Future Weekly

#460 - Alpbach Impressions, Venture Capital Abgesang, Airbnb Gründer als US Designchef

Markus Raunig & Hannah Wundsam Episode 460

⛰️ Eindrücke aus Alpbach
🌀 Das Ende von Venture Capital?
🇫🇷 Paris als neue Startup Hauptstadt
🍿 Song Contest Economics in Wien
🏄‍♂️ Airbnb Gründer wird Trumps Designchef
🇪🇺 Draghi meldet sich zurück
🎸 Rockstar: Clemens Wasner



Musik (Intro/Outro): www.sebastianegger.com

Markus:

Einen wunderschönen guten Morgen, guten Hinterguten Abend, willkommen bei Future Weekly. Heute mit mir Markus und Posa Ding.

SPEAKER_00:

Hannah.

Markus:

Und wie ihr seht, wir sind nicht im üblichen Setting, wir sind im schönen Tirol mit schönen Wandzeichen auch hinter uns, Tiroler Berghütte. Denn wir melden uns live aus Alpach vom European Forum Alpach. Werden hier natürlich berichten, was wir in den letzten Tagen erlebt haben, was uns inspiriert hat, was uns gewundert hat, was uns bewegt hat. Andererseits haben wir aber auch klassisch die Themen der Woche dabei. And this is das potenzielle Ende von Venture Capital. Das ist ein Startup City Ranking und wie Wien da abschneidet im internationalen Vergleich. Wir reden über den Song Contest in Wien, wir reden über den Airbnb-Gründer, der Trumps Designchef wird, über Mario Draghi, die er sich zurückmeldet. Und wir haben natürlich auch einen kurzertin Roxam back. In diesem Sinne, Future Weekly, here we go. Und wir starten mit den News live aus Albach.

SPEAKER_00:

Wie man sieht.

Markus:

Hanna, jetzt sind wir seit seit vier Tagen, drei Tagen hier und ich bin seit zwei oder drei Tagen hier, je nachdem, wie man es nimmt. Wie sind deine ersten Eindrücke?

SPEAKER_00:

Wie immer spannend, grundsätzlich aber weiterhin ein Thema. Es sind viele CEOs von leitenden Unternehmen und großen Unternehmen, viele PolitikerInnen auf den großen Bühnen, aber wiejenigen, die wirklich das Wirtschaftswachstum in Europa, um das es hier sehr viel geht. Also Competitiveness ist einer der großen Themen hier am Europäischen Forum. Albach die Gründer habe ich auf den Bühnen noch ein bisschen vermisst. Also natürlich bei unserem Hike heute, wo wir drei GründerInnen auch mitgenommen haben. Aber die Themen, die diskutiert wurden, waren trotzdem für uns relevant. Ein Thema, das sich für mich durchgeschlagen hat, war Deregulierung. Da waren mehrere Panels, mehrere Konstellationen, wo gesprochen wurde darüber, dass Europa unter anderem deswegen hinten her ist, weil wir zu stark regulieren, weil wir nicht smart regulieren. Und da war zum Beispiel gestern mit dem Sepp Shellhorn ein Panel, wo er gesagt hat, er möchte 50% aller Dokumente, die jetzt noch im Papier sind, möchte er digitalisieren, er möchte einen in zwei MitarbeiterInnen im öffentlichen Dienst auch cutten und kein Goldplating mehr, also dass die europäischen Regulierungen hergenommen werden und dann noch einmal ein Schritt draufgesetzt wird auf nationaler Ebene. Das möchte er verhindern. Also bin gespannt, was dann nach dem Forum Albach davon auch überbleibt und was man da so machen kann.

Markus:

Also einen von zwei öffentlichen Bediensteten zu cutten, glaube ich, könnte ich mir vorstellen, dass das auf breiter politischer Ebene viel diskutiert wäre, sagen wir mal so. Ich glaube, da wäre er sehr schnell wieder am Kicker von einigen Boulevardmedien. Aber natürlich stimmt es, dass wir sehr ineffizient sind. Also die Steuerlast ist erdrückend. Ich finde die Idee sehr charmant, einmal Zero-Based Budgeting auf staatlicher Ebene zu machen. Also anstatt dass man immer davon ausgeht, dass die Baseline ist, das, was beim letzten Jahr am Budget für ein bestimmtes Thema, ein bestimmtes Projekt, bestimmte Teams vorhanden war, dass man immer von Null ausgeht und jedes Mal neu argumentieren muss, warum es das im nächsten Jahr braucht. Also da eine Null als Baseline zu schaffen. Ich glaube, das würde dem Staat und vielen Organisationen auch guttun, weil da natürlich schon sehr viel Fit Slack dabei ist. Und vielleicht ist dann auch das Resultat, dass man halt Teile der öffentlichen Verwaltung in der Form nicht mehr braucht, vielleicht besser einsetzen kann, vielleicht sinnvoller einsetzen kann. Dass wir als Staat ineffizient sind, steht ziemlich außer Frage. Und das ist auch ein, finde ich in Albach, über alle ideologischen Parteigrenzen hinweg gibt es ein durchaus gemeinsames Verständnis, dass der aktuelle Zustand nicht förderlich ist.

