hunger hatten. Aber wenn bei dem Experiment, wo es random war, sie haben gedrückt und manchmal kam das Essen und manchmal nicht, da haben sie, sind sie komplett crazy auf diesen Button geworden, haben die ganze Zeit diesen Button gedrückt, um zu schauen, kommt ein Essen oder kommt kein Essen. Und daraus hat man eben abgeleitet, dass im Endeffekt auch Social Media Algorithmen dann süchtig machen, wenn es nicht klar ist, ob dir das nächste Video gefallen wird oder nicht.
Markus:Ja, das ist, glaube ich, eng verbandelt mit der Glücksspielpsychologie. Du hattest ja auch dieses auf einen Knopf drücken und dann eben nicht wissen, obwarten, was für eine Reaktion kommt. Ich glaube, dass das schon tief verwurzelt ist, auch in den Social Media Algorithmen mittlerweile. Und ich glaube eben das Handy als haptisches Device spielt dann nochmal eine verstärkende Rolle. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Leute am Computer, am Laptop das gleiche Suchtverhalten haben wie am Handy. Es gibt sicher Daten dazu, finde ich spannend. Aber ich gehe davon aus, dass das Handy da schon auch oder Touchscreens eine nochmal verstärkende Rolle gespielt haben.
SPEAKER_00:Also ich glaube, meine größte Sichtsucht gerade ist LinkedIn und da bin ich am Laptop mehr drauf als am Handy.
Markus:Echt? LinkedIn ist bei dir. LinkedIn ist ja eigentlich, finde ich, für mich noch das sozialste Netzwerk, oder?
SPEAKER_00:Ich weiß auch nicht. Ich habe das so schnell offen, dass ich merke nicht, dass ich es öffne und bin schon wieder drauf.
Markus:Okay, interessant. Ja, ist lustig. Bei mir ist LinkedIn eigentlich, sodass ich das Gefühl habe, es ist eher weniger süchtig machend. Ich finde es noch am ehesten als positives Social Netzwerk, wo ich aktiv bin und tatsächlich auch irgendwie das Gefühl habe, ich kriege relevanten Content raus und nicht nur.
SPEAKER_00:Eh, voll. Deswegen bin ich auch auf diesem Medium am meisten, weil es mich halt auch interessiert, was die Leute dort posten und weil Leute zum Teil schon auch ihre Meinung posten und ich auch viele News drüber lese. Aber es ist halt auch einfach die Plattform, wo ich am aktivsten bin und dann halt ist es, glaube ich, mehr dieses, ah, hat man wieder einen neuen Kontakt. Die Notifications. Ja, es ist die Notification, ja.
Markus:Ja, stimmt schon. Die Notifications, da hast du recht.
SPEAKER_00:Und du kriegst ja für so viele Notifications. Also nicht mit dir an. Kann ich abdrehen.
Markus:Ja, man kann das schon irgendwie abdrehen, weil man sieht man halt dann Dinge auch nicht, die man sehen sollte. Und man kann auch für einen Post, wenn man eine Notification bekommt, dann alle weiteren Notifications für diesen Post abdrehen. Das man sich mache ich sehr oft.
SPEAKER_00:Ah. Smart. Okay, wieder was gelernt. Vielleicht kann ich meine LinkedIn-Suft ein bisschen bekämpfen. Gut. Jawohl.
Markus:Also es bleibt zu hoffen, dass wir vielleicht hier wirklich eine Trendwende schaffen und als Gesellschaft wieder ein bisschen mehr mindful sind, auch mit unserer eigenen Aufmerksamkeit. Die Aufmerksamkeitsökonomie, in der wir leben, ist etwas, was ziemlich ungesund ist und wo wir als Menschheit, glaube ich, ein bisschen wieder davon abkommen müssen. Vielleicht spielen wir damit auch in Europa eine Rolle. Vielleicht schaffen wir es hier, neue Netzwerke zu bauen, neue Plattformen zu bauen, die das vielleicht ein bisschen anders sehen. Ein Player, der das bisher unterstützt hat oder der bisher recht aktiv darin war, war Entrepreneurs First. Entrepreneurs First ist ein Talent Accelerator, eigentlich ganz ähnlich auch wie unser Entrepreneur Leadership Programm, probiert es Menschen noch vor der Gründung zusammenzubringen, ein High Potential, interdisziplinär und denen dann am Weg zur Gründung zu helfen, also ein Programm zu bieten, um diesen Schritt zu machen, auch tatsächlich mit zuerst einmal Lebensunterhaltskosten, die gedeckt werden und dann auch einem Investment. Und die haben diese Woche durchaus schockierende News für Europa präsentiert, nämlich haben sie gesagt, dass sie sich aus Frankreich und Deutschland, zwei ihrer Kernmärkte, mit dem Programm zurückziehen und stattdessen sich darauf fokussieren, dass sie europäischen Gründern dabei helfen, in Amerika Fuß zu fassen, weil sie in den letzten Badges die Erfahrung gemacht haben, dass dort halt einfach alles viel einfacher ist, besonders Fundraising. Ja, was mich schon ziemlich schockiert, muss ich ehrlich sagen.
