Future Weekly

#457 - Figma IPO, Bitpanda, AI besser als McKinsey

Episode 457

 💻 Figma IPO

🐼 Bitpanda Rekordjahr & Führungswechsel

🤖 AI schlägt McKinsey Analysts in Excel

🤑 Open AI bei einer 300 Milliarden Bewertung

🧬 US Gesundheitsministerium stellt mRNA-Entwicklung ein

🎸 Rockstar der Woche: Team Taceo



Musik (Intro/Outro): www.sebastianegger.com

Markus:

Einen wunderschönen guten Morgen, guten Mittag, guten Abend, willkommen bei Future Weekly. Heute mit mir Markus und der großartigen Hannah. Hallo Hanna, hallo ihr da draußen. Ja, wir haben spannende Themen im Gepäck. Wir reden natürlich über den Figma IPO, der alle Erwartungen sprengen konnte und damit ein sehr positives Signal an die Startup-Welt sendet. Wir reden über BitPanders Rekordjahr und Führungswechsel, der da ansteht und was das vielleicht auch mit einem anstehenden oder anstehenden IPO-Plänen zu tun haben könnte. Wir reden über McKinsey-Analysts, die mittlerweile von einem AI-Bot in Excel geschlagen worden sind und was das für die Zukunft des Arbeitsmarkts und Consulting bedeutet. Wir reden über OpenAI und einen neuen Bewertungsrekord von 300 Milliarden und wie die Zukunft der Finanzierung für OpenAI ausschaut. Wir reden über mRNA-Impfungen und warum Amerika diese einstellt, was das für die Welt bedeutet und warum sich alles wiederholt in der Historie der Menschgeschichte. Und wir reden über einen großartigen Rockstar aus Graz dieses Jahr, die international für Wellen sorgen. Future Weekly Here Weeklock. Und wir starten mit den News und da war der wahrscheinlich bemerkenswerteste Part diese Woche, der Figma IPO. Figma wurde ja eigentlich schon vor einiger Zeit an Adobe verkauft für 20 Milliarden Dollar. Und dieser Kauf ist dann gescheitert, regulatorisch gescheitert, der ist nicht durchgegangen. Und dann war es quasi zurück zum Start. Und das ist gar nicht so einfach für ein Unternehmen, aber dann eigentlich schon glaubt, man ist verkauft und dann muss man erst das Recht wieder anfangen, sich Alternativen anzuschauen. Aber Fickman hat das gemacht und am Ende ist dann der IPO als Weg herausgekommen, den sie sich vornehmen. Und da hat natürlich jetzt die ganze Startup-Welt hingeschaut, weil wir seit mittlerweile zwei, drei Jahren in einem Fenster sind, wo es sehr wenige IPOs gibt und wir sondern sehr wenige erfolgreiche IPOs. Das haben sich vor einiger Zeit haben, hat mal Instacart probiert und das war alles eher weniger erfolgreich. Und das hat dazu geführt, dass sich dann nicht besonders viele Unternehmen getraut haben, das zu machen. Einfach aufgrund der globalen Unsicherheit, der Konflikte, der nicht unbedingt vorhandenen Liquidität im Markt auch. Und deshalb alle Blicke auf Figma diese Woche. Und ja, wie ist das ausgegangen, Hanna?

SPEAKER_00:

Ja, ein ziemlicher Blockbuster-IPO, würde ich mal sagen. Also für 20 Milliarden haben sie ja gestartet, quasi dieselbe Bewertung, wie damals es fast zu einem Kauf gekommen wäre. Und innerhalb von wenigen, innerhalb kürzester Zeit hat sich das vervielfacht. Und wenn ich habe heute geschaut, also der Shareprice quasi am Anfang waren 33 Dollar, jetzt sind wir gerade bei 75 Dollar. Dazwischen war er schon mal auf 100, 115 Dollar pro Aktie. Also das war ein ziemlicher Jump und natürlich ein super spannendes Zeichen. Also einerseits wurde viel darüber gesprochen, okay, sind sie viel zu niedrig, quasi da eingestiegen, haben sie da viel Geld am Tisch liegen lassen. Aber im Endeffekt quasi hat man das auch gar nicht so verhersehen können, dass sie, dass der Markt so positiv reagiert. Figma ist ja doch da auch ein bisschen auf einen Zug aufgesprungen. Es gab vor nicht allzu langer Zeit schon einen Tech-IPO von Circle, wo auch der Markt sehr positiv reagiert hat. Und ich glaube, das hat auch Figma dazu angesporn, es jetzt zu probieren. Und ich bin gespannt, ob das jetzt auch den Markt eben vorbereitet für mehr Te-IPOs und dass wir hier wieder mehr Bewegung am Markt sehen. Das wäre eine sehr positive Entwicklung einmal.

Markus:

Ja, das wäre sicher der Schlüssel zu einer grundsätzlichen Erholung in den Tech-Ökosystemen, weil, wie schon öfter besprochen, die VCs müssen ihren LPs auch wieder Liquidität bieten und dafür braucht es Exit-Szenarien. Unternehmen kaufen gerade nur begrenzt andere Unternehmen, weil halt auch eher Risikominimierung angesagt ist, weil sie eher so die Reihen schließen und Fokussierung auf das Kerngeschäft gerade das Motto für viele ist. Die Aktienmärkte haben auch nicht so gut funktioniert jetzt so eine Zeit lang. Das heißt, da gab es ganz wenig Rückflüsse nur, die attraktiv waren für VCs. Und wenn sich dieses Fenster der Börsengänge wieder auf wirklich öffnen würde, dann glaube ich, gäbe es ein großes Durchatmen. Meine Hoffnung ist wirklich, dass das jetzt ein Signal ist und muss schauen, wie sich es jetzt auch in den nächsten Wochen entwickelt. Du hast eben schon angesprochen, die ersten ein, zwei Tage waren sensationell. Da ist es, das Hoch vom Aktienkurs war sogar 143 Dollar. Da war zwischenzeitlich eine Bewertung von 83 Milliarden. Das ist jetzt dann eben runtergegangen in Richtung 79, 75, da sind wir dann bei 46 Milliarden, aber das ist natürlich immer noch eine Verdopplung des Unternehmenswerts. Und das ist halt genau das, was man auch braucht vom Narrativ her. Und das ist schon jetzt ein großer Erfolg, weil dieses Narrativ der ersten Tage, das bleibt auf jeden Fall. Jetzt ist noch wichtig, dass auch das Narrativ der ersten Wochen halbwegs stabil bleibt und dass wir da schon mit einem ordentlichen Pop auch in die Zukunft gehen. Dann glaube ich, wird das dafür sorgen, dass da auch einige in Europa ihre wahrscheinlich bisher noch losen Gedanken an einen Börsengang konkretisieren. Und das wäre super. Du hast schon angesprochen, es gab auch die Frage, warum hat man den so niedrig bepriced. Da spielt die Unsicherheit mit, dass eben nicht alles erfolgreich war in den letzten Jahren, was man da probiert hat. Dass es für das Narrativ gar nicht gut ist, wenn eine Firma an die Börse geht und dann sofort nur mehr die Hälfte wert ist. Also da bewusst lässt man da auch einen Raum, dass sie sich vervielfachen kann. Man muss dazu auch sagen, sie hatten insofern eine schöne Storyline, weil sie das halt jetzt an dem Adobe-Preis auch irgendwie festgemacht haben. Da ist klar, das hat schon jemand quasi gewettet. Da hat jemand schon gesagt, das ist es wert. Das heißt, es war sehr charmant, mit dem gleichen Preis reinzugehen, dass dann so ein Pop kommt. Ich glaube, die Hoffnung war sicher da, aber das ist tatsächlich passiert. Ja, gleichzeitig natürlich die Frage, was bedeutet das für Adobe? Weil das ist jetzt quasi dieser Fisch durch die Lappen gegangen. Und die haben jetzt einen Konkurrenten, der ordentlich kapitalisiert ist, mit viel Innovationskraft daherkommt. Und ja, mal schauen, wie sich dieser Wettbewerb gestaltet.