SPEAKER_00:

Ich habe da ein super Beispiel, das so gut zeigt, dass derzeit der Stadt genau das Gegenteil macht als Zero-Cost-Budget Ding. Und zwar habe ich früher Englischkurse in Schulen organisiert und auch im Sommer. Und dort haben die Schulen im Sommer immer den Turnsaal renoviert oder sonst etwas, weil sie am Schluss des Schuljahres noch Budget über hatten. Und wenn sie nicht das gesamte Budget ausgeben, dann bekommen sie ein niedrigeres Budget im nächsten Jahr. Deswegen haben sie einfach irgendwas dann noch umbaut, renoviert, auch wenn es nicht wirklich notwendig war.

Markus:

Wunderschönes Beispiel. Und davon gibt es sicher viele, viele, viele in den unterschiedlichsten Bereichen. Aber genau von diesem, das ist ja auch etwas, was kulturell ein Mindset bei Menschen schafft, was nicht förderlich ist, das nicht produktiv ist, was uns als Volkswirtschaft nicht wettbewerbsfähig sein lässt. Und das gilt sowohl für die staatliche Seite, das gilt aber sehr wohl auch für die private Seite. Also da bin ich auch immer ein Freund davon, offen anzusprechen, dass es genug bestehende große Unternehmen gibt, die in erster Linie dadurch erhalten werden, dass es Protektionismus gibt auf die unterschiedlichste Art und Weise in Österreich. Sei das offen ausgesprochen mit Gebietsschutz und ähnlichen Maßnahmen oder sei das durch Eintrittsbarrieren, die für neue da vorhanden sind, sei das durch staatliche Schutzmaßnahmen, Zölle von internationalen Kompetitoren. Und auch dort gibt es diesen Slack und auch dort würde es Sinn machen, dass man entschlagt und dadurch wieder wettbewerbsfähiger wird, weil sonst werden wir aus dieser Rezession, in der wir aktuell drinstecken und aus dem Wohlstandsverlust, der dadurch ansteht, werden wir nicht rauskommen.

SPEAKER_00:

Und Wettbewerbsfähigkeit ist ein guter Punkt. Auch es wurde viel darüber gesprochen, was bedeutet AI für Europa, wie kann Europa im AI-Bereich wettbewerbsfähiger sein und auch wie kann man AI nutzen, um effizienter zu werden und das einzusetzen, auch auf einer staatlichen Ebene, wird spannend. Die Frage ist, wie das dann auch passiert und mit welchen Stakeholdern. Ich fand ja spannend, dass schon viele Personen, die da waren, die aus dem Start-up-Umfeld kommen, sich sehr in die politische Diskussion eingemischt haben. Und ich das Gefühl hatte, es gab gerade viel Wille und Interesse, hier auch mitzugestalten. Wir hatten einen Hike mit der Elisabeth Seehättner, unserer Staatssekretärin für Energie, Startups und Tourismus. Und da war dann am Schluss eine Frage für die start-up-politischen Maßnahmen, wie zum Beispiel der Dachfonds, zu dem sie gesagt hat, dass im September übrigens die Studie veröffentlicht wird, in der wirklich auch gezeigt wird, wie der Dachfonds idealerweise aussieht, wie die Best Practices international sind, dass diese im September veröffentlicht wird und es dann wirklich in die Umsetzung geht. Und da war dann eben die Frage, wie sie den Prozess partizipativ jetzt in den nächsten Schritten gestalten wird, so dass quasi auch die Personen, die es betrifft, auch ihre Meinung abgeben können. Und das fand ich deswegen besonders spannend, weil wir beide in letzter Woche gesprochen haben, ob es nicht interessant were an art EU, nicht EU, Startup Policy Hackathon machen. Um zu schauen, wie weit we these stimmen on the political bringen, wie können wir uns auch concreten, wie können wir zum Beispiel der Regulierung, zum Beispiel international Talent or europaweit Talent hiren, anstellen, remote work machen, tatsächlich auch auf österreichischer Ebene besser regulieren oder weniger regulieren, sodass es für Startups funktioniert. Und jetzt würde mich interessieren, was eigentlich die Startup-Szene außerhalb der Albachbubble dazu denkt.

Markus:

Ja, ich hoffe, Sie finden das spannend und wollen mitmachen bei dem Hacker.

SPEAKER_00:

Also, wenn ihr da ein Feedback für uns habt, gerne eine E-Mail schreiben. Aber ja, das waren die Themen, die uns auf der Ebene beschäftigt haben. Ein anderes Thema, das ich in Albach schon sehr stark vernommen habe, war Security und Defense in Europa. Wie stellen wir sicher, dass wir nicht nur ein wirtschaftlich wohlhabendes Europa haben, sondern auch ein friedvolles Europa. Und das hat viele unterschiedliche Ebenen. Natürlich wurde über den Ukraine-Krieg geredet, natürlich wurde über ein potenzielles europäisches Heer geredet. Aber die Diskussion, die ich eigentlich am spannendsten fand, war eine im Zuge der Female Founders Side-Veranstaltung. Und zwar hatten die eingeladen, the Meredith with Tacker. She is president of the Signal Foundation, the Messenger Dienst, with Beate Man Risinger, the Ausminister. And the Meredith had a spannend statement. And so the first thing if you do warfare is you try to control the messengers and the messenger messaging infrastructure. And in Europa verlassen we for unsere communications infrastructure 100% of US amerikanische Dienstleister. And that had she tats in Frage gestelled. And then she finds spannend, what for a narrative in Europa is. And we driven and we must this narrative änder. And an uns outlaw that we the eighteen infrastructure bauen können, that we are player aufbauen können nach unseren Regeln, die hier auch die kritische Infrastruktur, sei das MI-Bereich, sei das im Kommunikationsbereich auch umsetzen können.