SPEAKER_00:Ja. Also ist ein schlechtes Zeichen für Europa. Und vor allem auch ein Push quasi Talente, die die Top-Unternehmen bauen können, dann auch in die USA abzuziehen. Und das ist auch einfach ein Player, der auch sehr viel Gehör hat in der Szene und eben auch gerade bei Personen, die einfach neu in den Sektor einsteigen wollen, schneller mal gefunden wird. Und ist für mich nochmal ein weiteres Zeichen, wie dringend wir eine EOINC brauchen. Weil einer der Gründe ist halt, du kannst schneller mal eine Firma gründen, skalieren, Investoren investieren lieber in eine US-Delaware als in einer der 27 unterschiedlichen Rechtsformen in Europa. Also ich glaube, das ist einfach ein weiterer Hilferuf aus der europäischen Start-up-Szene gegenüber auch der Kommission und des Parlaments der EU, dass wir vereinfachte Regulierung brauchen.
Markus:Ja, es wäre schon das, was daran so wichtig ist, ist es einerseits löst es wirklich eklatante Probleme, die wir haben. Es schafft diesen gemeinsamen großen Wirtschaftsraum, der dann größer wäre als der amerikanische, anstatt dass wir 27 unterschiedliche Märkte haben. Und es wäre eine Signalwirkung so essentiell. Das wäre einfach auch ein Statement von Europa, das sagt, ja, wir hören euch zu, Startup-Szene, wir machen jetzt wirklich Schritte in diese Richtung. Weil das kam ja aus der Szene. Die EU-Incam ist ein Community-Movement. Gleichzeitig, wenn sie das jetzt verpocken, dann ist einfach das Meme von Europa als Chief Regulator und Bremser von jeglicher Innovation ist perfekt. Also das muss man ihnen echt einfach klar machen. Ich hoffe, dass ich habe jetzt heute in der Früh einen Kommentar in der Presse gelesen, also in Presse, im Newsletter, im Economist Insigner, von Oliver Grimm, der da der Pressekonrespondent in Brüssel ist. Und der hat relativ klar Stellung bezogen, dass der hat quasi erwähnt, dass da 880 Teilnehmer bei der Consultation teilgenommen haben und dass das ja ziemlich bemerkenswert ist für so ein Thema. Und eben auch, dass da natürlich viel aus der Szene, aber eben auch die ganzen Interessensvertretungen hat eben spezifisch erwähnt, dass die Notare natürlich sich aufbäumen und die Gewerkschaften und so weiter. Und hat aber dann relativ klar Stellung bezogen, dass er hofft, dass dieses Projekt nicht zerstört und dass es wünschenswert wäre, dass es wirklich auch eben als nicht als Directive, wo dann alle Member States das wieder spezifisch auslegen können, sondern als Regulation. Also ich glaube zumindest wäre es gut, wenn die konservative Presse das so aufgreift.
SPEAKER_00:Das stimmt, vor allem in Österreich auch. Ich habe in den letzten Wochen viele Gespräche diesbezüglich geführt, auch in Brüssel. Und es gab ja die EU Tech, die Italian Tech Week, da hat die von der Leyen gesprochen und hat auch ein Statement zum Scale-Up Fonds und zum 28th Regime gemacht. Dort hat sie gesagt, we want every European company to feel at home in Europe. Und da hat sie gesagt, dass man ein standardisiertes Regelwerk mit dem 28 Regime einführen wird. Das hat jetzt gleich mal eine ziemliche Diskussion in der Bubble geführt, was das wieder heißen soll. Sie hat nicht eine einheitliche digitale Rechtsform als Begriff in den Mund genommen. Auf der anderen Seite hat man von der Kommission schon relativ klar, Ansagen, dass eine einheitliche Rechtsform gewollt ist und es gibt relativ viel Verständnis auf der Ebene der Kommissare, mit denen, also die Startup-Kommissarin, die Katarina Zarajeva zum Beispiel, die sehr klar auch den Begriff EOINC sogar in den Mund nimmt.