SPEAKER_00:

Ja, finde ich auch spannend. Ich meine, das ist ja auch einmal interessant, sich anzuschauen. Da hat ja die EU und die UK quasi gesagt, das ist, da haben wir Sorge vor einer Monopolstellung, das ist kriterrechtlich nicht okay und haben quasi diesen Kauf verhindert. Und das ist mal eine Story, wie das gut für das Unternehmen ausgegangen ist. Und Wigma jetzt im Endeffekt halt davon doch profitiert hat, dass sie diesen Schritt nicht gegangen sind, sondern sich auf noch größere eigene Beine aufgestellt haben. Die Frage ist, lassen sie Adobe irgendwann hinter sich und werden trotzdem diese Monopolstellung quasi einnehmen. Ich nehme an, wenn dann wird es noch ein bisschen dauern. Also Adobe ist schon sehr stark, glaube ich, auch gerade bei den Enterprise-Kunden aufgestellt und haben ja ein sehr breites Angebot, aber was ich schon spannend finde, ist wie, und ich glaube, das wird die große Frage sein, welches Unternehmen schafft es besser, auch die AI-Revolution mitzunehmen und ihr Produkt hier weiterzubauen. Figma hat hier ja mit Make quasi eine Weiterentwicklung auch des Produkts vorgestellt. Und man kann jetzt nicht nur, also ich habe Figma kennengelernt, eigentlich dadurch, dass man eben sehr einfach Prototypen Clickdummies bauen kann. Und jetzt kann man innerhalb von kurzester Zeit diese Clickdummys eigentlich zu einem funktionierenden Prototype weiterentwickeln und sich hier eine funktionierende App slash Website auch nutzen. Also ich bin gespannt, wie gut dieses Produkt sein wird und wie sie sich dann auch gegenüber den ganzen aufkommenden Konkurrenten von Lovable ⁇ Co. positionieren können, was ich gelesen habe, integrieren sie ja deren Technologie im Endeffekt in ihr Produkt.

Markus:

Ja, also genau diese Schnittstellen gibt es teilweise schon, beziehungsweise werden gebaut, dass man eben eigentlich in Figner was designen kann und das dann einem Vipecoding-Tool zur Verfügung stellt als Vorlage für die Website. Was glaube ich jetzt auch in meiner persönlichen Erfahrung mit der Website, die ich jetzt gebaut habe, mit den unterschiedlichen Wipecoding-Tools smart ist, weil genau da war ich am Ende noch ein bisschen enttäuscht von der Designqualität, die die meisten Tools haben. Das ist okay, aber da ist wenig richtiger Charme dabei. Und wenn man das im Figma machen kann und dann überträgt, dann glaube ich, kann das ein sehr guter Weg sein und da ist Figma sicher ein bisschen besser aufgestellt als Adobe. Man muss aber auch sagen, Adobe hat sich recht gut sich auch positioniert im ISBA. Also das ist jetzt nicht so, als hätten sie das komplett verschlafen. Aber das ist ja grundsätzlich so, Wettbewerb ist gut. Ich glaube, am Ende ist das für alle wahrscheinlich, vielleicht nicht für Adobe, aber für aus einer gesellschaftlichen Perspektive sicher der beste Weg, dass das zwei getrennte Companies bleiben. Und besonders wenn das jetzt auch so erfolgreich ausgeht mit dem IPO, definitiv auch für Figma. Vielleicht eine Side Note noch. Es tut sich mit diesem Deal auch wirklich ein neuer Top-Dog im VC-Sektor auf. Index Ventures ist dabei gewesen und die waren auch dabei beim 32 Milliarden Verkauf von Viz an Google, die sind in Revolute dabei mit der 75 Milliarden Bewertung. Die haben Scale AI dabei, die an Meta verkauft wurden für eine 29 Milliarden Valuation. Also die haben einen echten Lauf. Und wenn man sich besonders diesen Vintage der letzten Jahre anschaut, könnte man durchaus sagen, wir sind wahrscheinlich aktuell da der Top-VC, was die Performance angeht. Bisher war das für die meisten Seuer, für manche war das Andreas und Horowitz, aber Index spielt jetzt definitiv auf diesem Parkett mit und muss man den Hut zu ziehen, das sind echt sehr, sehr starke Investment gewesen.

SPEAKER_00:

Und was da auch spannend ist, ich glaube, die haben auch sehr stark, also sie haben ja super früh schon investiert und da haben sie auch stark an den Gründer geglaubt, Dylan Fields. Und da bin ich ein bisschen in ein Rabbit Hole gefallen, als ich mir durchgelesen habe, wie es eigentlich zu Fickman gekommen ist und was so die Gründerstory ist. Und der ist jetzt gerade mal 33 Jahre alt, hat jetzt mit diesem IPO im Endeffekt quasi Milliardär geworden. Seine Shares sind noch vier Milliarden wert im Moment. Also, das ist schon sehr beeindruckend. Und er ist ein Studienabbrecher. Also er hat an der Brown University studiert und hat dann so ein Scholarship von wieder mal dem Mann, der überall seine Finger im Spiel hat, Peter Thiel bekommen. Dafür, dass er die Uni abbricht, hat er 100.000 Euro von Peter Thiel bekommen. Und hat dann angefangen quasi mit einem Kollegen zu bauen, wollte eigentlich ein Softwareprodukt für Drohnen bauen, hat das dann in den Wind geworfen und hat dann eben angefangen an Figma zu bauen und dann relativ schnell eine erste Runde, wo unter anderem eben Index Ventures drinnen mitgespielt hat, aufgestellt. Und so hat seine Story begonnen. Und selbst am Tag vom IPO hat er auf X dann Fragen zu seinem Produkt, zu der Weiterentwicklung Mag beantwortet. Also ich glaube, auch von ihm wird man noch mehr hören und er hat durchaus Potenzial auch eine spannende Founderstory noch weiterzuschreiben.

