Future Weekly
Die zwei Startup Veteranen Daniel Cronin und Markus Raunig sprechen mit jeder Menge Humor über Technologie, Unternehmertum und die Zukunft. Jeden Donnerstag analysieren sie die interessantesten News der Woche und küren Rockstars, die die Welt von morgen prägen. Jeden Sonntag begrüßen sie im Deep Dive visionäre Gäste für einen Blick hinter die Kulissen aktueller Trends und formulieren gemeinsam Moonshots & Predictions. Ein Podcast der verschiedene Welten verknüpft und mit mutigen Thesen inspiriert.
Future Weekly
#466 - Stiftung Unternehmertum, H1B Visa, Limewire x Fyre Festival
🦋 Stiftung Unternehmerische Zukunft
🇺🇸 H-1B Visa Schock
🔥 Bundeskanzler bei Invest Austria
🏄♂️ Limewire kauft Fyre Festival
🎸 Rockstar der Woche: Lisa Spöck
Musik (Intro/Outro): www.sebastianegger.com
Einen wunderschönen guten Morgen, guten Abend, gute Nacht und herzlich willkommen zum Future Weekly, dem Starter Podcast. Wieder mal mit mir, Daniel, und wie immer mit dem Markus. Wir reden über eine Stiftung, die endlich da ist, von der du hören musst, von der du hören wirst und mit der du dich intensiv beschäftigen solltest, weil auf die hast du gewartet wie aufgeschnitten Brot. Wir reden darüber, dass die Amis sich wieder mal richtig ins Knie geschossen haben mit ihrem grandiosen orangenen Mann. Wir reden darüber, dass der Bundeskanzler bei Invest Austria, ja, Limewire, das Fire Festival, das Fire Festival gekauft hat. Und wir haben einen Rockstar der Woche. And an dieser Stelle im Übrigen könnte ich dir nur einen ganz kleinen Tipp giveawah. When we hast and we have nie einen richtig netten Review geschrieben hast, or mal five stern given, or so etwas in die Richtung, dann könntest du das ja an dieser Stelle machen. Denn nicht vergessen, sharing is caring. In that sinner, no pressure, but machine. And wollen wir mal, oder? Es geht los mit den News und ich hab News. Alter Schwede, ich hab die Mutter aller Hexenschüsse gehabt die letzten Tage. Die Mutter aller Hexenschüsse und es war so, so unfassbar unwürdig. Ich wollte meinen Sohn in Kindergarten bringen und ich war wirklich so in typischer Midlife-Crisis, Ausrüstung, komplette Laufkleidung, Laufweste, meine nagelneuen Laufschuhe mit Carbonplatten, Trinkweste, volles Programm und Hock mich hinten um meine Sohn. Ja, ich habe so eine Weste, so zwei Trinkflaschen, da habe ich meine Gels drin für die längeren Strecken, die ich dann auch laufe, wie man das so macht, wenn man über 40 ist. Entweder Rennrad oder Laufen, das sind die zwei Dinge. Weißt du, was ich meine? Oder du hast halt eine Wampe. Aber als Kerl sind das halt die Optionen. Und der kaputte Knee, wenn man Fußball spielt. Genau, aber mit über 40 ist halt Fußball meistens dann eher noch vom Spielfeldrand, oder? Und so die Bierdose auf der Wampe benutzen. Aber ja, die Knie sagen Danke. Oder da hast du schon acht Operationen gehabt und erzählst von deinen Glorious Days back in the day, oder? Als eigentlich hättest du für Liverpool auflaufen müssen, aber dann kam Damiskus.
Markus:Dann war es nur Chelsea.
Daniel:Richtig. Ich verstehe den Witz nicht, aber ich lache einfach mal aus Prinzip mit, weil ich nehme an, der war ziemlich lustig, wenn man was von Eishockey versteht. Und Spaß. Auf jeden Fall, ich knie mich hinter mir, ui, das tat gerade jetzt echt krass weh. Und dann bin ich aber mit ihm losgegangen und der Plan war eigentlich, er hat Fahrrad dabei, ich laufe nebenher, stehe in die Straßenmann, es wurde halt ein bisschen fieser, ein bisschen fieser und dann war das Unwürdigste, anstatt zurückzulaufen und so meine circa 15 Kilometer-Runde, die ich geplant hatte, kehrt euch den Wald mit dem Bus nach Hause. Und da wurde der dieser, dieser, dieser, dieser, dieser, wie heißt das, Hexenschuss sowas von dermaßen fies, dass ich wirklich fast nicht aufstehen konnte, zwei, drei Tage. Und ehrlich, so von einer Schmerzskala von 1 bis 10 war das eine solide 10 zu circa drei Tage. Was aber auch echt, also ernsthaft mich so wirklich teilweise an gewisse Grenzen gebracht hat, wenn du. Ich habe ja zwei Kinder mittlerweile und wenn dann meine Frau sich um Kind 1 kümmert und Kind 2 eine frische Windel braucht, du musst die halt hochheben von irgendwas. Leg mich am das war, das war, das war, aber du kannst ja nicht einfach aussetzen. Das kennst du ja auch, du kannst ja nicht einfach sagen, du, ich leg mich jetzt mal aufs Sofa und gut ist, sondern die körperlichen Grenzen. Und es war Donnerstag und jetzt ist Dienstag und es tut noch immer richtig ordentlich weh. Also das war, und ich meine, also ich hab da, ich habe da schon über die Jahre schon echt eine Menge Treffer gehabt. Das war das war okay. Schon mal sowas gehabt, Hexenschuss?
Markus:Womöglich. Ich hatte immer wieder mal so Sachen mit dem Rücken und noch immer wieder Panik gehabt, wo je Bahnscheibenvorfall oder so irgendwas, aber es hat sich dann immer harmlos herausgestellt. Aber ja, ich finde grundsätzlich so Rücken. Das ist sehr fies.
Daniel:Rücken ist so räudig. So rudig. Ja, und da muss ich gleich mal so ein bisschen, ich habe zu viel gemischtes Hack wieder gehört, aber Bezug nehmen auf den Brief, der mich erreicht hat. Da habe ich mir geschrieben, ich hätte letzte Woche gesagt, ja, schau, hier das mit dem zweiten Kind, das Einfache. Jemand geschrieben, nee, das ist definitiv nicht so. Ja, nein, nein, nein. Ich wollte nur eine Richtigstellung machen. Ich meinte so einfach für mich der Übergang von 0 auf 1 und 1 auf 2. Nicht, dass ich jetzt sage, das bleibt immer so einfach. Davon gehe ich mal aus, dass es nicht einfacher bleibt. Also ich glaube, das wird auch richtig hart und alles. Es war eher so dieses von 0 auf 1 fand ich halt richtig krass. Einfach so von der Lebensumstellung in allen Konsequenzen. Und von 1 auf 2 war eher so ein Ja, okay, so grundsätzlich bean there, done that, Windeln kann ich auch wechseln wie ein König. Ja. Also insofern. Jetzt denn deinem kleinen Mann.