Markus:Ja. Ja, Crunch-Time, sicher in den nächsten Monaten, dass da was passiert. Ich glaube, es wäre ein wichtiger Schritt. Es gibt halt gleichzeitig noch ein anderes Problem. Also ich glaube, dass dadurch auch die Finanzierung einfacher werden würde, jetzt Venturefinanzierung von europäischen Startups. Ein Problem oder ein Grund auch, warum Entrepreneurs First geht, ist schon auch die Kundschaft. Also das, was wir auch als Problem sehen in Europa, ist, dass das Kunden von Startups, sowohl auf der Consumer als auch auf der, auch besonders auf der B2B-Seite, dass die viel konservativer sind. Das heißt, dass man sich viel einfacher tut, ein neuartiges Projekt in Amerika zu verkaufen an Firmen, als in Europa, wo Unternehmen halt oft sehr lange brauchen, um Entscheidungen zu treffen, konservativ sind in ihrem Mindset und dementsprechend oft leider die Empfehlung auch für Startups ist, dass Amerika als Markt einfach besser funktioniert und man schneller skalieren kann in Amerika. Also das ist schon auch ein kultureller Wandel, den wir schaffen müssen. Der wird vielleicht eh auch jetzt notwendigerweise passieren, weil halt einfach der Druck auf die europäische Wirtschaft wächst. Da gibt es jetzt so zwei unterschiedliche Wege, wie man damit umgehen kann. Entweder man igelt sich ein und sagt, wir fokussieren auf Kerngeschäft und wir machen jetzt gar keine Investitionen mehr, wir tun jetzt einfach alles cutten, was nicht notwendig ist und schauen, dass wir es irgendwie durchstehen. Oder es ist, ja, wir überlegen ganz konkret, wie können wir durch Innovation, durch Technologie die Produktivität steigern, effizienter werden und bewusst investieren, weil das quasi die Flucht nach vorne.
SPEAKER_00:Ich finde, dann könnte der Staat auch ein guter, eigentlich mit gutem Beispiel vorangehen, weil wir sehen im Moment, dass staatliche Aufträge hauptsächlich an Incumbents vergeben werden an größere Unternehmen und auch weil einfach der Prozess der Prokurierung so kompliziert ist und oft gar nicht erst offen für Startups, die gewisse Themen nicht mit einbringen. Und da gibt es schon noch Möglichkeiten, wie man das ändert, also dass man das Ganze nicht als quasi fertigen Auftrag ausschreibt, sondern eher als Challenge, wo dann auch Startups zum Beispiel ihre Lösungsvorschläge einbringen könnten. Oder man hat es gesehen, wir haben vor ein paar Wochen über ein Quantenstartup gesprochen, das halt einen öffentlichen Auftrag bekommen hat in Deutschland und da eben halt schon einen 30 Millionen Auftrag vom Staat hatte und dadurch dann eine Investmentrunde gehebelt hat und einfach ein gewisses Vertrauen im Markt war, wenn der Staat quasi mit denen zusammenarbeitet, dann kann ich als Unternehmen auch darauf vertrauen, dass das was Gescheites ist. Also ich glaube, dass da auch ein Hebel wäre.
Markus:Ja, ich glaube, dass da auch in dem Bereich Defense Tech und Dual Use eine wichtige Rolle spielen wird, dass es den Staat agiler machen wird. Also das hat man schon auch gesehen, wie Silicon Valley entstanden ist, war das viel auch durch den amerikanischen Defense Sector. Und dort aber dadurch auch, weil halt jetzt Urgency da ist, durch einfach die Situation, die gerade auch in Europa herrscht, wo auch mit Drohnen und so, also das, was wir einfach sehen, jetzt auch an Dual-User Warfare, dass da glaube ich mehr Urgency ist, dass man auch auf staatlicher Seite einfach mehr Performance getrieben und mehr auch agiler reagieren muss. Es bleibt zu hoffen, dass das dann auch auf andere Bereiche überschwappt. Das ist dann immer die Frage, ist das rein im Verteidigungsministerium der Länder eine Sache oder schafft man dadurch generell eine neue Beschaffungskultur? Es ist eine Chance, dass man das vielleicht ganzheitlich sieht.
SPEAKER_00:Dual-Use hat überhaupt interessante Chancen. Ich habe auch gestern mit einem Finnen gesprochen, der gesagt hat, jetzt gerade gibt es in dem Bereich extrem viel Zusammenarbeit zwischen Estland und Finnland, weil sie ja eine, was sie beide haben, ist eine gemeinsame Grenze zu Russland. Und es gibt gerade super viel Kollaboration im Startup-Sektor zwischen diesen beiden Ländern, eben um Dolus-Lösungen auch zu bauen und auf technischer Seite quasi gegen Russland aufzurüsten.
Markus:Ja, na absolut. Das ist schon auch ein Moment, wo es einfach zählt, wie gut man da aufgestellt ist und wenn nicht, dann hat man einfach als Land, als Europäische Union ein Riesenproblem. Und ich finde, das ist schon auch ein Learning. Aus der Corona-Zeit, dass dann, wenn es halt wirklich brennt, dann sind auch Menschen bereit, über ihren Schatten zu springen und Kollaborationen einzugehen und halt wirklich performance getrieben zu arbeiten. Und das hat man damals im Gesundheitsbereich gesehen. Ich kannte mir gut vorstellen, dass das jetzt wieder einfach, dass die Awareness und die Urgency so stark ist, dass man halt hier jetzt wirklich über jegliche Freundelwirtschaft und etc. dann halt, dass man sich das hinter sich lässt und einfach erkennt, es zählt. Genau. Ja, Themenwechsel. Wir kommen nach Österreich. Harter Themenwechsel. Wir kommen zu einem unserer Parade-Startups. Und zwar Wuom. Der Kinderfahrradspezialist oder generell, ja, sie sind jetzt nicht nur mal Kinderfahrradspezialist, sondern auch Babyfahrradspezialist, weil sie haben ein neues Produkt vorgestellt, was natürlich auch mich als Vater eines sechs Monate alten Kindes sehr aufmerksam hat lassen. Nämlich ein Laufrad, das selbst balancierend ist für Kinder ab neun Monaten.