Markus:

Ja, ich glaube, da stößt sich durchaus auf Gegenliebe. Da ist sie sich ja nicht alleine mit der Meinung, es tatsächlich umzusetzen, ist natürlich dann ganz anders, aber das spürt man schon vom Momentum her, auch jetzt, wenn man sich die VC-Szene anschaut. Wird aktuell in erster Linie in AI und Defense Startups investiert. Und besonders Defense war vor zwei, drei Jahren noch gar nicht ein Thema. Also da war sogar explizit, zum Beispiel, wenn man EU-Geld bekommen hat, vom EAF, war explizit ausgeschlossen, dass man in Defense Startups investieren konnte. Und noch nahe hat sich das jetzt gedreht. Aber ja, also das Momentum ist da. Man muss sagen, das hat auch immer seine Schattenseiten, diese sehr public getriebene VC-Welt, weil es gibt natürlich andere Themen, die weiterhin wichtig sind, aber vielleicht jetzt nicht zu in. Ein gutes Beispiel, ein Gespräch gehabt mit einem Climate Tech Startup, das jetzt gemeint hat, sie drehen jetzt ihren Narrativ komplett um, sind jetzt kein Climate Tech Startup mehr, sondern sind ein Security-Startup, weil wenn wir das Klima nicht retten, dann ist unsere Sicherheit gefährdet. Und das ist jetzt der neue Narrativ. Das finde ich schon auch bezeichnend, wie trendgetrieben wir in dieser Welt arbeiten. Und das kann man, glaube ich, durchaus auch hinterfragen. Was ich auch ganz spannend war, ein Gespräch mit der Meredith über Signal, wo ich sehr explizit auch gefragt habe, basierend auf dem, was ich gesagt habe, dass halt Europa muss souverän werden, ob das auch für Messenger-Dienste gilt, weil ja Signal ist ja auch amerikanisch. Und wie das ist, ob es für sie ein Thema ist, dass die US-Behörden sie mal eröffnen und dadurch halt das Standing von Signal ist ganz klar, dass es halt die beste Encryption hat und dadurch quasi am sichersten ist. Und dann hat sie aber gemeint, nah, sie glaubt, sie ist überzeugt, das wird nicht passieren, weil es ist von der Architektur nicht möglich. Und dann habe ich gefragt, naja, glaubst du, die werden das dann vielleicht die US-Behörden nicht einfach verbieten? Und dann hat sie gemeint, nein, weil die nutzen selber Signal für die Kommunikation, wo sie nicht wollen, dass jemand mitliest. Also es wäre ein ganz gutes Modell, wo sich Europa was abschauen kann. So wie ich Europa einschätze, wenn die jetzt einen eigenen Messenger bauen, dann wird es natürlich einer sein, den sie dann selbst öffnen können, aber das wird dann am Ende wieder auf den Kopf fallen, weil wenn sie ihn öffnen können, dann kann das ein fremder, feindlicher Geheimdienst genauso öffnen. Insofern, ja, vielleicht ein ganz guter Blueprint.

SPEAKER_00:

Ja, aber da muss ich noch eine Story erzählen, die auch die Meredith uns mitgegeben hat, und zwar, wie heftig es ist, was nicht alles für Daten weitergegeben werden, auch von Meta. In Amerika hast du zum Beispiel einen Fall gehabt, wo eine Mutter mit ihrer Tochter über Messenger, Facebook Messenger, darüber gechattet hat, dass sie für eine Abortion in einen anderen State geht. Und Meta hat diese Information an die Regierung weitergegeben und die Mutter hat eine Gefängnisstrafe bekommen.

Markus:

Ja, es wäre mal wieder Zeit für so ein Most Evil Tech Company Ranking. Ich glaube, Meta hat sich da gut nach vorne geschoben in den letzten Jahren.

SPEAKER_00:

Ja, das hat bei mir nachgewirkt.

Markus:

Ja, soweit zu Alpach, ich glaube.

SPEAKER_00:

Vielleicht noch eine Sache, also Alpach hat mehrere Tracks. Eins war Security, eins war Climate.

Markus:

Und jetzt bin ich überfragt.

SPEAKER_00:

Noch einen dritten. Aber zu Climate habe ich auch einige Sessions besucht und eins ging auch zum Thema, wie kann man nachhaltige Startups besser finanzieren, Impact Investing, wie können auch Foundations mehr finanzieren. Und da ist ein Thema bei mir hängen geblieben, weil du hast gerade erwähnt, eben ein Climate Startup, das sich jetzt als Defense Startup tituliert. Und dieses Thema habe ich auch schon öfter gehört, dass Climate Startups oder generell nachhaltige Startups alles andere in den Vordergrund stellen, wenn sie mit VCs reden, als ihren sozialen oder ökologischen Impact. Und hier war Blue Earth Capital, eine Foundation, die in Startups investiert und die gesagt haben, und das auch mit Zahlen belegen konnten, dass mittlerweile investieren jetzt seit zehn Jahren in rein Startups mit Impact, vor allem Klima Impact, und dass du keine, also dass ihr dass sie durch die Bank on par sind mit ihren Return on investments wie nicht impact-fokussierte Funds und dass es nicht notwendig is, nur weil du nachhaltig investierst, weniger return on investment to have and oft vor allem langfristig eigentlich die smarter Business-Entscheidung ist. And ich finde dieses Narrative muss wieder stärker in die Breite gebracht werden, weil im Moment ist es, habe ich das Gefühl, sehr stark eigentlich ein Backlash auch in dem Bereich, dass Nachhaltigkeit kein profitables Business ist.