Markus:Dann geht's gut, allerdings kriegt er gerade Zähne, deswegen stehen die Chancen gut, dass man irgendwann im Hintergrund dann mal schon reinhört. Das ist schon ein Kampf. Kannst du das? Gleichzeitig ist sein Lachen natürlich nochmal herziger, jetzt wo er was Weißes durchblitzt.
Daniel:Es ist so cool. Ich finde, man kann sich am Anfang, ich kann mir bei unserer Tochter, die heißt Mary, noch gar nicht vorstellen, wie sie mit Haaren und Zähnen aussieht. So komisch das klingt, also so mit langen Haaren und Zähnen, weil ja. Und dann später ist es so das Klasste der Welt. Aber es ist so wild, das zu sehen. Und was ich so spannend finde, ist auch, Dinge, die man selber als gegeben ansieht, wie zum Beispiel Zähne haben und selber aufs Klo gehen können. Wenn man dann mal Mama oder Papa ist und diese Dinge mitzelebriert und mitfeiert und mitmacht, dann denkt man sich selber auch, ja, das kommt ja schon irgendwo her. Das ist schon alles, was man so hat und als gegeben annimmt, nee, das sind einfach so, ja, es ist viel wert. Es ist echt, echt, echt viel wert. Also das muss dich einfach mal loswerden. Und dann ist es ja auch so, weißt du, es ist so, die guten Dinge, die brauchen. Und ja, das Interessante ist ja auch für mich jetzt, wir beide reden Dienstagabend, wir nehmen diesmal ein bisschen früher auf. Wenn du das jetzt zu Hause hörst oder unterwegs, oder wo auch immer du bist, wahrscheinlich am Klo, ich habe keine Ahnung, dann ist Donnerstag oder Freitag oder Samstag oder wann auch immer. Aber es ist nach Mittwoch, um präzise zu sein, was auch immer das für ein Satz ist. Und am Mittwoch, in der Früh, ist etwas auf die Welt gekommen, wo du, Markus, ja schon seit Jahren Geburtshelfer bist und die Ausgangsstellung war, das machen wir und das ist dann auch relativ, also es wird ein paar Monate dauern und dann ist es da. Ja, und das hat jetzt ein bisschen länger gedauert. Erzähl uns mal, was es ist und dann reden wir mal ein bisschen über die Geburt. Richtig, also so Instagram-Geburt, wie man presst zweimal und dann ist das Kind da und alle lächeln und man hat eine Dauerwelle und Realität ist eine echte Geburt halt.
Markus:Ja, ich fühle mich mittlerweile schon als Spezialist für die Dinge, die besonders lange dauern. Also nachdem wir ja, wie viel, ich glaube, sechs oder sieben Jahre gebraucht haben, um diese Flexco ins Leben zu rufen, ist das jetzt schon auch wieder lange im Werden gewesen. Wir haben, oder wir gründen morgen, wenn ihr das hört, über es schon gestern, es geht um eine Stiftung, die Österreich und potenziell vielleicht auch mal mehr als Österreich, also Europa, unternehmerischer machen soll. Aus der Kernüberzeugung heraus, dass die großen Probleme unserer Zeit zu komplex sind für politische Lösungen und dass es deshalb unsere klücksten Köpfe mit den besten Ideen braucht, kollektiven Unternehmergeist und gleichzeitig uns genau das besonders in Österreich massiv fehlt. Also egal wo man hinschaut, in welche statistischen Perspektiven, welche statistiken Perspektiven man sich da anschaut, sei es in der Schulbildung, sei es auf den Unis, sei es in der gesamten Wahrnehmung von der Gesellschaft, es ist Unternehmertum, hat eigentlich hier keinen Stellenwert. Und deshalb gründen wir eine Stiftung als langfristige Basis und unabhängige Basis für einen Kulturwandel zu Mehrunternehmertum, sodass wir hoffentlich eine neue Gründerzeit anstoßen.
Daniel:Weißt du, Markus, so aus eigener Perspektive muss ich mich jetzt gerade daran erinnern, wie wir zwei gemeinsam mit einigen unseren Kolleginnen und Kollegen in Bale Männern herumgesessen sind und Pizza gegessen haben und darüber gesprochen haben, das ist eine gute Idee, wäre wohlgemerkt bei so Vorstandsretreats, das muss jetzt echt wie lange her sein? Drei Jahre? Zwei, drei Jahre locker gefühlt.
Markus:Ich glaube, die erste Idee wahrscheinlich, also die ersten Vorgänger der Ideen wahrscheinlich zweieinhalb Jahre her. Dann, dass wir es wirklich konkret angefangen haben, mit anderen Leuten drüber zu reden und Fundraising zu betreiben, eineinhalb Jahre. Und ja, jetzt ist es eigentlich seit seit acht, neun Monaten ist es jetzt eigentlich alles unterschrieben und unter Dach und Fach, aber wie das halt so ist in Österreich, brauchen die Dinge mal länger, bis dann auch tatsächlich das Ding auch wirken kann.
Daniel:Unfassbarer, dass da lauter wohlhabende Leute gehen und sagen, ich gebe gerne mein Geld in etwas Wohlst, äh, etwas Gemeinnütziges. Dankeschön, Gemeinnütziges. Wir wollen den Standort fördern. Wer möchte mein Geld? Ich sage, na Moment, Moment. Haben es Paragraf, bla bla bla überhaupt schon gelesen. Und das ist eigentlich schon krass, wenn du denkst, du möchtest Geld geben, der Allgemeinheit, um ein Land voranzubringen und die Antwort ist, Moment! Na so, nee, sicher nicht. Und das ist so wild. Und was ich aber so interessant finde, ist ja auch für uns, war das ja, aber bitte korrigiere mich, die Anfangsintention war ja, dass wir auch irgendwann frustriert waren, dass es so seitens der Politik gar nicht so schnell weitergeht und die Langfristigkeit der Veränderung fehlt. Und wir irgendwann gesagt haben, das muss eigentlich viel langfristiger gedacht werden. Und haben eigentlich auch irgendwann festgestellt, wenn du wirklich in Österreich was auf langfristige Beine stellen willst, dann gibt es eigentlich nur noch die gute alte Stiftung. Denn was in der Stiftung ist, das ist, das ist so wirklich, das ist verplompt. Das ist da drin und das bleibt da drin und da kann sich, ich hätte gesagt, politische Systeme ändern und Kriege passieren. Die Stiftung stiftet weiter bis zum Ende aller Tage, oder?