SPEAKER_00:Ja, ich finde es sehr cool, wie Wuhm sich einfach immer weiter entwickelt und auch wirklich Innovationen auf den Markt bringt. Eben dieses Laufrad, das ist, kann man sich ein bisschen vorstellen, wie so ein Steh auf Männchen. Also es hat eben eine Möglichkeit, dass auch schon die Kleinsten, bevor sie überhaupt gehen können, durchs Laufrad schon die ersten Fahrradübungen machen können. Und auch das erste Produkt, das sie für In-house quasi haben, das kann auch in der Wohnung genutzt werden. Und hier, Markus muss dann noch drei Monate warten, bis der Olli groß genug ist. Aber dann ab neun Monaten kann ein Kind dann mit dem Laufrad schon üben und dem Bewegungsdrang nachgehen.
Markus:Ja, also ich habe es schon gebookmarkt. Ich glaube, passt ganz gut mit Weihnachten da.
SPEAKER_00:Genau. Ich meine, es ist nicht billig, 180 Euro kostet dieses neue Laufrad. Also es ist schon für eine Gruppe, die sich das auch leisten kann und möchte. Aber auf der anderen Seite, glaube ich, Personen bekommen zwar in Österreich weniger Kinder und später Kinder, aber dafür gibt es, glaube ich, dann auch mehr Bereitschaft, genau für solche Sachen auch Geld auszugeben. Mal schauen, ob Österreich da ihr Kernmarkt sein wird oder ob es da andere Märkte gibt, wie wir gerade besprochen haben, wo der Uptake noch schneller ist.
Markus:Also was ich da jetzt herauslese aus deiner Aussage ist, wir kriegen weniger Kinder und spätere Kinder, aber verwöhnt darüber. Maybe. Ja, aber ich finde das schon ein cooles Konzept. Also dieses Selbstaufrichten, dieses Wobbeln von dem Raz, kann ich mir sehr gut vorstellen, dass das cool ist. Und auch wenn man jetzt überlegt, dass ich vielleicht später dann mit dem Olli Snowboarden gehen will oder so, ist das natürlich cool, wenn die Balance dadurch auch gleich mal gestärkt wird. Insofern, ja, steht am Wunschzettel.
SPEAKER_00:Ein gutes Investment.
Markus:Gut, und jetzt kommen wir von einem der österreichischen Startup-Aushängeschilder zu einem anderen, vielleicht gerade dem Aushängeschild. Und zwar BitPanda. Die haben nämlich ihre Zahlen zu 2024 veröffentlicht und die können sich einmal mehr sehr sehen lassen. Sie haben nämlich ihren Nettogewinn im letzten Jahr vervierfacht. Also ein bemerkenswertes Ergebnis eingefahren. Und ja, wir wissen ja, es gibt diese Überlegungen in Richtung Börsengang. Da ist so eine Headline natürlich sehr dienlich. Also das stärkt ein Narrativ, das ist natürlich auch das, was man vorhin im Börsengang macht. Man schaut einfach, dass man die Company in eine Lage bringt, wo man es sich wirklich erzeigen kann, wo halt jeder potenzielle Retail-Investor sich auch denkt, ja, das funktioniert wirklich. Das kann gut fliegen. Und das scheint ihnen gut zu gelingen.
SPEAKER_00:Ja, also wir haben im August ja schon darüber gesprochen, dass 2024 ein Rekord war, ja, bei ihren Betriebseinnahmen. Die waren ja in der Höhe von 393 Millionen, also auch richtig, richtig stark. Und dass sich das jetzt auch in der Profitabilität widerspiegelt, ist natürlich jetzt nicht überraschend, aber sehr, sehr stark. Und zeigt auch, dass es nicht nur mit der positiven Kursentwicklung im Kryptobereich zusammenhängt, sondern auch wirklich mit ihrer operativen Entwicklung und Disziplin, die sie an den Tag gelegt haben. Und das ist super cool zu sehen. Sind ja auch, sitzen ja quasi schräg gegenüber von uns. Also sehr schön, die Entwicklung damit zu beobachten. Und ich bin sehr gespannt auf die nächsten Schritte.