Markus:

Und das Problem dabei ist ja, dass der Narrativ, der vorherrscht, der beeinflusst auch die Bewertungen da draußen und der beeinflusst dadurch auch wiederum die Entscheidungen von VCs als erster in der Nahrungskette. Weil die VCs investieren natürlich dorthin, wo sie das Gefühl haben, sie können Returns erzielen. Was bedeutet Returns erzielen? Oft is halt der Wunsch, einen Börsengang oder ähnliches zu machen, or an jemand and verkaufen. Und these men, who dort Entscheidungen as for the acquisition treffen, are also beeinflused with narrative. This is such a lot of which, as the backlash, this boomerang, this pendle, which day quasi is tangible outcomes have. But it is what many gestal can manage the narrative shapen. And man dieses Pflaster nicht einfach nur Politikern anderen überlassen. Ich glaube, das ist etwas, wo Trump viel Schaden angerichtet hat. Und man das aber auch nicht einfach so hinnehmen muss, sondern durchaus auch dagegen selbst neue Narrative schaffen kann.

SPEAKER_00:

Jetzt haben wir schon recht viel über Venture Capital auch gesprochen. Wir haben auch letzte Woche darüber gesprochen, wie die AI auch das Venture Capital-Spiel beeinflusst. Und jetzt gab es vor kurzem nochmal einen Artikel, der generell gesagt hat, Venture Capital is dead und dass Venture Capital Fonds sich in Richtung Private Equity Giganten entwickeln. Was hat es damit auf sich, Markus?

Markus:

Ja, die Artikel gibt es jetzt schon eine ganze Weile. Also Venture Capital war schon oft tot. Aber ist jetzt in den Monaten schon wieder vermehrt gekommen. Wie du richtig gesagt hast, das sind halt besonders jetzt sehr bekannte, sehr erfolgreiche Fonds, die sich in den letzten Jahren verbreitert, diversifiziert haben. Also eben nicht nur mehr Venture Investments machen, sondern sich so auch regulatorisch aufgestellt haben, dass sie zum Beispiel auch Private Equity Ideals machen können. Was sich anbietet, einfach aus der Perspektive, wie funktioniert Private Equity. Private Equity bedeutet, man kauft ein Unternehmen, weil man glaubt, es gibt Potenzial, dass durch ein paar Änderungen dieses Unternehmen Deutlich mehr Wert ist und kauft das Unternehmen, führt diese Änderungen durch und verkauft das Unternehmen dann für mehr Geld. Und das ist quasi dann halt auch der Investment-Deal. Und traditionell war das halt oft Cost-Cutting, es war Unternehmen halt klassisch effizienter zu machen, indem man sie strukturell neu aufstellt, klassisch Consulting Restructuring. Was ganz stark jetzt kommt, ist natürlich durch AI die Möglichkeit, dass man dadurch Unternehmen effizienter, besser, umsatzstärker macht und das sehen, VC-Fands mit ihrer Expertise als Opportunity. Und deshalb ist es strategisch sinnvoll, das zu tun, wenn man die Fähigkeit und auch die Kapazität hat, das zu machen. Insofern glaube ich, es ist ein bisschen überzeichnend, dass man sagt, dass deswegen jetzt VC tot ist. Es kommen ja viele neue Fonds auch nach und dass jetzt die letzte Generation sich verbreitert, halte ich nicht für ein Schreckensszenario trotzdem, was natürlich ein Faktor ist. Es ist einfach Liquidität in diesem Markt, der aktuell vorherrscht zu generieren, ist für einen VC-Fonds sehr schwierig. Das ist besonders für Fonds, die halt vom Vintage, das heißt vom Jahrgang, so gestellt sind, dass sie halt viele Deals gemacht haben in den absoluten Boomjahren und jetzt in die Zeit kommen, wo sie eigentlich diese Deals versilbern müssten. Also am Papier stehen die oft super da, aber sind halt dann oft nicht imstande, daraus auch tatsächlich Geld zu machen, also Tiere Anteile zu verkaufen. Und das drückt sich ja auf die Stimmung in der Szene und das führt dann dazu, dass halt manche diversifizieren, manche, die uns die Szene verlassen. Aber wenn man nicht in einem dieser Vintages halt blöderweise gerade ist, ist die Lage ziemlich vergleichbar wie vor zehn Jahren oder so.