Markus:Könnte man so sagen. Das ist die Hoffnung. Ein langfristiges Fundament ist für diesen Kulturwandel, der natürlich nicht von heute auf morgen klappen wird, sondern hoffentlich bald passiert, aber es braucht eine Institution, die auch politische Zyklen etc. überdauert.
Daniel:Das Lustige war es, mein letzter Gedanke dazu, als ich dann, als dann klar war, dass ich sozusagen am Ende meiner Legislaturperioden bin, haben wir beide noch darüber sinniert, es wäre ja lustig, meinen Fortgang gemeinsam mit der Stiftung in irgendeiner Form, einem Atemzug zu nennen. Da haben wir auch drüber sinniert, so wenn du von etwas Non-Profit wie Austrian Startups weggehen würdest, dann wäre ja so als für eine Stiftung so fast das Exitnäheste, weil man so etwas auf ein neues Level hebt, in irgendeiner Form. Natürlich hatte mit der Stiftung nichts zu tun, aber vom Zeitpunkt her wäre es lustig gewesen. War mir nicht von Bord gegangen, November, Dezember letzten Jahres gefühlt. Und da dachten wir, wir können es Woche in Woche ernouncen. Und jetzt haben wir quasi Oktober, fast Oktober des Folgejahres. Also man braucht einfach man braucht Sitzfleisch.
Markus:Man muss auch sagen, wir haben da schon etwas gemacht, was in der Form wahrscheinlich noch nicht gemacht wurde. Das ist eine Gemeinschaftsstiftung mit 50 Co-Stiftern. Das heißt, es ist schon etwas Ungewöhnliches, mit der wir da auch die Behörden auch konfrontiert haben. Aber gleichzeitig. Es ist niemand mit dem Sommer versaut. Wie viel Stifter gibt es? Was? Na! Ja, das ist mit dem wirtschaftlichen Eigentümerregister und so weiter, wird das dann sehr spannend. Habe ich alles, habe viel gelernt in den letzten Monaten. Aber Gott sei Dank, es hat alles geklappt. Und jetzt haben wir da eine Institution stehen, die natürlich auch umso mehr, glaube ich, jetzt ready ist, durchzustarten.
Daniel:Und in einfachen Worten, Entschuldigung, wenn ich die unterbreche, was wird die Stiftung machen? Wer wird davon profitieren? Wie funktioniert das?
Markus:Also grundsätzlich gibt es drei Richtungen, in die die Stiftung wirken will. Das erste ist die unternehmerische Bildung. Darüber haben wir eh schon oft gesprochen. Es geht darum, dass man in Schulen Unternehmertum ganz klar verankert. Da gibt es zum Beispiel die Youth Entrepreneurship Week, über die wir schon oft gesprochen haben, der Schulschurs für Unternehmertum, der ist jetzt im letzten Jahr in 130 Schulen in ganz Österreich und das Ziel der Stiftung langfristig ist, dass wir in jede Schule kommen, dass jedes Kind in Österreich so eine Woche durchlaufen kann. Und das zweite Thema ist umstämmerisch.
Daniel:Das heißt, die Stiftung würde das zum Beispiel dann auch finanzieren. Genau. Das heißt in der Konsequenz, entschuldige, wenn ich da nochmal so reingerätsche, nur dass man das auch nochmal vermitteln, das heißt, die Intention ist, es unabhängig von irgendwelchen Ministerien oder gerade politischen Goodwill aufzusetzen und zu sagen, nein, brauchen wir nicht. Es gibt die Stiftung, die macht das.
Markus:Also grundsätzlich ist es schon sehr dienlich, dass das auch unterstützt wird von der öffentlichen Hand, auch immer noch, als Basis und auch um halt das Bildungssystem ist ja auch durch Ministerien, was sage ich jetzt mal, kann man auch durch die Ministerien was bewegen. Also es ist definitiv nicht so, dass wir sagen, das brauchen wir jetzt nicht mehr. Ich glaube, sehr wohl braucht es genau das als Basis, aber die Skalierung, die notwendig ist, um wirklich in die Breite zu kommen, da ist auch von der öffentlichen Seite eine klare Kommunikation gekommen, dass das einfach finanziell nicht darstellbar ist, auch natürlich mit dem aktuellen Budget schwierig. Und dementsprechend umso mehr auch die Stiftung gefragt ist, da Wege zu finden, wie man das in Zukunft in alle Schulen bringen kann. Und das ist natürlich ein langer Weg, aber das ist das Ziel. Schritt zwei. Schritt zwei. Unternehmerische Aktivierung, wie wir es nennen. Da geht es darum, wie schaffen wir es, unsere Klückstenköpfe, hochqualifizierte Personen, mehr zu Unternehmern, Unternehmerinnen zu machen, weil das ist ein Riesenproblem, was wir haben. Wir haben gute Ideen, starken Research. Wir hatten jetzt gerade am Sonntag, hatte ich den Matthias Lechner im Deep Dive. Gutes Beispiel. Wiener Forschung, sensationelles Projekt. 250 Millionen aufgestellt, aber natürlich nicht in Europa, sondern in Amerika. Weil er halt hier einfach nicht das Umfeld hatte. Der musste in Amerika forschen gehen, damit dort dann die Leute auf die Wiener Forschung aufmerksam geworden sind, wenn man so will. Und das ist ein schönes Beispiel. Das Potenzial wäre da, wir müssen es nur aktivieren. Wir müssen Umfelder schaffen, die Menschen den Mut geben, dass sie Dinge auch wirklich durchziehen. Und da fallen zum Beispiel Programme wie das Entrepreneur Leadership Programm hinein, was wir ja auch oft schon im Podcast besprochen haben, wo es darum geht, Menschen mit guten Ideen, mit spannendem Background dabei zu unterstützen, in Richtung Unternehmertum zu gehen, indem man sie ein Jahr lang mit Mentoring, Workshops, Co-Fundermatching und einer Community unterstützt. Und das ist auch eines der Projekte, die mit der die Stiftung jetzt einmal starten wird. Schritt zwei. Jawohl. Schritt drei. Wichtiger Schritt.
Daniel:Darf ich kurz ein Disclaimer machen? Nur so für die ganz Findigen. Ich habe jetzt so gezählt, 1, 2, 3, kein politischer Kontext. Nicht, dass jemand sagt, ich mache hier irgendwas, möchte ich mir nicht mehr anhören. Das sind Zahlen. Nichts, nichts dahinter.