Markus:Knapp 62 Millionen Nettogewinn und halt auch wirklich geschafft. Und das muss man ihnen echt so gut erhalten, weil das ist gar nicht so einfach. Dieser Sprung in die breite Masse, auch mit Sportsponsoring, viel Werbepräsenz. Sie haben sich in Europa wirklich als der Player etabliert. Und das ist eine sehr gute Ausgangssituation für potenzielle Szenarien da auch mit der Börse. Mal schauen, keine Ahnung, wo sie stehen, keine Ahnung, wie sehr das schon konkret ist, aber es wäre wirklich cool für die Startup-Szene für Österreich, wenn wir da so eine Erfolgsgeschichte dann auch auf der Börse, an der Börse schreiben können. Mal schauen, wo, das haben wir eh schon ein paar Mal besprochen, aber wir halten jedenfalls die Daumen. Gut, zurück nach Europa. Da ist ja, wie vorher schon erwähnt, gibt es ja das Meme, dass Europa der Chefregulator weltweit ist und dass während Amerika innoviert und China kopiert, sind wir halt die Regulierenden. Und das ist durchaus auch geprägt gewesen durch GDPR und die Cookie Policy, wo halt ja dieses auf jeder Website erst einmal drücken müssen, welche Cookies sind okay, dass das halt einfach aus einer Consumerperspektive und auch aus einer Unternehmerperspektive einfach anstrengend ist und effektiv viele Leute auch einfach nur nervt.
SPEAKER_00:Ja, es ist wieder so ein gutes Beispiel davon, dass man die richtigen Intentionen, aber in der Ausgestaltung war es dann wirklich ein Schuss nach hinten. Und wir haben auch schon mal drüber geredet, auch etwas, wo sich die Big Tech-Player halt dann auch ein bisschen ins Fäustchen lachen können, weil es halt einfach auch für den Konsumenten so eine negative Erfahrung ist, dass es eher quasi, anstatt dass man sich denkt, ja, Europa schützt uns durch ihre Regulatorien, man sich denkt, naja, also wer liest sich diese Cookie-Policies dann wirklich durch? Und im Endeffekt ist es einfach nur pro Webseite, die ich anklicke, zwei unnötige Klicks mehr. So. Und wie sie das jetzt fixen wollen, ist, dass man im Endeffekt im Browser die Voreinstellung macht, wie man generell alle Seiten behandeln möchte, wo man dann aussuchen kann, zum Beispiel ja, bei dem man nur die notwendigen Cookies akzeptieren und alle weiteren Werbekookies nicht. Genau, das dann vorangestellt hat für alle Seiten. Ist für die Nutzerperspektive, glaube ich, super. Die Werbeeinnahmen wird es wahrscheinlich nicht pushen.
Markus:Ja, da werden natürlich auch die Plattformen dagegen anlaufen, weil dann bin ich mir sicher, dass unabhängig jetzt von der Website die meisten Leute einfach relativ straightforward anklicken werden, dass sie keine, nur die notwendigen Cookies wollen. Und da muss man eben schon noch sagen, was hat das für Second Order Effekt? Besonders kleinere Unternehmen profitieren davon, dass sie Online-Werbung schalten können, dass sie auch wirklich personalisierte Online-Werbung schalten können. Und da spielen diese Cookies schon eine sehr relevante Rolle. Diese Möglichkeit der Werbung schaltest du damit ziemlich aus. Dann ist es einfach viel weniger effizient, viel teurer, viel weniger zielgerechtet. Und das hat schon auch auf die Struktur einer Wirtschaft Auswirkungen, weil das würde dann sicher so Plattformen wie Amazon etc. stärken, weil dann Leute sicher eher weniger Käufe auf Basis von Werbung, die sie auf Social Media sehen, von kleineren Shops etc. machen und mehr halt einfach auf die großen Plattformen gehen. Also das darf man nicht außen vor lassen. Ich glaube, trotzdem ist die aktuelle Situation nicht besonders dienlich, weil, wie gesagt, ich glaube, sehr wenig Leute machen einen bewussten Schritt, ob sie jetzt auf einer Webseite etwas akzeptieren oder nicht akzeptieren. Ich bin gespannt, wie diese Diskussion auch in den nächsten Monaten noch ablaufen wird.
SPEAKER_00:Ja, also von einer Consumer-Perspektive würde ich sie jedenfalls begrüßen. Ich kann mir vorstellen, dass es vielleicht, ja, dass sich die Ad-Industrie da noch andere Möglichkeiten suchen wird, das dann auch zu umgehen.
Markus:Ja, ich meine, es ist natürlich nur ein Teil des Ad-Geschäfts, das Betroffenen ist, dass einfach wenn du auf einer Website warst, dass dann halt auch registriert wird, was du tust und wer du bist und dass du dann halt auf der Basis dann auch in deinen Social Media Feeds diese Tools zu sehen, also diese Produkte zu sehen bekommst, das wird dann nicht mehr registriert. Also du bist dann halt, das ist kein Faktor mehr. Du kannst natürlich trotzdem targeten auf Basis von Altersgruppe etc., all die Informationen, die Social Media halt über dich hat. Aber ja, macht es deutlich weniger effizient.