Markus:

Ja, das hört man ja immer wieder. Am Ende die Founderpersönlichkeiten bei dem, weil was macht Index aus, dass sie sehr früh dabei waren, wie du gesagt hast. Und so früh investiert man einfach in eine investiert man in erster Linie in eine Person. Also in erster Linie zur Überzeugung, dass diese Person das irgendwie schaffen wird, sei es mit dem Produkt oder einem anderen, oder aber einfach, dass das jemand ist, der so viel Conviction mitbringt, so viel Hartnäckigkeit und so viele Fähigkeiten auch, dass das erfolgreich sein wird. Und da dürften sie eine sehr gute Nase gehabt haben. Ja, ein Startup, das vielleicht auch über einen IPO nachdenkt aus Österreich, ist natürlich BitPanda. Die haben nämlich jetzt gerade ihre Zahlen veröffentlicht zu 2024 und die sind sensationell gut. Und sie haben angekündigt, dass sie sich auch im Führungsteam ein bisschen neu aufstellen. Nicht ein kompletter Umbau, sondern die, ich glaube, einfach die logische Folge der Transition der letzten Jahre, die wir gesehen haben. Aber ja, also man muss echt sagen, Hut up, dramatische Umsatzsteigerung. Da sie hatten Einnahmen von 147 Millionen Euro. Das ist eine Steigerung von 166 Prozent. Und das ist besonders in einem Umfeld, das es gar nicht so einfach ist. Für generell einfach Unternehmen. Das Krypto hat schon gut performt in dem Jahr, klar, und das hilft ihnen. Aber man muss mal echt sagen, die haben sich sehr, sehr gut aufgestellt. Wir haben ja eine quasi eine Reduzierung des Headcounts gehabt, so wie viele andere. Aber haben sich da recht gut positioniert, haben, glaube ich, die richtige Größe gefunden, haben die richtigen Leute gefunden. Und stehen jetzt sehr gut da, insofern fände ich es eigentlich sehr cool, wenn die in Richtung Börse denken würden.

SPEAKER_00:

Das wäre super spannend. Ich wäre auch sehr gespannt, wo sie dann an die Börse gehen. Aber um vielleicht auch die Zahlen nochmal ein bisschen in Relation zu setzen, also auch im Vergleich zum Jahr 2023 ist es eine 166%ige Umsatzsteigerung. Also das ist schon eine gewaltige Nummer. Und gleichzeitig hast du schon erwähnt, tut sich auch etwas im Führungsteam. Einer der drei Gründer, der Paul Klanczek, der zieht sich als Co-CEO zurück. Der ehemalige stellvertretende CEO, der Lukas Enzersdorfer Konrad, wird jetzt zum Co-CEO, also da ein bisschen ein Wechsel, aber der Paul wird auch weiterhin im Vorstand bleiben, beziehungsweise Aufsichtsrat. Und das heißt, immer noch seinen Senf mit ein, mit hineingeben. Aber ich finde es eh spannend, auch zu sehen, wenn ein Startup diese Größe oder ein Unicorn diese Größen quasi erreicht hat, was ist dann die Rolle der Gründer, was ist dann die Rolle der, ist es eine sehr starke außengerichtete Rolle, ist es für manche ist es wie Christian, die sich dann ein Thema, das für sie strategisch super wichtig ist, wie die, wie geht BitParn dann mit KI um und da quasi einen Fokus setzt, da ist Chief Scientist Officer, glaube ich, ist seine Rolle. Und wer führt dann die Geschäfte, finde ich schon spannend zu beobachten. Hätte ich gern noch mehr Einblick eigentlich.

Markus:

Ja, also mein Bild der letzten Jahre war ich da eigentlich, zumindest, also wie gesagt, was ich mitbekomme, Vanda Lukas Ensistor Korn hat schon schon die letzten Jahre sehr führend im Unternehmen und hat da eine sehr zentrale Rolle gespielt. Insofern glaube ich jetzt, dass sich wahrscheinlich im Day-to-Day-Business gar nicht so viel ändert. Aber er natürlich auch, glaube ich, dadurch noch einmal in der Außenwirkung ein bisschen anders rüberkommt. Und das war wahrscheinlich auch jetzt ein zentraler Faktor. Was auch ganz interessant ist, Bitcoin Race hochprofitabel mittlerweile. Also da waren schon immer eher auf der profitablen Seite, die haben ja aus einer profitablen Position damals überhaupt das erste Venture-Investment gemacht. Aber haben einen Gewinn vor Steuern von 13,6 Millionen Euro und eine EBTA-Marge von über 30 Prozent. Und dass man diese EBTA-Marge so in den Vordergrund stellt, lässt auch für mich hinleiten, dass man sich da in Richtung Kapitalmarkt jetzt positioniert, weil das ist etwas, was besonders gelistete Tech-Unternehmen gerne machen, auch als einer der zentralen Kennzahlen. Das heißt, ich glaube, da wird schon bereitet man sich vor, ein bisschen die Fühle auszustrecken in diese Richtung. Ich bin dann auch sehr gespannt, wo potenziell ein Börsengang stattfinden könnte. Das ist natürlich jetzt das, was Figmar hingelegt hat in Amerika, ist ein starkes Signal, dass dort aktuell Kapital vorhanden ist im Markt. Spricht dann natürlich eher für den amerikanischen Weg. Gleichzeitig muss man natürlich auch sagen, das bringt auch wieder Unsicherheit. Mit dem aktuellen Umfeld mit Trump und so weiter. Also ich glaube, vor Trump wäre das ein ziemlicher No-Brainer wahrscheinlich gewesen, obwohl man kann schon auch über Deutschland oder London sprechen. Also Europa ist jetzt nicht. Aber ja, ich glaube, dass das grundsätzlich schon ein gewisses Risiko auch für europäische Companies aktuell darstellt, dass man in Amerika listet, inwiefern das stark genug ist, dieses Risiko, beziehungsweise überwiegt, dass man halt einfach wahrscheinlich einen viel besseren finanziellen Weg hinlegen kann, ist was anderes. Man muss auch sagen, dass Bitband da in erster Linie ein europäisches Produkt ist. Also das ist ganz stark in Europa positioniert, auch mit der europäischen Regulierung. Die waren von Anfang an, haben sie sich aufgestellt. Also wir sind der sichere Player, der hier alle Vorgaben erfüllt waren, die ersten, die halt da auch die Lizenz bekommen haben. Das heißt, das würde ganz gut zur europäischen Story passen. Also ich glaube, da diese Abwägung zwischen wo ist mehr Kapital im Markt und wo passt es von der Story und vom Produkt, das wird sehr spannend.