Markus:Die unternehmerische Wahrnehmung ist das dritte, beziehungsweise das unternehmerische Image. Da ist einfach die Realität, dass wir ein katastrophales Image von Unternehmertum in Österreich haben. Es gibt eine Statistik, dass zwei Drittel der Millennials in Österreich glauben, dass Unternehmen keinen positiven Beitrag zur Gesellschaft leisten. Was natürlich komplett absurd ist, weil das ist das Fundament für unseren Wohlstand. Und das wollen wir mit dem.
Daniel:Entschuldige, wenn man diese zwei Drittel befragt, woher kommt denn dann die Kohle? Vom Staat, oder?
Markus:Das wurde nicht weitergefragt. Das war eine quantitative Erhebung. Aber das spricht was Gutes an, weil natürlich muss man sich überlegen, woher kommen diese Vorurteile, woher kommt das negative Bild? Natürlich die mediale Berichterstattung ein Thema. Das sind die Narrative, die über Jahrzehnte auch in Richtung Klassenkampf gesponnen wurden, durchaus auch von beiden Seiten nicht dienlich. Da gilt es Brücken zu bauen, da gilt es greifbarer zu machen, was Unternehmertum wirklich heißt, nämlich Verantwortung übernehmen. Und ja, da gibt es noch kein konkretes Projekt. Das ist auch ein Ziel jetzt der Stiftung, das wird diese geballten Ressourcen und personellen das Team auch, was da jetzt dahinter steht, dass wir das aktivieren, um hier mittelfristig neue Wege zu finden, ein realistischeres Bild zu schaffen. Kann durchaus ein Medienformat sein.
Daniel:Interesting. Interesting. Und das heißt, jetzt, wenn die Stiftung, sagen wir, seit zehn Jahren agiert, was ist passiert, dass man zurückblickt und sagt, ja, läuft.
Markus:Also ich glaube, das Allerwichtigste ist, dass dann nicht mehr zwei Drittel der Minions sagen, dass Unternehmen keinen positiven Beitrag zur Gesellschaft leisten, weil es muss einfach ein Unternehmertum muss wertgeschätzt werden und dadurch auch attraktiver werden für mehr Menschen. Und das sollte sich dann auch in den Zahlen widerspiegeln. Wir sind aktuell am letzten Platz, was die Neugründungsquote in Europa angeht, also wie viele neue Unternehmen gegründet werden im Vergleich zu den Bestehenden. Und das muss sich komplett umdrehen. Ich glaube, da sind wir selbst, also Europa ist grundsätzlich nicht stark. Also die Dynamik der Wirtschaft ist in Europa sehr niedrig. Und das muss sich ändern. Es muss unsere glücksten Köpfe, das muss eigentlich selbstverständlich sein, wenn ich viel Impact haben will, dann ist Unternehmertum eine wichtige und reale Option. Und das muss ich in den Zahlen widerspiegeln.
Daniel:Ich finde das so wild. Ich meine, du weißt ja, ich bin ja in vielen Unis mit meinen Pitch-Trainings und das Krasse ist, wie oft ich in den letzten Jahren noch Diskussionen mit Leuten hatte, zu sagen, hey, es ist vollkommen cool, Geld zu verdienen. Die sagen, das geht doch nicht, das ist doch kapitalistisch, das ist doch voll schlecht. Und sagt, nee, nee. Die Idee ist ja, dass du ein Geschäftsmodell hast, das dir erlaubt, genau an dem zu arbeiten, was du richtig cool findest. Und je mehr Geld du verdienst, das ist ja nicht böse, sondern das heißt, dass du die coolsten Leute anstellen kannst, die mit dir an den coolsten Dingen weiterarbeiten und die erlauben, Sachen zu tun. Und ganz ehrlich, wenn du richtig viel Kohle hast und dann aber hier bleibst, dann profitiert ja jeder andere davon. Und das ist so.
Markus:Ja, und wenn du langfristig was bewirken willst, dann ist Kohle richtig. Es funktioniert nur, wenn es Geld verdient.
Daniel:Weil sonst kann man sie ja nicht finanzieren, auch sich selber nicht. Stell dir vor, der Georg Copetz hätte zum Beispiel kein Gefühl gehabt für unternehmerisches Denken. Es ist der TT Tech-Gründer oder Co-Gründer, Co-Gründer oder Co-Gründer, CEO. Ein E-Monts of CEO auf jeden Fall. Ich meine, was der für eine Wertstiftung für den Standort Österreich hat und für die TU und all diese Dinge, das ist, also nur eine Person, die es das begriffen hat, was da passiert, das ist schon spektakulär. Nur als Beispiel. Und Geld verdienen ist schon voll in Ordnung. Und das hat einfach so einen wahnsinnig, wahnsinnig negativen Beigeschmack. Das ist Neidgesellschaft, das ist alles, was dahinter steckt. Und das ist natürlich ein sehr tief sitzendes Problem. Das heißt, es ist nicht sehr einfach zu lösen. Und das ist wirklich, da müsst ihr auch mal so ein bisschen drüber nachdenken, was das bedeutet. Und das ist gar nicht so trivial. Heißt Natürlich aber auch, wenn jemand da jetzt zuhört und gerade geile Ideen dafür hat, immer her damit, oder? Jawohl. Also das ist ganz wichtig.
Markus:Ich glaube, wir sind sehr offen für jegliche inhaltlichen Inputs. Wir sind natürlich auch sehr offen für finanzielle Inputs. Also es wird Ende Oktober ein zweites Closing geben, wenn man als Stifter dazukommen will, dann gibt es da die Möglichkeit, mit einer ersten Welle dabei zu sein, noch in der ersten Stunde. Und wenn man irgendwelche Fragen hat, gerne melden.
Daniel:Wie fährt es mit dem Fluss auch?
Markus:Da auch noch ein wichtiger Punkt, weil unter diesen 50 Stiftern gibt es eigentlich zwei Modelle. Das eine Modell ist Leute, die halt einfach schon vermögend sind und gerne zurückgeben wollen und direkt Cash geben. Das ist eigentlich so jetzt auch mal das, was uns die ersten Jahre finanzieren soll. Und andererseits gibt es einige Stifter, die einen Pledge abgegeben haben. Das heißt, die sagen, wenn sie einen Exit hinlegen, zum Beispiel einen Börsengang oder einen Unternehmensverkauf, dann geht ein gewisser Prozenteil, irgendwo zwischen 1 und 5 Prozent, von ihrem persönlichen Erlös in die Stiftung. Das ist quasi ein Plätge. Und so haben wir einen langfristigen Hebel, dass gute Arbeit, die wir leisten, auch der Stiftung zugutekommt, idealerweise. Weil das bedeutet, wenn wir Leute dabei unterstützen, unternehmerisch tätig zu werden und die dann auch erfolgreich werden, weil wir ein besseres Umfeld schaffen, dann sind die wahrscheinlich auch eher gewillt zurückzugeben und wir partizipieren, wenn man so will, auch an diesem Erfolg.