SPEAKER_00:Aber im Endeffekt ist es sehr spannend in einer generellen Entwicklung gerade, dass sowieso viel weniger auf einzelne Seiten geklickt wird. Weil im Endeffekt wird ChatGPT und auch Gemini ja schon sehr stark für die Suche genutzt und man sieht in den Zahlen, dass dadurch die einzelnen Page-Klicks extrem stark zurückgegangen sind. Weil du hast eh schon alles zusammengefasst und dann gehst du halt wirklich nur mehr auf die Seite, die du explizit für dich brauchst und du hast nicht mehr dieses Herumklicken. Das heißt, wahrscheinlich muss sich die Ad-Industrie da generell neu denken und vor allem auch eben schauen, wie platziere ich mich am besten auf den Chatbots.
Markus:Ja, absolut. Das ist also dieses ganze Thema, das was bisher SEO war, also dort, wo Leute explizit nach etwas suchen, da ist natürlich AI-Plattformen ein sehr starke Disruption. Es gibt es jetzt auch schon interessante Entwicklungen. Zum Beispiel war bisher da Reddit sehr relevant. Also es waren zum Beispiel bei OpenEye sehr stark darauf gebaut, dass sie sich anschauen, was auf Reddit zu seinem Thema empfohlen wurde etc. Und hat das oft als Basis auch für die Empfehlungen der AI genommen. Und lustigerweise hat sich das in den letzten Wochen massiv geändert, weil ein dritter Player, nämlich Google, Reddit aus ihren Suchresultaten ein bisschen rausgenommen hat. Es kann vielleicht daran liegen, dass die beiden gerade auch an einem Deal verhandeln bezüglich, also dass Google wiederum Reddit nutzen darf als eben auch als AI-Datenplattform, also als Datendlieferant quasi. Und dass jetzt vielleicht Google quasi in diesen Verhandlungen quasi kurz die Muskeln spielen hat lassen und zeigt, hey Reddit, wenn ihr uns keinen guten Deal macht, dann können wir euch einfach auch auf unsere Plattform runterdrehen. Und da ist dann der Aktienkurs gleich einmal ordentlich eingebrochen. Also der war auf schon so 15, 16 Prozent in den letzten fünf Tagen. Also man sieht, dass sich in diesem Bereich sehr viel tut, dass sich gerade so ein bisschen die unterschiedlichen Player probieren zu positionieren, dass man versteht, Wie funktionieren die AI-Tools eigentlich? Und für Firmen ist es sehr relevant mittlerweile, dass sie in AI hochgelistet sind.
SPEAKER_00:Ja, die Ironie an dem Ganzen ist ja, dass Reddit schon mal einen 60 Millionen Dollar-Deal gesignt hat mit Google, wo sie eben Google ihre Daten als Trainingsdaten für Gemini auch zur Verfügung gestellt haben. Und eben was jetzt passiert ist durch diesen Switch von Google in ihrem Algorithmus, ist im Endeffekt, dass es halt vor allem die Nutzung auf ChatGPT von Reddit Daten dadurch limitiert hat. Also es ist einfach gerade so ein Kräftemessen und zeigen, wer hat hier quasi dieses in der Hand und die Hosen an. Schon fast eine Seifenoper.
Markus:So ist es. Ja. Magst du uns noch ein bisschen was zum Google AI-Mode erzählen, nachdem was ja auch irgendwie Hand in Hand geht?
SPEAKER_00:Ja. Also ich habe ja schon erwähnt, immer weniger Personen klicken auf einzelne Seiten, weil allein auch schon diese KI-Vorschau, die man auf Google Search im Moment bekommt, eigentlich recht hilfreich ist und deine Antwort auch schon gibt auf einer Frage, die gestellt wird. Und man sieht auch, es verändert sich gerade das Verhalten, wie auf Google auch gesucht wird. Also es ist weniger stichwortartig, sondern viel richtige Fragestellungen, die gestellt werden. Und eigentlich ähnlich wie auf ChatGPT werden die Fragen jetzt auch schon im Google Search gestellt. Und was mit heute Mitternacht eingeführt wird, auch in Österreich, das gibt es jetzt in den USA und auch anderen Ländern eh schon seit dem Sommer, ist Google Search AI-Mode. Und das ist dann im Endeffekt, dass du wirklich direkt Gemini eingebettet hast und nicht nur diese Forscher, sondern dann richtig eigentlich deine Art von Search auf eine ChatGPT-ähnliche Art eigentlich dann funktioniert. Und du hast dann nur mehr sehr, also du hast viel fortgeschrittenere Antworten, dann nicht nur quasi diese KI-Zusammenfassung und kannst dann schon noch natürlich weiter auf die Seiten klicken, aber da werden halt dann drei erstmal Main vorgeschlagen und dann wirst du wahrscheinlich viel stärker gechannelt werden. Auch angepasst an die lokalen Präferenzen, auch sprachlich und in quasi der Art und Weise, was vorgeschlagen wird, ist das dann auf Österreich angepasst, aber lernt natürlich dann auch von deinem eigenen Verhalten. Und ich glaube, das wird schon nochmal stärker, dadurch, dass ja auch Chrome ein wirklich vorherrschender Player ist in dem Markt, nochmal stärker angegriffen und wird verändern, wie wir uns tun. Und was ich ja auch spannend finde, gerade um nochmal auf die regulatorische Ebene zu gehen, wir haben ja vor ein paar Wochen darüber gesprochen, ob nicht sogar Chrome abgespalten werden muss und verkauft werden muss und so weiter, weil es eine zu starke Monopolstellung gibt bei den Search Engines. Und dadurch, dass jetzt die Unterschied, also dass es doch einige unterschiedliche KI-Plattformen gibt, ist dieses Argument quasi wieder geschwächt worden und es steht nicht mehr im Raum, dass Chrome verkauft werden muss, weil es ja genug Wettbewerb in dem Bereich gibt. Und deswegen ist gerade auch viel mehr Möglichkeit für Google da wirklich zu double down, ihre, also Chrome jetzt zu dem Player zu machen, der auch da eine Monopolstellung vielleicht dann doch wieder einnehmen kann.