SPEAKER_00:

Ja, ich bin gespannt. Also es ist schon interessant, wie sich der gesamte Visima gerade verändert und auch, was das einfach für Gründer bedeutet, die jetzt gerade auch am Fundresen sind oder gerade jetzt starten und sich überlegen, wie wollen sie Unternehmen aufbauen, vielmehr gebootstrappt wird, viel mehr auch sich überlegt wird, können wir Modelle finden, indem wir doch auch einen Kredit aufnehmen können, etc. Und da kommen viele neue Möglichkeiten immer wieder auch für Startup-Finanzierung auf und auch für Investmentsfonds ist es ja nicht so schlecht, manchmal sich auch zu diversifizieren und mehrere Möglichkeiten zu schaffen, wie man halt Liquidität hineinbekommen kann. Denn ja, die müssen ja auch überleben und ihre Mitarbeiter zahlen und dann doch auch wieder Kapital zur Verfügung haben für neue Investments. Von dem her, ich sehe es jetzt nicht nur negativ, aber etwas, was man im Blick haben sollte, vor allem wenn man im Moment Fundraised und vielleicht irgendwie noch im Kopf hat, wie es 2021 war und da hat sich die Situation auf jeden Fall verändert.

Markus:

Definitiv. Ich glaube, sie wird auch dynamisch bleiben, weil natürlich ein Treiber für viel Dynamik aktuell ist, ist AI. Und bei AI gibt es viele Fragezeichen, auch wie sich dieser Markt verändern wird. Wir haben schon öfter darüber gesprochen. Eine Frage ist, wie sehr halt großen Foundational Models dann halt auch die Application Layers bauen. Oder ob das etwas ist, wo Raum für Startups ist. Aktuell schaut es schon so aus, als gäbe es Raum für Startups. Man schaue sich zum Beispiel doppelbar an. Gleichzeitig sind die Unit Economics von diesen Startups, die quasi nur Wrapper sind, also auf die großen Foundational Models setzen und dann rundherum ein Interface und wahrscheinlich ein bisschen halt Feintuning machen, ein bisschen Prompting machen, sind die Unit Economics aktuell nicht besonders attraktiv. Da gibt es die große Wette natürlich, mit der Zeit wird AI billiger und dann geht das dann natürlich gut auf, weil dann die Kosten deutlich sinken für die Startups und sie gleichzeitig den Market Share haben, auf den sie aufbauen können und den Access zu den Nutzern. War ganz interessant, hat heute auch ein Gespräch mit einem Kollegen von Google, wo ich ihn gefragt habe, ob er glaubt, weil es natürlich das Problem bei dieser Wette ist, ist, dass es sinkt der Cost of Compute relativ im Sinne von die Anzahl an Tokens, die Qualität der Models, die du für einen bestimmten Geldeinsatz bekommst, die steigt. Gleichzeitig sinkt der relative Anteil, wenn du quasi das gleiche Foundational Model machst, dann wird es immer billiger. Gleichzeitig ist natürlich auf Kundenseite immer der Wunsch, das Beste zu bekommen. Das heißt, und dieser Preis bleibt eigentlich ziemlich konstant. Und da ist dann die Frage, okay, wie sehr wird das in Zukunft sich dann annähern und die großen Sprünge nicht mehr da sein? Das heißt, das ist dann wirklich das gleiche Modell oder ein sehr gutes qualitatives Modell, wird dann auch billiger, dann geht diese Wette auf und dann hast du natürlich aus einer VC-Perspektive ein sehr schönes, ein sehr schönes Business Case. Wenn das nicht aufgeht, dann wird es eh spannend, wie AI-Startups sich positionieren. Also wird sich in den nächsten Monaten, glaube ich, etwas klarer gestalten.

SPEAKER_00:

Ja, wir hoffen, dass es aufgeht. Eine Stadt, die sich gerade bei AI-Startups sehr hervorgetan hat in den letzten Jahren, ist Paris. Und Deal Room, eine Plattform, die im Endeffekt Startup-Daten und vor allem Startups, die ein Investment aufgenommen haben, sehr stark verfolgen und auch mappen, hat eine spannende Übersicht rausgebracht, nämlich wie sich von unterschiedlichen europäischen Städten der Enterprise Value entwickelt hat. Und was wir da, was da wirklich beeindruckend ist, ist, sich anzuschauen, dass Paris ein massives Momentum hat. Also da ist in den letzten fünf Jahren der Enterprise Value um das 5,4-fache quasi gestiegen. Auch Stockholm hat eine ähnliche Wachstumskurve hingelegt. Cambridge hat sich sehr stark entwickelt. Genau, und in anderen Städten hat es nicht ein bisschen weniger gewachsen. Wie schauen wir mal, in Wieners?

Markus:

Ja, es ist irgendwo zwischen verdoppelt und verdreifacht circa. Also es hat sich schon in die richtige Richtung entwickelt. Da ist ja auch der große Boom der Jahre 2021, 2022 dabei. Aber absolut, wenn man sich jetzt zum Beispiel einfach im Dachraum anschaut, den Vergleich zwischen Wien, München, Paris und Zürich. Also wenn man Paris noch dazu nimmt zum Dachraum, aber so diese Städte, die auch irgendwie so rund um die Alpen rumliegen, eine ähnliche Industriestruktur haben, da ist Wien wirklich weit abgeschlagen. Paris ist der absolute Outlier. Das wurde halt halt der Macron wirklich zentralistisch geschafft, dass das durch das Momentum, durch den Narrativ, den er geschaffen hat, hat er unfassbar viel in Bewegung gekommen. Aber eben auch, wenn man sich anschaut, München und Zürich, wo nicht so viel politisch passiert ist, aber halt einfach aus den Unis raus. Durch private Initiativen, philanthropische Initiativen, auch die sind weitaus besser unterwegs als Wien. Also Wien hat dann eine Enterprise Value von 27,4 Milliarden. München hat 124 oder 125 und Zürich hat 98. Also da gibt es einen Gap, den es auf jeden Fall zu schließen gilt.