Daniel:Das ist ein schönes Beispiel. Schönes, schönes Beispiel. Und das sind ja die Geschichten, die man erzählen muss. Darfst du schon sagen, wir ein, zwei Stifterer sind oder Stifterinnen? Na klar, also ich meine.
Markus:Der Erste, der damals gesagt hat, das unterstützt er sofort und auch viele andere motiviert hat, ist der Hansi Hansmann, der das größte Cash Investment gemacht hat. Unter den Pledgern, der wahrscheinlich bekannteste Name ist der Christian Trummer, der City Off und Bitpanda, City Off und Bitpanda, der eben einen Pledge gemacht hat. Das heißt, wir rooten gerade auch aus der Stiftung natürlich.
Daniel:Das heißt, auch der hat gesagt, ein oder drei Prozent vom Exit von BitPanda. Da müsste man jetzt mal den Taschenrechner auspacken, aber so bei der letzten Bewertung heißt das, wenn BitPander mal geexitet werden würde oder IPO's, dann ist das für die Stiftung eigentlich so ein läuft. Das heißt, eigentlich bräuchte, eigentlich könnte man jetzt schon überlegen, wo man dann so die Büste vom Christian aufstellt.
Markus:Ja, das hätte er sich dann natürlich verdient. Also wir halten da die Daumen und Hansi braucht auch eine, klar. Der Christian ist ein super schönes Beispiel auch für einen Unternehmer, der einfach das, also ich glaube, der macht es wirklich aus Überzeugung zurückzugeben, die nächste Generation zu unterstützen, aber hat auch selbst einfach, der kommt ja von einem Bauernhof, wo er so ein bisschen Unternehmer mitbekommen hat, aber trotzdem dann die Software schien. Es ist eine richtig coole Story. Aber es ist ja bei weiten nicht die Einzelnen, also unter den Gründern, zum Beispiel auch die Peter Dobotzka und Sebastian Mach von BERD, also zwei der BERD-Co-Founder sind dabei, es ist der Jakob Hofer von Andeline dabei, viele, viele weitere auch noch. Es ist unter den Pledgern, ist die Berndorf-Privatstiftung zum Beispiel dabei, es ist der Lukas Büschböck dabei, der Dominik Greiner, es ist der Hermann Futter, die Karin Kreuzer und der Stefan Adner. Also es ist einfach viele coole Menschen aus den unterschiedlichsten Bereichen auch, es ist wie ein Schulterschluss der Unternehmerlandschaft. Aber erst ein Anfang, da muss natürlich erfolgen.
Daniel:Und das ist nochmal um den Bogen zu spannen, das Coole ja daran, wenn man Geld verdient, wenn man Geld verdient, kann man Dinge machen. Und das ist das Spannende. Fällt mir ein, ich habe vor einiger Zeit eine Keynote gehalten, das war bei der Caritas. Und da kam dann die Frage, ob ich dem Publikum was geben möchte, ging es um Social Startups. Und ich war irgendwie die Frage, so ob was so ein richtiger Real Talk wäre. Und ich habe gesagt, scheißt euch nicht an, Geld zu verdienen. Geld zu verdienen ist richtig gut. Es ist beschissen, wenn ihr vier Jobs haben müsst, um irgendwas nebenbei zu machen, sondern lernt Geld zu verdienen. Und Geld verdienen heißt wohlgemerkt, nicht jemanden irgendwie übers Ohr legen oder jemanden was abzuzocken oder in irgendeiner Form, sondern es heißt, die Möglichkeit zu haben, etwas langfristig zu machen, langfristig Risiken auf sich zu nehmen und langfristig was zu bewirken. Christian ist das geilste Beispiel. Ich meine, der schafft es, sicherlich ein paar Euro zu verdienen, das ist richtig cool. Und er macht damit etwas, was natürlich allen anderen was Gutes bringt. Und wenn man es auch nochmal übrigens weiterdenkt, selbst die Person, die sagt, sie geht los und kauft sich ein Ferrari und drei Lambos, auch das ist ja geil, weil in Wahl, das machen sie, auch dort passieren Dinge, die sozusagen einem, einem, einem, einem, einem Ökosystem Gutes tun. Weißt du, was ich meine? Das darf man nie vergessen. Ich glaube, das Schlimmste wäre, ganz viel Geld zu verdienen und es einfach irgendwo in einem Sack zu lassen und nichts damit zu tun.
Markus:Also passiert auch in Österreich.
Daniel:Ja, ja, klar. Und das ist aber so dieses andere Thema. Und selbst wenn du losgehst und einen Haufen Kram kaufst, trotzdem kurbelst du ja irgendwie die Wirtschaft an. Weißt du, was ich meine? Und wenn du einen Haufen Uhren und Autos kaufst, geil, am Ende des Tages, so funktioniert ein Markt. Das ist halt richtig cool. Und da werden wir sicherlich sehen, was da passiert. Das ist echt fein. Und ich bin natürlich auch gespannt, was es heißt, langfristig mit dem Bild des Unternehmers, der Unternehmerin, wird wohl da auch ein paar Euro möglich sind, um was zu bewirken, weil da haben wir auch gerade wir zwei ja über die Jahre viel drüber gesprochen. Das ist gut. Und wir sind ja auch in einer Zeit, wo viele andere Regionen, die einfach immer so das gelobte Land waren, wo man sagt, hey, wie soll man denn gegen die ankommen? Da gibt es so einen, ich hätte gesagt, unerreichbaren Competitor, der zurzeit einfach nicht ins Knie schießt, sondern ich hätte gesagt, sich regelmäßig das Knie wegsprengt. Tag ein, tag aus, mit einer Vehemenz. Wenn es nicht so tragisch wäre, wäre es fast lustig. Aber es ist es nicht. But we have gesehen, was letzte Woche passiert ist. Das heißt, ich möchte sagen, es ist der brillanteste Politiker. Strahlend, herausragend. And in his brilliance hat er auch festgestellt, dass er by the Visas Geschäftsmodelle are. When in that moment, when you humor anfängst, so often what it is with Jimmy Kimmel for a yeah, this hast du sicher auch mitbekommen. Holy fuck. Und dann ist die Konsequenz, dass einen Tag später du auf R genommen wirst. Hätte ich nicht gedacht, dass ich das so in der westlichen Welt in dieser Eindeutigkeit erlebe, dass es so diskret nach hinten gemacht wird, ja, bestimmt, klar passiert, aber das, so in der Form. Bus du deppert. Bost du deppert und dann das mit dem Visa jetzt. Auch das ist so, ja, wer will, wer will, wer hat noch. Vielleicht kannst du kurz erzählen, was es mit den Visas auf sich hat, was das und was eigentlich die Konsequenz ist, wenn man sich damit beschäftigt.