SPEAKER_00:

Was ist mit der Schweiz? Da sitzt ja die Mutter quasi.

Markus:

Ja, ich glaube, die Schweizer Börse ist nicht stark genug dafür. Also mal schauen, ich habe keine Ahnung. Mein Bauchgefühl wäre entweder deutsche Börse, Londoner Börse oder Amerika.

SPEAKER_00:

We will see. Wir beobachten.

Markus:

Yes, wir beobachten. Wir schauen mal wieder zurück zum Thema AI. Es lässt uns nicht los. Da ist uns diese Woche ein Produkt ins Auge gestochen, was in einer, ich nenne es jetzt mal Blindverkostung mit McKinsey und Goldman Consultants geschafft hat, dass sie das Head-to-Head gegen tatsächliche Junior Consultants, wenn es um Excel-Arbeit geht, eindeutig gewinnen konnte. Also da wurde quasi eine Aufgabe von Senior Consultant Managers gestellt und dann gab es eben diesen AI Agent, AI Excel-Agent und es gab Junior Consultants und ja, zu 89% hat die AI gewonnen. Obwohl die Menschen zehnmal mehr Zeit bekommen haben. Shortcut heißt das Ganze. Ist ein interessanter Case, weil es wieder eines von diesen Produkten ist, das jetzt in einem sehr spezifischen Vertical unterwegs ist. Wir haben ja letzte Woche schon darüber über GoStudent gesprochen, die sich halt im Education Vertical bewegen. Das ist jetzt halt der Excel Consulting Vertical. Auch hier wird es spannend zu sehen. Erstens setzt sich das durch gegen die großen Plattformen oder nutzen wir am Anfang einfach ChatGPT, weil das ist einfach in allen das Beste. Und was macht das mit unserem Arbeitsmarkt? Weil irgendwie muss man ja auch vom Junior zum Senior Consultant werden.

SPEAKER_00:

Absolut. Und das ist genau wieder ein Produkt, das eben die Juniors ersetzt. Und das heißt, das wird nicht die Personen ersetzen, die dann tatsächlich vor dem Kunden stehen und das präsentieren und die Schlüsse daraus ziehen im Endeffekt. Aber natürlich die gesamte Vorbereitung. Da brauchst du keinen Junior mehr, der dir das aufbereitet, wenn du einen Excel Genius AI Agent hast mit Shortcuts. Und die Frage ist, wie relevant sind Consultants dann generell noch? Also das ist schon noch ein Thema, das glaube ich reif ist zu diskutieren. Es ist ja schon, aber ich glaube, dann ist es noch mehr das Thema, dass du einen Consultant, weil oft, oft nimmst du dir ja auch Consultants bei schwierigen Entscheidungen, dass du ein bisschen die Entscheidung auslagern kannst. Dass du sagen kannst, the consultant hat gesagt, das ist die richtige Vorgehensweise und im Endeffekt sagst du dem Consultant eh, in welche Richtung du gehen möchtest, aber der bereitet dir das halt so vor, dass du nochmal eine gute Argumentationsbasis hast, beziehungsweise auch die Verantwortung ein bisschen auslagern kannst. Und ich glaube, dafür werden Consultants auch in der Zukunft noch gebraucht werden. Oder für das Thema, du musst sehr stark vielleicht auch Mitarbeiterkarten effizienter werden. Und das sind auch harte Entscheidungen, wo du auch gerne sagst, okay, ja, die Consultant haben die Entscheidungen getroffen, wer da jetzt gehen muss. Also ich glaube, das sind wahrscheinlich noch Sachen, wo man Consultants weiterhin braucht. Auf der anderen Seite ist die Frage, wenn das die Hauptaufgabe ist, wie spannend ist das dann noch für die jungen Uni-Absolventen, die gerade das Consulting als ihre Top-Choice sehen, vor allem für diejenigen, die richtig gute Noten haben und die richtig starke Uni-Performance leisten. Von dem her für mich keine so schlechte Entwicklung, weil ich glaube, genau diese Leute werden als Gründer oder Startup Chief of Staffs oder Mitarbeiter vielleicht besser aufgehoben. Aber trotzdem sehr relevant, wie was ist dann die Rolle eines Junior Consultants?

Markus:

Das ist eine sehr gute Frage. Es gibt ein Sprichwort, das besagt, dass niemand jemals gefeuert wurde, weil er McKinsey oder generell Consulting-Empfehlungen umgesetzt hat. Dass das quasi, wie du richtig sagst, so ein bisschen eine Absicherung ist. Wenn jemand die Entscheidungen anzweifelt, anfechtet, dich kritisiert dafür und du kannst sagen, ja, das ist das, was McKinse gesagt hat, dann ist das eine sehr komfortable Position, in der man da eine entwundenrolle ist. Gleichzeitig muss man halt auch sagen, wir leben in einer Zeit, wo vielleicht dieses Mindset, dieses Risikominimierung, dieses ich mache alles, um meinen Kopf unter jeden Umständen zu retten, vielleicht doch etwas ist, was nicht unbedingt erfolgsversprechend ist für Unternehmen. In einer sehr dynamischen Zeit, wo Risikominimierung vielleicht am Ende zum Misserfolg für ein Unternehmen führt, bin ich gespannt, was das mit unserer Wirtschaft macht. Ich glaube aber aktuell ist es einfach ganz stark. Also grundgesellschaftlich die Bereitschaft, Risiken einzugehen, ist sehr gering. Das stimmt auch aktuell sicher für Studienabgänger. Da ist die ökonomische Perspektive auch sehr stark im Vordergrund. Und da ist Consulting sicher ein attraktiver Weg, solange sie weiter nach Einstiegspositionen suchen. Das ist, wie du richtig gesagt hast, der interessante Faktor. Wie schaut das Consulting-Modell der Zukunft aus von der Talentperspektive? Vielleicht sind nicht mehr die Studienabgänger, die da reinkommen und für dich Excel und PowerPoint und etc. machen, sondern vielleicht ist das wirklich halt komplett automatisiert. Und der klassische Consulting-Karriereweg ist eigentlich, du machst zuerst was anderes und was das ist. Also, wie man sagt, zuerst Erfahrung sammeln und dann kommst du als schon Mid-Level oder Senior Consultant ins Unternehmen, wo halt viel mehr um Kontakte und Wissen und halt einfach auch ein Gespür für die Sachen haben, zählt. Also diese Karrierewege, die Karriereleitern der Zukunft in einer AI-dominierten Welt, die sind einfach nicht klar. Und das geht sicher vielen Studenten auch gerade durch den Kopf, was sollen sie machen, um noch diesen Weg gehen zu können.