SPEAKER_00:

Und Paris 293.

Markus:

Paris 293. Ist natürlich als Stadt auch deutlich größer als alle anderen, muss man klar dazu sagen. Aber ja, Wien ist größer als München und Zürich, sobald ich mich erinnern kann, von der Einwohnerzahl. Also da könnte man schon mehr machen. Es tut sich jetzt was im Spin-off-Umfeld auch besonders, was Sinn macht, weil es gibt die Unis. Hoffentlich halten wir uns daran und können diesen Gap in den nächsten Jahren schließen.

SPEAKER_00:

Mal schauen, ob die internationale Aufmerksamkeit auf Wien da auch einen Impact haben wird. Es wurde nämlich letzte Woche dann verkündet, dass der ESC, the European Song Contest, in Wien tatsächlich stattfinden wird und nicht in Innsbruck. War ja ein großes, wurde ja medial auch groß diskutiert. Bist du ein Song Contest-Schauer?

Markus:

Ja, nicht besonders fasziniert, aber wenn ich Zeit habe, dann schaue ich ihn schon.

SPEAKER_00:

Schon auch witzig, wie politisch der ist. Aber es gab eine Studie von Eco Austria, die sich angeschaut hat, was denn auch der wirtschaftliche Effekt ist des ESC auf Wien. Weil mein erster Gedanke, als ich gehört habe, dass der in Österreich stattfinden wird, das war, glaube ich, so eine Woche, nachdem das Budgetloch in seinem gesamten Ausmaß klar geworden ist, habe ich mir gedacht, können wir uns das überhaupt gerade leisten, den bei uns zu machen, ist das wirklich gerade eine positive Nachricht für Österreich. Und es wird auch ein Investment brauchen.

Markus:

Ja, das Ganze kostet abzüglich der Zuschüsse, die da von europäischer Ebene Seite kommen, 31 Millionen Euro. Also schon irgendwelche Batzen an Geld. Aber eben diese Studie sagt demgegenüberstehende Einnahmen von 52 oder Wertschöpfungseffekte von 52 Millionen Euro. Was durchaus rechtfertigt, dass man dieses Geld dann auch in die Hand nimmt. Immer auch die Frage, wie nachhaltig dann so eine Wertschöpfung ist, also wie sehr man halt auch die Bewegung, das Momentum, die Dynamik, die dadurch entsteht, wie sehr man die dann auch ummünzen kann in etwas, das bleibt oder ob das so Einmaleffekte sind. Besonders wenn sowas bleibt, dann ist es ein No-Brainer. Auch die ganze internationale Aufmerksamkeit kann man sich schon gut präsentieren. Wobei man sagen muss, jetzt der Tourismus funktioniert eh ganz gut in Österreich. Also ich glaube, so voll wie dieses Jahr war Wien noch nie. Ich glaube, irgendwann erreicht man dann auch den Punkt, wo es schon Overtourismus wird. Also ich glaube, auch für einen österreichischen Wirtschaftsstandort ist ein wichtiger Beitrag, den der Tourismus leistet. Aber wie der Andreas Reich ist schon mal gesagt hat, ich glaube, es sollte nicht das Ziel sein, dass wir in Zukunft, dass das so Nummer 1 Wirtschafts quasi Sektor ist, der Tourismus, weil dann wird man eigentlich quasi so Disneyland Disneyland für den Rest der Welt. Schon besser, wenn man auch Industrie und produzierendes Gewerbe und Technologie. Ja.

SPEAKER_00:

Und ich finde, es kommt schon noch darauf an, wie das jetzt investiert wird. Also diese, wenn der Staat jetzt diese 31 Millionen in die Hand nimmt, um halt das vorzubereiten, dann kann man da schon noch smart überlegen. Also ich finde, da ist wieder Paris ein gutes Beispiel. Jetzt für die Olympischen Spiele wurde das halt genutzt, dass das wirklich im Zentrum von Paris stattgefunden hat, dass sie halt Paris ein ordentliches Upgrade gegeben haben und da halt ordentlich auch in Infrastruktur nochmal Verbesserungen investiert haben, die notwendig waren, damit das dort stattfinden kann. Aber davon wird Paris jetzt auch zehren können.

Markus:

Absolut. Wobei ich da auch sagen würde, dass Wien eigentlich relativ, also besonders im Vergleich zu Deutschland, die Infrastruktur in Wien und Österreich eigentlich in einem relativ guten Zustand ist. Also dieses Problem, was man in Deutschland sieht, dass halt sehr viel öffentliche Infrastruktur überhaupt nicht gepflegt wurde und eigentlich total renovierungs- und baufällig ist, das gibt es in Österreich Gott sei Dank weniger. Aber ja, es gibt natürlich trotzdem Raum, Dinge moderner zu machen, auch im Sinne der digitalen Infrastruktur. Also es ist schon gut, glaube ich, dass das in Österreich passiert und hoffentlich eben auch die nachhaltigen Effekte mitbringt, die damit eingehergehen könnten, jedenfalls. Ja, und das ist jetzt eine interessante Überleitung. Unsere nächste Headline heißt. Airbnb-Gründer wird Trumps Designchef. Das ist eine von diesen Headlines, wo ich nicht gedacht hätte, dass ich sie einmal lesen würde. Ganz einfach, weil ich die Airbnb-Gründer relativ progressiv wahrgenommen habe. Vielleicht gibt es da auch Unterschiede zwischen den beiden Gründern. Aber ja, und gleichzeitig muss man sagen, cooler Catch für die US-Regierung. Airbnb ist schon ein echter Vorreiter, was gutes Design im Sinne der Usability auch angeht. Also da geht es nicht darum, dass es ein schönes neues Antlitz nur bekommt, sondern eben auch, dass es für den User die Prozesse vereinfacht werden, dass das Ganze leaner wird, das Ganze schneller wird, das Ganze besser wird. Und ja, der Joe Gabbiar ist da sicher ein führender Kopf weltweit. Und es ist natürlich die Frage, wie sehr man ihn auch so richtig umrühren lässt. Aber da muss man ja echt sagen, das hat der Trump im zweiten Anlauf relativ gut geschafft, dass er weitaus im Meer auch tatsächlich umsetzen kann von seinen teils komplett abstrusen Plänen. Also vielleicht wäre ja das ein positiver Aspekt, der entstehen würde.

SPEAKER_00:

Es ist schon spannend. Also ich hatte hier auch wieder ein Gespräch mit einer ehemaligen Mitarbeiterin des Weißen Hauses. Und was sie gesagt hat, ist, sie ist so Demokratin and you not with the art which Trump is. But grundsätzing, what she positively saw, is it's a blank space. Und alle, die vielleicht nicht auf seiner Parteilinie sind. Aber trotzdem ist das jetzt ein Space, wo man wahrscheinlich wirklich gestalten kann, wenn man eben das Vertrauen von Trump bekommt. Und wenn die Staatsdienste quasi so clean und user-friendly wie eine Airbnb-Page aufgesetzt oder eine Airbnb-Experience aufgesetzt werden, wäre das natürlich für Amerika ein Wahnsinnserfolg.

Markus:

Ja, und da könnte man sich ja dann auch in Europa was abschneiden. Ich glaube, es ist immer einfacher, etwas einfach zu kopieren, was funktioniert. Also wenn man das österreichische Bild heranzieht, dann passiert hier gefühlt aktuell das Gegenteil. Also wir sind eher wieder auf dem Faktor, dass du hast Gestaltung angesprochen, Gestaltungsspielraum, dass Politiker wieder mehr auch tatsächlich etwas bewegen können. Gefühlt ist das, was ich so wahrnehme, auch jetzt in Albach in vielen Gesprächen, dass es überall heißt, ja, jetzt lassen wir mal die Sozialpartner das ausverhandeln und dann. Also das ist eigentlich so, dass die Politiker überhaupt keine Verantwortung übernehmen, Dinge selbst zu gestalten, sondern nur dafür da sind, dass sie halt sich hinstellen und das dann präsentieren. Mal schauen, wo das hinführt. Sagen wir mal so.

SPEAKER_00:

Ich meine, es ist so ein bisschen jetzt anscheinend das Nachfolge von dem quasi Douge-Ministerium, dass Elon Musk innehatte und soll auch nach drei Jahren wieder geschlossen werden. Also das darf so anscheinend nur während der Trump-Regierung auch bestehen.

Markus:

Was ich aber auch interessant finde, weil es ist ja nicht so, als würdest du in einem Unternehmen keine UX-Abteilung mehr haben, wenn du eine gewisse Größe oder eine gewisse Reifegrad erreicht hast. Ich glaube, da kann man ja immer weiter optimieren und jedes neue Programm, jedes neue Service, was da angeboten wird, bräuchte eigentlich von Anfang an, dass man das mitdenkt. Also dass das, ich verstehe wiederum, es ist Zero-Based Budgeting und wenn man das gleich einmal mit einem Zeitraum nur versieht, dann hat man irgendwie auch klare Vorgabe, bis wann alles umgesetzt werden muss. Also ich finde es nicht so schlecht. Aber ganz ehrlich finde ich ein Design-Department auf Regierungsebene nicht so blöd, wenn es heimthermlich designt ist. Wenn es wieder nur eine Stabstelle ist, die erst recht wieder nichts bewirkt, dann kann man es entspannt.

SPEAKER_00:

Schauen wir mal. Also er hat jetzt die Verantwortung von 26.000 Webportalen der amerikanischen Regierung. Bin gespannt, was er da schafft umzusetzen, aber wir werden es weiter verfolgen.

Markus:

Ja, absolut.

SPEAKER_00:

Gehen wir wieder auf die europäische Ebene.

Markus:

Jetzt gehen wir zurück auf die europäische Ebene. Mario Draghi, der ja sehr bekannt geworden ist im letzten Jahr, dadurch, dass er einen Plan für Europas Zukunft geschrieben hat und da Dinge angesprochen hat, die wir ja schon lange bekritteln und in Europa selten auf offene Ohren gestoßen sind, wenn man das jetzt mal so ehrlich anspricht. Der hat es geschafft, dass man da ein gewisses Umdenken erreicht hat. Der hat sich jetzt zurückgemeldet. In welcher Form?