Markus:Also grundsätzlich muss man sagen, die amerikanische Tech-Szene, die hauptverantwortlich ist für die unglaubliche amerikanische wirtschaftliche Stärke der letzten 10, 20 Jahre. Also das sieht man wirklich, wie die Schere aufgeht zwischen Amerika und Europa. Das ist Technologie. Da haben wir in Europa den Zauberzug verpasst und die Amerikaner sind uns davon gefahren. Und das basiert massiv auf Immigration. Hochqualifizierte Immigration, viel asiatisch besonders, auch muss ich nur die ganzen Vorstände, CEOs, anschauen der Tech-Unternehmen. Es ist fast keine Person dabei, die in Amerika geboren wurde. Es sind fast alles Menschen, die in Amerika eingewandert sind und dort halt auch aus diesem Grund dorthin gekommen sind. Und da gab es eben diese H1B-Visa, das war also die Schiene, über die das gegangen ist, über die das auch gut gegangen ist. Das war das Fundament der amerikanischen Erfolgsgeschichte, Technologie. Und jetzt hat Trump angekündigt, dass so ein Visa in Zukunft 100.000 Euro pro Jahr kosten wird. Also wenn man jemanden aus einem Drittstaat anstellen will, dann kostet das in Zukunft 100.000 Euro. Ich glaube, es gibt eine Alternative. Für eine Million kann man sich grundsätzlich eine unbefristete Bewilligung kaufen, dass man im Land arbeiten kann. Aber damit, was Trump sagt, ist, ja, die Unternehmer sollen stattdessen amerikanische Bürger für diese Rollen ausbilden. Was natürlich für durchaus unterschiedliche Meinungen sorgt, auch innerhalb der Trump Administration. Also gibt es ja den Tech Flügel, da bin ich mir ziemlich sicher, dass der das nicht besonders gut findet. Also, das war ja auch eins von den Themen, wo Elon ziemlich hart gekracht ist mit dem Rest. Aber ja, also ich kann mir nicht vorstellen, dass das für sie aufgeht. Kann ich mir das tun.
Daniel:Was ich so krass finde, ist, wie offensichtlich sich Leute an diesem Staat bereichern in allen Formen und Arten und es da keinerlei Regularien dazwischen gibt, keinerlei Instanzen, die sagen, nee, stopp, das geht nicht so einfach. Halt, das können wir doch nicht machen. Das steht doch irgendwo in unserem, wo auch immer, das hat einfach so gemacht. Das finde ich schon ziemlich wild. Ich glaube, dort werden die Ripple-Effekte halt richtig krass sein. Also die langfristigen Konsequenzen. I don't know.
Markus:Ja, also es ist die Frage, was macht das kurzfristig? Also wie viele Menschen, die aktuell in Amerika arbeiten, auf Basis so eines Visums entscheiden oder wahrscheinlich werden es auch die Unternehmen entscheiden, weil die sind normal so die, die diese Visa bezahlen, entscheiden. Deshalb, das macht keinen Sinn mehr. Wie kann man diese Fachkräfte dann ersetzen? Wie schnell geht das auch? Also es kann kurzfristig für einen massiven Schock sorgen in den nächsten Monaten tatsächlich, wenn halt die Visenviso-Visa, wenn die erneuert werden müssen. Und langfristig, also schon angesprochen, es ist auch die Frage, was das macht mit der Attraktivität von Amerika als Standort, weil das haben wir gerade vorher erwähnt, ja, Liquid AI ist nach Amerika gegangen und hat dort dann das Unternehmen gemacht, ob das immer noch der Weg ist, wenn da so ein Invest notwendig ist, bin ich mir nicht sicher.
Daniel:Was macht denn das mit YC?
Markus:Ja, ich schätze, die werden sich auch schwer tun. Ich weiß nicht wie, weil ich weiß nicht, ob da vielleicht von der Dauer des Programms vielleicht reicht ein kürzeres Visum. Kann schon sein.
Daniel:Also ganz kurz Kontext, Entschuldige. Also YC, Y Combinator ist sozusagen das berühmteste Akzeleratorprogramm der Welt, wo eigentlich immer so die smartesten, fähigsten seit wahrscheinlich 20 Jahren, 15 Jahren darum rittern, Teil von diesen Kohorten zu werden. Und das sind aber oft blutjunge Personen, die wirklich nicht viel haben und dann dorthin kommen und für einen Appel und einen Eider sich den Hintern aufreißen und ein Startinvestment kriegen. Also ich glaube, die Konsequenz ist, wäre auch so typisch Trump, dass man es halt ausspricht und macht, aber gar nicht ganz begreift, was so die finale Konsequenz ist.
Markus:Ja, mich fürchte halt auch, dass er halt einfach in seinem Umkreis hat, der halt unterschiedliche Strömungen. Da gibt es eben diese Techno-Optimisten, die halt gewisse Agenda-Punkte, besonders was in Richtung Geld, und du hast vorher schon angesprochen, die sich da auch halt, beziehungsweise ihre Unternehmen auch davon profitieren, dass da ganz offene Karten auch spielen. Aber da gibt es natürlich auch Demagogen und sehr ideologische Kräfte in der Magerbewegung und ich schätze, die wollen halt auch irgendwas, irgendwelche Siege zu verkaufen haben. Und da gehört sicher die Grenzpolitik dazu, aber andererseits auch sowas wie diese Visa, weil dann halt sie sagen können, naja, das arbeiten in unseren Tech-Unternehmen wieder die Amerikaner. Nur, wie gesagt, also ich glaube, ich kann mir nicht vorstellen, dass ihnen das aufgeht und dass dann übernehmen sie vielleicht ein bisschen Geld durch diese Golden Visa ein, aber ich glaube nicht, dass das in irgendeiner Weise den wirtschaftlichen Schaden gut machen kann. Jetzt rein ökonomisch. Ja, ja.
Daniel:Der findet das auch mies, oder?
Markus:Ich kann mir vorstellen, dass er das nicht gut findet.