SPEAKER_00:

Aber ich glaube, du hast da was super Spannendes angesprochen, nämlich ein Gespür zu haben und die Kontakte zu haben. Und ich glaube, darauf auch sich zu fokussieren, wenn man nach der Uni eine Rolle annimmt, wo man viel Exposure hat im Endeffekt zu unterschiedlichen Menschen, die Möglichkeit hat, in dem Bereich, der einen interessiert, wirklich einzutauchen und da einfach auch sich zu fokussieren, zu lernen von Menschen, wie ticken sie, mit wer sind die Entscheidungsträger, wie werden Entscheidungen gerade auch getroffen und wirklich sich da auch die extra Meile zu gehen und zu sagen, man geht noch auf die passenden Konferenzen, man beschäftigt sich auch mit der Zukunft dieser Industrie. Ich glaube, da, das ist wahrscheinlich auch direkt nach dem Studium ein Schritt, der erfolgsversprechend ist. Und ich glaube, Netzwerke waren immer schon etwas, was die Karriere befeuert hat. Aber wahrscheinlich heute noch umso mehr. Und ich habe, ich war mit einem Verein, in dem ich aktiv bin, in Global Shapers, war ich in Brüssel und der Premier, der ehemalige von Belgien, hat dort gesprochen. Und er hat gesagt, wenn er jetzt nochmal jung wäre quasi, was würde er machen? Er hat gemeint, er würde nicht zu sehr schauen, dass er gleich ein Generalist wird. Irgendwie viele junge Leute versuchen immer gleich Generalist zu werden und dann quasi eine Expertise irgendwo aufzubauen. Er hat gemeint, er wird es andersrum machen. Er wird versuchen, sich ein Thema auszusuchen und dort quasi Expertise aufzubauen und in die Breite gehen kannst du später immer noch. Und sein Ziel würde sein, quasi die Go-To-Person für dieses Thema zu sein. Und dieses Thema kann auch ein Querschnitt sein. Also zum Beispiel Entrepreneurship und europäische Regulierung oder wie auch immer man, was auch immer dann die Schnittstelle ist, die für einen selber die spannendste ist. Und dann hat er noch gesagt, der wird auch nicht zu sehr drauf schauen, nur was ist quasi deine greatest passion, sondern was ist das der Bereich, wo du das Gefühl hast, mit deinen Skills, deinem Know-how, deinem Interesse, kannst du den größten Impact schaffen. Und diese zwei Elemente sind bei mir extrem hängen geblieben.

Markus:

Ja, das spricht natürlich nicht für Consulting, weil, was eigentlich glaube ich, die meisten Leute machen aktuell Consulting, weil sie eben genau sich nicht noch festlegen wollen oder können und ökonomische Sicherheit gepaart mit absoluter Optionalität wollen. Das bedeutet, man ist in einem System, wo ökonomisch klar gezeichnet ist, wie man viel Geld verdienen kann, aber auf der anderen Seite eben noch keine Entscheidung treffen muss, welche Industrie, welche Position, welches Fokus-Thema. Also es ist komplett offen. Und das ist aber auch natürlich eine komfortable Lage, die vielleicht in Zukunft auch nicht mehr bestehen wird. Und natürlich ist es auch eine verlorene Chance, weil genau wie du richtig sagst, das könnte man natürlich auch nutzen, um schon in einen Bereich tiefer einzutauchen, was einem dann später sicher helfen würde. Ich glaube, das ist halt wieder eine Risikobereitschaftsfrage, weil dafür muss man überzeugt sein, dass dieser Bereich auch in zehn Jahren das ist, was man einerseits, wo manfür man sich wirklich interessiert, wo man auch wirklich Wert schaffen kann, wo man aber halt auch dann gebraucht wird und wo auch ein ökonomischer Anreiz da sein wird. Und da glaube ich, trauen sich viele Leute einfach nicht drüber, weil es halt so unsicher ist. Aber ja, es ist, es wird spannend, wie sich die Gesellschaft da auch entwickelt, weil, wie gesagt, also ich glaube, unsere Wirtschaft dümpelt jetzt halt vor sich hin, in Österreich besonders schlecht. Wie sehr auch dieses System, dieses Gerüst noch stehen bleibt und wann halt dann wirklich mal das Kartenhaus zusammenbricht und diese Illusion, die es aktuell gibt, da nicht mehr Bestand hat und was dann passiert. Und wie gehen die Leute damit um, wenn die Sicherheit einfach nicht mehr da ist und stattdessen man genau diese Risikobereitschaft braucht, um bestehen zu können? We will see.

SPEAKER_00:

Meine Wette wäre ja, wenn diese Unsicherheit wirklich so spürbar ist, dass Personen viel mehr unternehmerisch werden, weil im Endeffekt halt auch die Not unternehmerisch macht.

Markus:

Ja, da hast du sicher recht. Die Notwendigkeit ist oft ein sehr guter Motivator, aber setzt auch ganz andere Energien nochmal frei. Also vielleicht hilft uns das bei dem Kulturwandel, den wir hier brauchen. Wer ja irgendwie, glaube ich, immer einen Spannungsfeld zwischen sehr viel ökonomischer Sicherheit und sehr wenig ökonomischer Sicherheit, ist es OpenAI, weil die haben sehr, sehr viel Geld im Konto. Gleichzeitig haben sie auch unfassbare Infrastrukturausgaben. Also da wird Geld verbrannt bis zum Geld nicht mehr. Deswegen müssen sie sich auch trotz ihrer dominanten Rolle im AI-Ökosystem, trotz wahrscheinlich dem Faktum, dass da jeder gerne rein investieren würde, müssen die immer wieder neu Geld aufstellen. Also der Sam Altman ist sicher mehr als die Hälfte seiner Zeit einfach nur unterwegs, um einen Klinken zu putzen und Geld einzusammeln. Und so haben sie jetzt gerade oder sind sie jetzt gerade wieder dabei, eine neue Finanzierungsrunde aufzustellen mit einer 300 Milliarden Dollar Bewertung. Das ist, glaube ich, ziemlich klar wäre eine Rekordbewertung mal wieder, was eine Private Company angeht. Und die würden 8,3 Milliarden Dollar aufstellen mit dieser Bewertung. Eigentlich auch interessant, ob da, wie da, ob da ein Börsengang einmal vielleicht geplant sein könnte, zu welchem Zeitpunkt das Sinn macht, ob sie eigentlich für immer private bleiben wollen, weil sie sich das nicht antun und sowieso am privaten Kapitalmarkt genug Möglichkeiten haben. Aus einer, ich nenne es jetzt mal, demokratischen Perspektive wäre es ja wünschenswert, dass so ein Player auch publicly gehandelt wird.