Markus:Ja, es ist sehr spannend. Es ist auch regulatorisch interessant, weil in der EU ist es aktuell rechtlich ausgeschlossen, dass Google oder andere in so einem AI-Tool Werbung machen können. Und das ist ja für Google, muss man auch sagen, mit diesem Switch auf AI zerstören sie ja ihr bestehendes Geschäftsmodell, was sehr gut funktioniert hat. Und das ist schon ein auch aus einer Unternehmensperspektive jetzt, also wenn man sich Google-Führungsebene reinversetzt, schon ein sehr komplexes Feld, in dem sie gerade navigieren müssen, wo das bestehende Geschäftsmodell auch von außen angegriffen wird, sie selbst aber eigentlich in einer Pole Position sind, um in diesen neuen, auf diesen, auf den neuen Zug quasi auszuspringen. Gleichzeitig ist der neue Zug womöglich nicht so attraktiv, profitabel. Also da das zu navigieren, ist sicher nicht einfach. Viele Moving Parts und sehr, sehr spannend natürlich für auch für Startups, auch für Unternehmen rundherum. Wie schafft man es, dann auch sich in diesem Ökosystem der bewegenden Teile sich so zu positionieren, dass man davon auch profitiert.
SPEAKER_00:Ja, wir bleiben gespannt, wie sich das entwickelt. Und leider nehmen wir zu früh auf, also wir konnten den AI-Mode noch nicht ausprobieren, aber da können wir dann nächste Woche weiter diskutieren.
Markus:Jawohl. Gut, letzte News, bevor wir zu unseren Rockstars kommen. Deep L ist ja durchaus eine europäische Success Story, also ein deutsches Unicorn, das bei der Übersetzung wirklich top ist. Also es ist auch immer noch so, dass Leute, die sich sehr intensiv mit Übersetzung beschäftigen, sagen, Deep L ist besser als die ganzen AI-Tools, wenn es um wirklich detaillierte Übersetzung geht, auf die man sich verlassen soll. Und ja, man hört, dass DeepL jetzt einen Börsengang vorbereitet, was ja auch eine ganz, ganz schöne Story wäre. Allerdings wird der Börsengang wohl nicht in Europa stattfinden, sondern obwohl nämlich Deep L aus Frankfurt ist. Genau, es gäbe sogar relativ nahe einen Börsenstandort, der in Europa wahrscheinlich naheliegend wäre, entscheidet man sich dann doch für die USA.
SPEAKER_00:Ja, also gerade als EISD, ich verstehe es voll. Also es ist einfach ein viel liquiderer Markt und sie haben wahrscheinlich da bessere Chancen, um einiges profitabler auszusteigen bei einem Börsengang in den USA. Aber für Europa wäre es ein Verlust, wäre es natürlich eine super Story, wenn sie in Frankfurt an die Börse gehen würden. Aber es ist auch wieder ein Aufschrei, wir brauchen eine starke europäische Börse. Und da war schon, finde ich, in den letzten Jahren die, oder vor allem vor Brexit, war halt die Londoner Börse ein starker Gegenpol, aber da tut es halt einfach auch weh, dass wir die verloren haben. Und der Börse hat der Brexit extrem geschadet auch. Also da bräuchte es einen Zusammenschluss in Europa und ein Verständnis, ein Gemeinsames und einen Willen, hier eine starke Börse aufzubauen. Und wir können nicht von europäischen Startups quasi erwarten, dass sie hier an die Börse gehen, wenn es einfach wirtschaftlich keine smarte Entscheidung ist.
Markus:Ja, und ich glaube, dafür bräuchte es halt auch mehr eine Kapitalmarktkultur. Also ich glaube, es könnte sich sowas ja auch organisch entwickeln, wenn in einem der größten EU-Märkte einmal wirklich ein Momentum entstehen wird, dass mehr Leute ihr Geld auch am Kapitalmarkt anlegen. Das ist einfach eine Riesenimbalance zwischen Amerika, wo die große Mehrheit, also sicher über zwei Drittel der Menschen, auch ihre Altersvorsorge in Aktien halten. Weil es ist Europa, wo halt viele Pensionssysteme, ein Zulagesystem haben, wo die gar nicht Kapital gedeckt sind, wo Menschen total Figurierungsängste mit dem Kapitalmarkt und wo das als Spekulation, als Casino gilt, wobei das ja eigentlich ein Investment in eine Firma ist und damit auch in eine gemeinsame Zukunft. Also da ist ganz wichtig, dass wir diesen Kulturwandel schaffen.