Daniel:Nein. Aber ich meine, für mich ist ja das Thema, ich glaube ja grundsätzlich ganz stark, also eine echte Diversity. Nicht die Diversity nach irgendwelchen Quoten oder so, sondern einfach Diversity, dass du die besten Leute aus aller Welt zusammenbringst, die einfach, egal wo sie herkommen, die besten Dinge tun. In dem Moment, wo du so einen Riegel davor tust und sagst, wir wollen da nur noch Amerikaner drin haben, in dem Moment hast du nicht mehr die Besten, sondern hast du noch die Besten aus einer Region. Und das ist einfach super bescheuert, weil das wird einfach nach hinten losgehen. Und ich glaube, es gibt keine Beispiele, die mir einfallen aus der jüngeren oder auch längeren Geschichte, wo so etwas langfristig gut war. Das geht immer irgendwie in die Hose. Und für mich sind das ja einfach vom Mindset her, es wird immer etwas geben, wo die Besten der Besten zusammenkommen, um rauszufinden, wer der oder die Beste ist. Das ist, was zutiefst menschliches. Und für mich war zum Beispiel in unserer Bubble, YC, da kommen die Besten der Besten zusammen, die mit den Besten der Besten an den neuesten Dingen arbeiten. Ob gut oder schlecht, lässt sich diskutieren, aber es ist schon so dieses Olympia der Start-up-Menschen, wenn man so möchte. Und in dem Moment, wo du sagst, ja, das wollen wir in dieser Form jetzt aber nicht mehr so ganz, dann geht das nach hinten los. Und das ist halt doof. Spannend wird sein, was es sozusagen mit den Besten der Besten macht, die sich noch immer irgendwo treffen wollen. Let's see, speaking of that, nächste Woche bin ich im Übrigen bei der Bits and Braids Helsing und moderiere da verschiedenste Dinge. Das heißt, wenn einer von euch da ist, einfach mal Hallo sagen und ich moderiere unter anderem das Pitch-Finale. Das heißt, ich werde dort auch die Besten der Besten sehen, die auf eurem europäischen Level was zu bieten haben. Da habe ich auch immer richtig Bock drauf. Mach auch die Pitch-Trainings davor. Und gibt es halt eine Reihe von Standorten, die genau darum rittern, natürlich Silicon Valley, wie auch immer. Aber ja, ich könnte mir gut vorstellen, dass es da einfach im arabischen Bereich eine ganze Menge Regionen gibt, die sich sagen: Ja, mach weiter, mein Freund, wir tun da viel. Und du machst es. Schauen wir wieder zurück nach Österreich. Da steht Bundeskanzler bei InvestOstria. Was ist denn da passiert?
Markus:Ja, spannende News. Die Investria hat angekündigt, dass bei ihrer Konferenz jetzt im Herbst Bundeskanzler Speaker sein wird. Was, glaube ich, schon ein gutes Signal ist und auch gut ist, ihn ein bisschen für das Thema zu sensibilisieren. Ich erinnere mich noch an den Stammtischauftritt von Bundeskanzler Kern vor vielen Jahren. Unvergessen haben wir schon was ausgelöst, auch in natürlichen Szenen, auch als Signal in den politischen Betrieb, dass dieses Thema Relevanz hat. Das darf man nicht unterschätzen. Ich war auch, muss ich ehrlicherweise sagen, in den letzten Jahren, wir haben uns zum Beispiel beim Summit immer eher dafür eingesetzt, dass der Bundespräsident kommt. Nicht zu sehr hatten wir zumindest mal eine Videobotschaft. Aber das heißt natürlich, wenn du Politikern, wenn du Politiker einlässt, du gibst ihnen eine Bühne, die machen dort ihre Show und das ist natürlich auch etwas, wo die Frage ist, was schaut dabei raus. Aber ich bin eigentlich immer ein Fan von Bundeskanzler, weil das eben so strahlt in den politischen Betrieb. Das ist so ein Signal an alle politischen Entscheidungsträger, an die ganzen Kabinette, an auch die Sektionen in den Ministerien. Aha, das Thema, das ist jetzt wichtig. Und ich glaube, das ist sehr essentiell, weil die Relevanz des Themas Start-up ist in den letzten Jahren in der Politik gefühlt ein bisschen gebröckelt. Da gab es große Halbzeiten, wo es vielleicht zukommt.
Daniel:Also wenn man das ein bisschen gebröckelt, nein, nein, das ist komplett zerbröselt, wenn du mich fragst. Und das ist ein interessantes Zeichen, auch interessant, dass es aber auch bei InvestOstria ist. Vielleicht kannst du mal ganz kurz erklären für die Leute, die nicht ganz Teil des Ökosystems sind, wer oder was ist Investria? Was machen die? Wer sind die?
Markus:Das ist der Dachverband der österreichischen Vorbörslichen, des vorbörslichen Kapitalmarkts. Das heißt Angel Investoren, Venture Capital und Private Equity. Was heißt die mit Kohle? Die haben Kohle, ja. Es wäre auch gut, wenn sie alle noch mehr Kohle hätten, natürlich. Die mit ausreichend Kohle für Herr Raunik. Wenn du einen Gesamtkapitalstock von Österreich anschaut, dann ist viel zu wenig Geld in dieser Asset-Klasse.
Daniel:Apropos Asset-Klasse, ich habe vorhin Mercedes 300 SL Goldwing gesehen. Was denkst du, was ist das denn wieder? Du mit deinem ADRS? Weißt du, was so ein Ding kostet?
SPEAKER_02:Nein.
Daniel:Es geht bei 1,2 Mio los. Und das Krasse ist aber, wenn ich so ein Ding vorbeifahren sehe, denke ich mir, okay, was sind da für Summen dahinter, wenn ich mit so einem Ding Spazieren fahre? Im normalen Verkehr. Deswegen, aber das Spannende ist, es gibt halt einfach in Österreich eine ganze Menge Leute mit substanziellem Income. Marc Matterschütz wäre auch so ein Typ dafür, so eine Stiftung. Der hat dir gerade für 600 Millionen. Ja, der hat für 600 Millionen Euro Bernie Ecclestones Privat Formel-1-Sammlung gekauft. Was man so macht. Was man so macht, der Mann. Finde ich geil. Aber gut, ich meine, es gibt dann natürlich auch nochmal zu dem Thema zurück, es ist spannend, es ist gut, dass ein Bundeskanzler kommt, man schaut dann auch für den Tag darauf und es gibt dann vielleicht auch manchmal den kurzen Dienstweg, den Kontakt, dass man da mal so ein bisschen hin und her kommuniziert und es zeigt auch einfach eine Awareness für ein Thema. Und sind wir uns ganz ehrlich, wenn investieren könnte auch ein bisschen attraktiver in Österreich werden. Das ist ganz, ganz, ganz wichtig. Und auch sozusagen die Möglichkeit, dass den Wert des Startups auch wieder zu Geld zu machen, wenn ich das mal so nennen darf, ist natürlich auch etwas, was man nicht unterschätzen darf. Wenn da ein Bundeskanzler mal hinkommt und ein bisschen näher hinhört, dann hat das sicher etwas. Der Bundeskanzler bis jetzt hält sich auch relativ wacker oder was so Skandale und so betrifft. Ja.