SPEAKER_00:

Dann wird es zumindest wieder ein bisschen stärker in die Grundvision zurückgehen, quasi OpenAI, dass es für die Allgemeinheit und für die Gesellschaft eigentlich ein Unternehmen sein sollte. Es passt sehr gut zu dem Thema, das wir letzte Woche auch diskutiert haben mit dem AI Action Plan, wo ja auch ein großer Teil davon war, dass einfach sehr, sehr viel Geld in Amerika auch in AI-Entwicklung investiert werden sollte. Also ich glaube, die werden diese Runde schon aufstellen. Sie wollen bis zu 40 Milliarden Dollar quasi dieses Jahr aufstellen. Das ist das genannte Ziel. Softbank ist einer der größten Geldgeber auch in dem ganzen Prozess. Das finde ich auch ein sehr spannendes Unternehmen. Ein sehr spannender Investor, wo die überall schon drinnen sind und drinnen waren. Ich habe in dem Buch über We Work eigentlich erstmalig so wirklich ein bisschen hinter die Kulissen blicken können. Aber ja, schon spannend, dieser japanische Investor, der da überall auch drinnen ist. Die Frage ist, wo nehmen Sie das restliche Geld auch her? Wer investiert?

Markus:

Wer hat jetzt so 30 Milliarden rumfliegen? Ja, ich meine, das ist ein Teil, wird sicher aus dem Nahen Osten kommen. Also das wird Ölgeld sein, meiner Erfahrung nach. Und wahrscheinlich könnte ich mir auch vorstellen, dass sie halt ganz strategisch überlegen, wer. Also es gibt auch Stimmen, dass sich die bisherigen, oder einige der Bestandsinvestoren aufregen, dass sie nicht genug, keinen groß genug Teil von der nächsten Runde mitmachen können, weil eben Open AI den Fokus legt auf strategische Investoren, die sie noch nicht an Bord haben. Da ist das Sim Altmann schon sehr gut, also auch so ein bisschen die Fork of Networks zu durchblicken, also zu verstehen, okay, welche Allianzen sind notwendig, um in dem Bereich zu gewinnen. Kann sein, dass da jetzt stark Private Equity reinkommt. Vielleicht, die entscheidende Frage ist halt auch wirklich, was ist das Endgame für OpenAI? Ist klar, dass das mal ein Börsenegang werden soll, weil halt auch die ganzen Bestandsinvestoren irgendwo ein Liquiditätsevent brauchen. Gibt es da Alternativszenarien, die in den Investmentverträgen drinstehen, wo man sagt, okay, ab einer gewissen Umsatzschwelle, ab einer gewissen Gewinnschwelle gibt es dann halt da Earnouts, die das in irgendeiner Form vergleichbar sind mit den Returns aus einem konventionellen Exit. Da bin ich mir nicht sicher, wie das Setup ist, weil das Setup halt auch so ungewöhnlich ist mit der Nonprofit, aus der das herausgestartet wurde. Also da wäre ich gerne mal ein Vogel dazuhören könnte bei solchen Verhandlungen, was da tatsächlich die Karotte für Investoren ist. Weil so wie ich Sam Altman einschätze, weiß ich gar nicht, ob der das so cool fände. Weil was bedeutet ein IPO halt? Man muss viel mehr Dinge offenlegen, man ist viel stärker reguliert, das ist einfach ein anderes Level an Transparenz und vielleicht auch nicht mehr so schnell dann, wie man auch handeln kann. Man ist im Kapitalmarkt ausgesetzt, das kann gut sein, aber auch schlecht, weil wenn halt der Aktienkurs einmal crasht, dann bedeutet das, dass du dich damit beschäftigen musst. Du musst dich mit den Aktionären abgeben, die wieder auf deine Seite bringen. Also es ist schon viel Headaches, die dadurch auch entstehen. Da bin ich gespannt, was das Endgame ist. Und auf der Basis wird man wahrscheinlich auch die strategischen Investoren auswählen. Witzig.

SPEAKER_00:

Ist die Regierung oder ist quasi amerikanisches Hat die Regierung auch investiert? Amerika? Also kann Gibt es da Förderungen reingeflossen? Oder weil, also wenn Trump schon groß sagt, sie wollen so viel investieren in AI, wie viel fließt er in private Firmen wie OpenAI?

Markus:

Ich glaube, wenn Trump sagt, sie wollen so viel investieren, dann ist das ja auch oft nicht staatliches Kapital, sondern das ist, dass er sich dann eben mit dem Herrn Son von Softbank hinstellt und sagt, wir investieren jetzt so viel, aber eigentlich ist das das Kapital von Herrn Son. Beziehungsweise halt ja von Softbank. Und Trump darf sich aber damit schmücken und im Return gibt er dem Herrn Sonn den Freiraum, dass er halt seine Investments machen kann, ohne dass der Trump ihm irgendwelche Regulierungen oder Zölle oder Steuern vor die Nase setzt. Also ich glaube, mit diesen Aussagen von Trump muss man ja grundsätzlich vorsichtig sein. Man hat es jetzt gerade wieder gesehen. Er hat ja quasi gesagt, dass es gab ja im Zuge des Zolldeals mit Europa gab es ja das Gegengeschäft, dass europäische Unternehmen Direct Investments machen in Amerika, ich weiß nicht wie viele Milliarden. Und er hat jetzt letztens hat er gesagt, ja, und dieses Geld, über das können wir frei verfügen. Nur das ist ein Blödsinn, weil die europäischen Unternehmen, die da jetzt investieren, die investieren ja in konkrete Projekte, da kann man nicht frei verfügen. Und er hat jetzt auch das Kommentar gemacht, wenn das nicht so ist, dann wird man die Zölle doch auf 35% erhöhen. Also es ist genau das, was ich schon gesagt habe. Wie sehr man dieses Announcement ernst nehmen kann, ist sowieso zu hinterfragen. Und genauso gibt es bei all diesen großen Investment Announcements. Meines Wissens ist der Staat nicht investiert. Ich kenne aber den Capitable nicht. Es kann schon sein, dass es da irgendwo einmal so Basisfinanzierung gegeben hat. Ich glaube, was schon der Fall ist, ich glaube, wenn ich mich recht erinnere, im Board von AI gab es mal im Zuge dieses Dramas der Seifenoper, die es gegeben hat, ist da, glaube ich, jemand von staatlicher Seite mal ins Board dazugekommen. Oder zumindest staatlich nominiert. Ob das immer noch so ist und wie viel die da mitreden, das bin ich mir nicht sicher.