SPEAKER_00:

Enttäuscht, würde ich sagen. Also quasi circa ein Jahr nach seinem Report hat er quasi angekreidet, dass zu wenig seitdem passiert ist. Er sagt, quasi im Sinne von, wenn du dir die Welt als einen Kuchen vorstellst, und Amerika, USA and Europa as a starker Player in diesem Kuchen, we share this cake, which becomes smaller and smaller with a smaller number of people. Also grundsätzlich, was er ja auch sagt, is im Endeffekt unsere Bevölkerung, die schrumpft. Und wir werden es nicht schaffen. Also Europa hat darauf gebaut, hat seinen Wohlstand. darauf gebaut, dass die Bevölkerung gewachsen ist. Und wenn du das nicht mehr hast, dann musst du es durch Technologie und Effizienz und Innovationswachstum quasi ausgleichen. Und da haben wir zu wenige Schritte auch tatsächlich gesetzt.

Markus:

Ja, ich glaube, it's all about the execution. Was wir in Europa immerhin geschafft haben, ist, dass Awareness da ist, dass es tatsächlich passieren sollte. Es ist auch die Willingness der politischen Entscheidungsträger, da Dinge anzusprechen und auch Pläne auszuarbeiten. Bei der Umsetzung scheitert es leider auch oft daran, dass halt Europa mit vielen Flaws aufgesetzt ist, mit vielen nationalstaatlichen Interessen, die nicht allein sind. Das macht es dann immer schwierig, wirkliche Reformen durchzudrücken. Ich denke da gerne zurück an, ich glaube, es war der Vertrag von Lissabon, der da wirklich einen großen Sprung gemacht hätte, wo die Europäische Union deutlich mehr, ein stärkeres Alignment gehabt hätte, also weniger Macht bei den Mitgliedstaaten, weniger Vetorechte. Und das haben damals dann Federführer und waren es zuerst einmal die Franzosen, die das gestürzt haben. Und wenn man so zurückblickt, wie sich Europa verändert hätte oder entwickelt hätte können, wenn damals das nicht passiert wäre, also wenn der Vertrag durchgegangen wäre, dann glaube ich, wären wir jetzt auch deutlich handlungsfähiger und deutlich wettbewerbsfähiger. Also wäre dann mehr ein Common Market, mehr eine Common Union, mehr ein United States of Europe und weniger 27 einzelne Mitgliedstaaten, die alle ihr eigenes Ding mit eigenen Regularien machen. Aber ja, es ist gut, dass er dranbleibt, es ist gut, dass er da auch bekrittelt, wenn Dinge nicht schnell genug geschehen. Wir sind ja dran mit dem 28 Regime, wo hoffentlich jetzt auch bald tatsächlich bewegt. Wir hatten ja einen Entwurf vom Parlament, der ein bisschen so gestaltet war, dass es vielleicht das ganze Ding gleich einmal kaputt macht. Ich glaube, es wurde jetzt ganz gut abgewehrt, die Kommission würde einen eigenen Entwurf präsentieren, auf den setzen wir große Hoffnungen, dass der mutig genug ist und dass man sich dann auch dahinter klemmt, dass dann nicht wieder gewisse Fraktionen im Parlament sich querlegen und dass dann nicht einzelne Mitgliedstaaten ihre Notare wieder schützen. Also wir bleiben dran.

SPEAKER_00:

Ja. Draghi hat ja auch gesagt, es braucht 800 Milliarden Euro pro Jahr, die in Europa, in Startups, in Tech investiert werden müssen, um wirklich quasi hier competitive zu sein. Und ich glaube, das sollten wir uns auch immer wieder oder das sollten wir den PolitikerInnen auch immer wieder in Erinnerung rufen. Das ist nicht der Ort, wo wir jetzt sparen sollten. Also ja, wir müssen effizienter werden, Costcutting durch Bürokratieabbau, aber Innovation braucht Investments, du musst zuerst Geld in die Hand nehmen, um dann mehr Geld machen zu können. Und ich glaube, das war auch einer seiner großen Punkte, dass die EU da nicht mutig genug ist.

Markus:

Jawohl, hört, hört, hört auf den klugen Mann. Bringt uns zu unserem letzten Punkt und das ist ein positiver Punkt. Ist natürlich unser Rockstar der Woche. Und ein alter Bekannter war auch schon mal Gast in Future Weekly. Es gibt einen Exit zu vermelden, was in diesen Zeiten ja besonders schön ist. Um wen geht's, Hanna?

SPEAKER_00:

Es geht natürlich um den Clemens Basner. Und der ist mit Inlight AI natürlich ein sehr alter Bekannter und einer unserer Koryphänen für alles rund um das Thema AI in Österreich. Und Inlight.ai ist ja eine Firma oder eine Art Company Builder, wenn man so möchte. Und eins seiner Startups, die er hier gebaut hat, nämlich das AI-Startup D-Tech, wurde jetzt gekauft.

Markus:

Jaoi. Und da freuen sich natürlich alle, die investiert haben, das ist Kapital, das zurückfließt, auch wieder ins Ökosystem. Und ja, bei Demons und sein Team arbeiten jetzt schon wieder am nächsten Venture. Das ist gut, dass es da gleich weitergeht, unternehmerisch. Congrats von uns. Ein sehr würdiger Rockstar. Ja, sonst müssen wir schon wieder weiter. In vier Minuten haben wir das nächste Meeting.

SPEAKER_00:

Let's go.

Markus:

Liebe Grüße aus Albach an euch. Wir hören uns nächste Woche wieder. Habt ihr noch eine schöne Woche.

SPEAKER_00:

Ciao.