SPEAKER_00:Und es entwickelt sich auch schon. Also die junge Generation ist viel stärker auf der Börse vertreten. Halt auch hauptsächlich auf der amerikanischen oder halt. ETFs waren da halt auch ein Finanzinstrument, das einen sehr starken Impact, glaube ich, hat darauf hatte, dass mehr Leute investieren im Kapitalmarkt, im Aktienmarkt. Aber manchmal habe ich das Gefühl auch, also es ist definitiv so, dass mehr Leute investieren, aber ich glaube, da sind wir zum Teil auch in einer Blase, die das Gefühl nochmal verstärkt. Weil ja, in meinem Freundeskreis investieren sehr viele, vor allem die Männer, die Frauen könnten noch mehr. Aber ich glaube, wenn man dann nochmal in andere auch Bildungsschichten schaut, ist es sicher noch ein ganz anderes Thema.
Markus:Yes, definitiv. Da gibt es noch Erfolgbedarf, aber Gott sei Dank auch schon Initiativen, die hier aktiv sind. Hoffentlich geht es schneller als so manch anderer Kulturwandel. Gut, das bringt uns zu unseren Rockstars der Woche und da haben wir sehr freudige Nachrichten von gestern Abend. Denn gestern Abend war das Finale der Megabildungsmillion. Vielleicht haben es einige von euch schon auf Social Media irgendwie gesehen in den letzten Wochen. Da ging es um 200.000 Euro, die innovative Bildungsprojekte im Bereich Wirtschaftsbildung bekommen können von der Mega Bildungsstiftung. Und Tata, Great News, The Entrepreneurship Week, unser absolutes Lieblingsprojekt, was wir ja jetzt auch über die letzten Jahre gemeinsam mit der Ifte aufgebaut haben und jetzt in die Stiftung übergeht. Das hat hier gestern gewonnen. Und unsere beiden Rockstars sind die Luisa Schiffke und der Valentin Meyerhofer, weil die haben das gestern gemeinsam präsentiert und auch federführend in den letzten Jahren so gut entwickelt. Ich werde dort, sie haben das sensational gut gemacht, ich bin richtig, richtig stolz auf die beiden. Ihr seid geniale Rockstars. Big, big Conrad von meiner Seite.
SPEAKER_00:Wirklich großartig. Ich habe dabei sein dürfen, wie dieses Projekt aus der Taufe gehoben wurden. Und das jetzt so wachsen zu sehen und zu sehen, auch wie ihr beide euch ins Zeug gelegt habt, schon in der quasi Voting-Phase davor, dass Personen dafür abstimmen, dass dieses Projekt auch hier noch diesen finanziellen Zuschuss bekommt und jetzt auch wie euch dahinter geklemmt habt, da den perfekten Pitch hinzulegen. Die Arbeit hat sich voll ausgezahlt und es ist super schön, dass jetzt noch weitere 200.000 Euro der Youth Entrepreneurship Week zur Verfügung stehen, womit das Projekt noch weiter skaliert werden kann, mehr Schülerinnen und Schüler Zugang bekommen und erleben dürfen, wie es ist, wenn jemand wirklich an einem glaubt, wenn man seine eigene Idee entwickelt, Prototypen baut, pitcht und hier diese Selbstwirksamkeit mitbekommen kann. Von dem her gratuliere die gebührenden zwei Rockstars der Woche, Valentin und Luisa. Gratuliere.
Markus:Ja, ein Big Congress und das ist immer auch das Schöne, was du jetzt erwähnt hast. Wir haben das Projekt schon recht weit gebracht. Das ist jetzt im kommenden Jahr wird es in 150 Schulen sein. Die Basisfinanzierung ist da auch weiterhin eben vom Wirtschaftsministerium, vom Bildungsministerium, von der WKO und das ist auch der Wunsch, dass diese Basis bleibt. Aber es gibt 550 Sekundarstufen, zwar also Oberstufen in Österreich. Das sind noch 400 Schulen, die noch keine Entrepreneurship-Wochen erlebt haben. Das heißt noch viel Raum für Wachstum und da ist natürlich, einerseits kommt die Stiftung ins Spiel, andererseits aber braucht es zusätzliche Unterstützer und Unterstützerinnen und da sind diese 200.000 Euro natürlich ein großer Schritt nach vorne. Dementsprechend auch danke an die Mega und danke an euch fürs Dabeisein heute. Feiert mit uns, hebt euer Glas auf eine unternehmerische Zukunft und wir wünschen euch noch eine schöne Woche und hören uns bald. Ciao!