SPEAKER_00:

Ja, also Interesse hätten sie bestimmt, weil quasi ist ja für die Sicherheit Amerikas etc. sehr relevant, da auch einen Einfluss nehmen zu können. Aber ob sie das geschafft haben.

Markus:

Ich meine, das ist ein sehr guter Punkt. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass halt schon gewisse State Departments Auftraggeber sind für OpenAI. Also dass da halt schon die Software genutzt wird, vielleicht auch Projekte gemeinsam umgesetzt werden, zum Beispiel fürs Militär. Davon hört man halt nichts. Das ist bewusst under the radar und wir werden mal schauen, ob wir irgendwann in 20, 30 Jahren dann hören, was da alles im Hintergrund passiert ist. Ich bin grundsätzlich gespannt, was man über diese Zeit in, hoffentlich gibt es in den 30 Jahren noch, was man dann darüber denken wird. Es hat ja auch, es bringt uns zu unserer nächsten News. Das US-Gesundheitsministerium hat angekündigt, dass man jetzt die mRNA-Impfstoffentwicklung einstellen wird, was natürlich wieder sensationell ist. Das kommt, weil der Herr Kennedy, der ja Gesundheitsminister ist, der ist ja so ein Impfskeptiker und der war ja aus der Corona-Impfskepsis heraus. Und da werden jetzt 22 Projekte im Wert von fast 500 Millionen Dollar, werden gecuttert. Was ja, jetzt könnte man natürlich sagen, ja gut, die Ame sind selber schuld, wenn sie den Trump und damit den Kennedy wählen. Andererseits muss man schon auch sagen, dass Forschung passiert immer in einem globalen Konex. Und genau wie man halt damals eben sehr schnell geschafft hat, durch globale Zusammenarbeit bei Corona diese Impfstoffe so schnell zu entwickeln. So schadet das natürlich auch der globalen Entwicklung von mRNA-In-Impfstoffen, wenn da die Amerikaner jetzt sich komplett zurückziehen. Und da muss man echt sagen, das ist saublöd, weil genau diese Impfstoffe sind ja gerade in diversen Trials für Krebs und AIDS etc. Also das sind ja die Kernkrankheiten, die aktuell, abgesehen jetzt von Herz Kreislauf, aber das sind einfach riesige Faktoren, wo du gerade viel Hoffnung hast, dass man mit solchen Impfstoffen was wirklich dagegen ausrichten kann. Und für diese Bestrebungen ist das eine echte Katastrophe.

SPEAKER_00:

Es ist gruselig. Also auch, dass hier ganz offiziell gesagt wird, na, also diese Impfstoffe, die helfen mir gar nicht, die helfen nicht gegen Covid, die schützen nicht, ist halt auch für die globale oder vor allem halt natürlich auch amerikanische Akzeptanz von Impfstoffen generell superschädlich. Also man sieht dies und man sieht das ja auch in Österreich und in Europa, dass Masern und andere Krankheiten, die eigentlich schon längst durchs Impfen so gut wie ausgestorben waren, wieder zurückkommen, weil Menschen so eine Skepsis gegen das Impfen entwickelt haben. Und das wird natürlich extrem befeuert durch genau solche Maßnahmen. Und das ist schon global eine Riesenherausforderung, weil wir haben da diese wissenschaftliche, medizinische Forschung, die daran arbeitet, uns als Menschheit gesünder und besser zu machen. Und dann eine Politik, die da so entgegenwirkt und wissenschaftfeindlich ist. Ich meine, in dem Zuge kann man auch darüber sprechen, dass letzte Woche Trump quasi die Grundlage der Klimamaßnahmen in Amerika entzogen hat, hat ja auch quasi da das Klimaschutzgesetz aufgehoben. Und damit entfallen für ganz, ganz viele Maßnahmen die rechtliche Grundlage. Und es wird gesagt, es gab die Aussage eben auch hier von einem Minister, dass CO2 ja nicht schädlich ist, sondern sogar etwas ist, was die Umwelt braucht. Und das ist jetzt nicht komplett falsch. Natürlich für gewisse Prozesse braucht es CO2, aber in einem großen Ausmaß, in dem es jetzt gerade ausgestoßen wird, ist es halt extrem schädlich. Und diese Missinformationen, die gerade einfach von höchster Ebene aus gestreut und unterstützt werden, das finde ich schon extrem gruselig. Und es auch wieder, also auch diese CO2, diese Klimamaßnahmen, die eben zurückgedreht werden in Amerika, haben auch eine Signalwirkung auf die ganze Welt. Das ist jetzt in Brasilien, ist die nächste COP, wo sich schon angekündigt hat, dass es so wenig Besucher geben wird wie noch nie. Und selbst Österreich, also von der Bellen wird zum Beispiel nicht anreisen. Global 2000 wird sich nur online zuschalten aus Sparmaßnahmen von der Bellen. Auch durchaus die Anreise nach Brasilien ist natürlich keine einfache. Aber auch wenn wir natürlich durch eine Delegation vertreten sein werden, die dort verhandelt, finde ich es schon schwierig, dass diese Zeichen gerade gesetzt werden.

Markus:

Also ich glaube, dass die COP nicht so gut besucht ist. Es hat tatsächlich auch mit der Lage dort zu tun, weil sie machen das ja quasi am Rande des Regenwalds. Es hat sich aber jetzt dort die Situation ergeben, dass in der Stadt die ganzen Hotels, dadurch, dass es halt einfach nicht genug gibt, haben sich die, die es gibt, haben sich jetzt halt quasi vielleicht auch Preisabsprachen getroffen, aber die verlangen teilweise so 100.000 Euro für eine Woche. Also ganz verrückt. Und deshalb, glaube ich, sind jetzt auch viele einfach boykottieren das, was natürlich absurd genug ist, aber ja, ganz grundsätzlich.

SPEAKER_00:

Was auch absurd ist, ist, dass eine Straße durch den Regenwald gebaut wird, um quasi die Venues auch erreichen zu können.