Markus:Gleichzeitig auch, sage ich einmal, könnte es mehr Akzente geben. Aber das ist eher eine Gesamtregierungstellung. Aber natürlich. Das ist immer auch der Kanzler, der da schon auch eine Linie vorgibt.
Daniel:Wahrscheinlich haben sie einen gesucht, der auf keinen Partyfotos ist, der keinerlei verrückte Sachen macht, der in keinen Kellern war, der keine Verstrickung hatte, der keine Kinderwegen mit Laptops hatte. Wir haben da einen gefunden, da sind wir uns sicher. Wer hält? Das ist ja auch gut. Gut, kann man sich ja fast den Namen sich merken. Wobei wollen wir noch sprechen? Worauf hättest du Lust?
Markus:Lass uns sprechen über eine lustige Story. Nämlich hat ein österreichisches, mittlerweile österreichisches Unternehmen gekauft. Ähm. Nämlich LimeWire jetzt. Für mich klingt das ein bisschen nach Nostalgie als Geschäftsmodell, oder?
Daniel:Es ist total irre. Also ich musste auch nochmal drüber nachdenken, warum macht ihr das? Da gab es ja diese Netflix-Doku vor ein paar Jahren über das Fire Festival. Dann Limewire. Ich konnte mich gar nicht mehr genau erinnern, wer die sind und was die tun. Ich kannte den Namen und dann ist mir der Name Zeatmaier aufgefallen, Julian Zeetmeyer, der dahinter steckt, der für mich so einer der, eigentlich so einer dieser wahnsinnig smarten Unternehmerpersönlichkeiten ist in Österreich, die man eigentlich gar nicht genug kennt, der, ich glaube, seitdem er 16, 17 ist, Turbounternehmer ist, eine Reihe von Exets hat und der einen smarten Riecher hat, das ist schon ganz interessant, was da passiert. Aber so ganz verstehe ich noch nicht die Intention dahinter. Ich weiß auch nicht, was dann.
Markus:Ja, also ich meine, ich glaube grundsätzlich schon damals das Lime Wire als Brand zu kaufen, ist ein Nostalgie-Game. Also das ist halt seine, das war damals ein File-Sharing-Dienst, Napstar-Konkurrent bzw. Nachfolger. Und der ist, glaube ich, bei vielen Menschen, besonders in unserem Alter, einfach, das ist ein Name, der ins Hirn gebrannt ist. Und die nutzen das jetzt, um halt an einen klassischen File-Sharing-Dienst zu machen. Keine Ahnung, wie der funktioniert, ob das funktioniert. Aber sie nehmen jetzt eigentlich, glaube ich, das gleiche Prinzip und kaufen eben das Fire Festival für 245.000 Dollar, by the way. Und haben jetzt das schon einmal ein Projekt umgesetzt mit dieser Brand, nämlich haben sie einen Werbespot gemeinsam, glaube ich, mit Visa oder Mastercard, wenn man jetzt nicht sicher. Visa, glaube ich, ja. Ja, okay. Also ein Werbespot, den sie sich wahrscheinlich auch mal selber haben lassen. Und ich schätze, das ist so ein bisschen die Idee dahinter, dass sie jetzt halt rund um das Thema Fire Festival interessante Initiativen machen, die die Brand nutzen. Also sie spielen mit dem Thema nostalgische Brands, die auch irgendwie Meme-Charakter haben. Und mal schauen, ob es dann tatsächlich ein Fire Festival nochmal gibt.
Daniel:Es ist total verrückt. Ja, da ist eine Menge dahinter. Und es ist smart und ich glaube, man macht das ja nicht einfach so. Ich bin neugierig. In den Julian muss man eben eh sowieso am Radar haben und damit hat er sich einfach dieses bisschen mehr wieder auf den Radar gesetzt, gebracht. Ach, du weißt, was ich meine. Ich finde das gut. Aber musste ich echt zweimal die Überschrift lesen, um das zu begreifen. Weil ich mir dachte, was das? Das auch noch? Okay. Ja, cool. Möchtest du noch einen Rockstar auspacken?
Markus:Genau, dann machen wir noch einen Rockstar. Und das ist diese Woche eine alte Bekannte, die sehr lange schon im Startup-Ökosystem aktiv ist und jetzt einen neuen Job hat. Es geht um die Lisa Spöck, die Startup Tirol übernommen hat. Das ist quasi so die Startup-Dach-Plattform für Tirol. Die Lisa war lange auch Local Rap bei Austrian Startups, hat da auch sehr die Szene dort mitgeprägt und eben auch dafür gesorgt, dass es in Europa in Tirol eine Community gibt, bei der Menschen, die was bewegen wollen, auch irgendwie ein Zuhause finden. Und Congrats an sie! Cooler neuer Job. Da wird sie, glaube ich, genau dort weitermachen, was sie auch schon ein bisschen bewirkt hat, aber jetzt nochmal mit einer anderen Plattform, einer größeren Plattform. Und aber auch Kongrats an Startup Tirol für die sehr gute Wahl.
Daniel:Ganz toll. Also super. Und die Lisa ist auch jemand, wie du wieder schon gesagt hast, die seit Ewigkeiten dem ganzen Ökosystem beiträgt und macht und tut. Und wenn da jemand sozusagen eine neue Position erklimmt, dann weißt du, dass jemand dahinter, die auch genau wissen, was sie tun. Genau wissen, was geht, was nicht geht, in welcher Zeit, mit wem, wie und wo und auch sicherlich Vision und Hunger mitbringen. Und das ist cool. Und stark, Lisa, freuen wir uns für dich. Und wollen euch an dieser Stelle danken. Weil wir sind wieder mal durch. Nächste Woche gibt es mich nicht, da habe ich Lederhosen an, schätze ich. Oder auch nicht. Weiß ich nicht genau. Werde ich aber irgendwie alles tun. Und freue mich dann aber drauf, wenn wir uns dann wieder. Jetzt höre ich meine im Hintergrund.
Markus:Sprechen sie miteinander, ja.
Daniel:Ja, Weltklasse. Das Lustige ist jetzt die beiden ja total weit auseinander vom Alter her. Und in ein paar Jahren ist es, wir alle sind ja gleich alt. Es ist so schräg. Es ist so schräg, wie sich das auch alles so verjüngt anders. Und ja, schön. In dem Sinne, wir wünschen euch noch ein Schön. Take care, stay safe und bis zum nächsten Mal. Dankeschön und bye bye.