Markus:

Also das ist halt einfach, kann ich durchaus auch nachvollziehen, warum man da nicht mitmacht. Gleichzeitig ganz einfach, wenn man sich Trump und das, was da in demokratisch legitimiert in Amerika passiert, anschaut, dann macht es mich schon sehr nachdenklich. Auch reflektierend im Sinne von, wenn man es mich vor zehn Jahren gefragt hätte, war für mich so obvious, dass unsere Welt sich halt einfach kontinuierlich in die richtige Richtung entwickelt. Oder es war so einfach mit Fortdauer der Jahrzehnte, wir werden halt immer ein bisschen scheiter und besser und Schritt für Schritt nähern wir uns einem Optimalzustand. Und Optimalzustand ist natürlich Friede und technologischer Fortschritt und immer mehr Rationalität. Ja, das ist halt komplett auf den Kopf geschickt.

SPEAKER_00:

Globale Zusammenarbeit.

Markus:

Ja, aber man muss auch sagen, tatsächlich war das halt ein gebiaster Mikrokosmos, weil wenn man sich die Historie anschaut, gab es halt auch schon, weiß nicht, im alten Griechenland gab es schon Perioden, wo es Prosperity und Demokratie war. Und dann wurde diese Demokratie irgendwann zur Orlokratie. Und das war einfach die Herrschaft des Pöbels, glaube ich, hat man es genannt, wo halt einfach überhaupt keine rationalen Entscheidungen mehr getroffen wurden an Populismus. Und dann ist dadurch halt dann wieder eine Monarchie entstanden, also die Herrschaft eines Staaten. Und dann hast du halt, da ist dann wieder eine Tyrannei entstanden. Also es ist dieses, ich glaube, der Verfassungskreislauf ist von einem griechischen Historiker damals schon beschrieben worden. Und es ist irgendwie vieles, was man da lesen kann, spiegelt sich sehr gut in der aktuellen Zeit wider. Und das ist war wohl eine Illusion, dass es sich immer nur noch besser wird, wenn man nur nach oben, nach vorne bewegt. Ich hoffe, dass wir uns jetzt nicht halt die ganzen Fortschritte der letzten Jahrzehnte komplett begraben, sondern dass das halt jetzt, ja, das Pendel schwingt vielleicht ein bisschen in eine Richtung und es gibt ein bisschen eine Achterbahnfahrt nach unten, aber das dann halt schon der Strich nachhaltig nach oben zeigt. Aber ich nehme das nicht so. Die sind doch lernfähig. Ja, das ist die Höhe.

SPEAKER_00:

Kennst du das Buch Die Welt? Ja, das stimmt.

Markus:

Die Leute, die quasi schon gelernt haben und die Leute, die jetzt neu dazukommen, die haben halt diese Erfahrungen nicht gemacht und können deshalb nicht lernen. Oder können noch aus den schlechten Zeiten nicht lernen?

SPEAKER_00:

Naja, aber kennst du das Buch Die Welt von gestern von Stefan Zweig? Da erzählt er halt auch, wie es um die Zeit vor dem Ersten Weltkrieg und wo ja auch, also in Wien und wo die ganzen großen Schriftsteller und Denker eigentlich alle in den Kaffeehäusern gemeinsam über die Zukunft auch philosophiert haben und dass man sich nicht vorstellen können, dass irgendwie, dass man da wieder Schritte zurückgeht quasi. Es war auch alles auf Fortschritt und wir sind quasi alle Religionen, alle Personen werden auch gefördert und wir entwickeln uns weiter. Und man, also Stefan Zweig selbst hat sich nicht vorstellen können, dass es sich in eine andere Richtung je entwickeln kann. Er war ja selbst auch Jude und eben aus seiner Perspektive liest man dann, wie es dann zum Ersten Weltkrieg kommt und so weiter. Und das ist also eine große Buchempfehlung. Und irgendwie erinnert es mich schon auch an die heutige Zeit im Sinne von, es gibt so viel, das hätte ich mir vor ein paar Jahren nicht vorstellen können, dass es jetzt so sein wird, wie es jetzt gewisse Personen an die Macht kommen, dass gewisse Denkweisen vorherrschen, wo ich mir dachte, also doch nicht im 21. Jahrhundert.

Markus:

So ist es. Ja, hilft nichts. Man muss dranbleiben und darf sich dafür nicht unterkriegen lassen und halt mit den Gegebenheiten arbeiten, die man vorfindet und das tun, was in der eigenen Macht steht. Gut, und ein Team, das das jedenfalls macht, das sind unsere Rockstars der Woche. Das sind die Gründer von Takeo, einem Grazer Startup, die jetzt 5,5 Millionen Dollar Investment bekommen haben, was ja schon, allein das ist ja schon sehr cool in einer Zeit wie dieser. Aber das Ganze wird natürlich nochmal viel bemerkenswerter, wenn man sich anschaut, wer da investiert hat. Da sind nämlich einerseits Andresen Horowitz dabei, was für Österreich ja wirklich eine Seltenheit ist, und andererseits auch die Firma World, ehemals WorldCoin, das ist dieses Tool von Sam Altman, was deine Retina, also deine Augen scannt und dir so einen Teil von diesem CryptoCoin gibt, der allen Menschen zugänglich sein soll, also die demokratisierte Version von Krypto irgendwie, wenn man so will. Gibt es natürlich viele Kritikpunkte dazu, aber ja, auch das ist natürlich ein großer Name. Und schon Hut up aus Graz heraus ein Spin-off, das sich da so etabliert, finde ich, ziemlich stark. Was machen die, Hanna?

SPEAKER_00:

Also im Endeffekt verschlüsseln sie Daten und ermöglichen dir diese Daten quasi dann verschlüsselt auch zu nutzen. Also sie versuchen so das Dilemma im Endeffekt aufzuheben zwischen Datenschutz und Datennutzung. Und das ist eben gerade auch für Unternehmen wie World dann super spannend, mit denen arbeiten sie auch schon länger zusammen. Weil was ist ein großes Problem für Sachen wie Biohacking oder auch Iris Scanning, ist wie kannst du es, wie kannst du hier einen Datenschutz auch gewährleisten. Also wenn sie diese Thematik tatsächlich knacken, dann Hut ab und werden wir auf jeden Fall weiter beobachten. Und sehr cool, dass die aus Graz heraus so eine spannende Technologie entwickelt haben.

Markus:

Ja, also das ist ein Spannungsfeld, das echt schwierig zu navigieren ist. Einerseits willst du ja Privacy, du wirst einerseits auch eine gewisse Privatsphäre wahren, aber gleichzeitig möchtest du halt die Macht der Daten nutzen. Also du möchtest quasi die Gesamtheit der Informationen verstehen und nutzen können und daraus zum Beispiel auch für Algorithmen Ableitungen treffen können, aber gleichzeitig auf der individuellen Ebene nicht Informationen preisgeben, die privat sind. Und genau da kommt Team Takeo rein und es dürfte sehr vielversprechend sein in diesem Sinne Konwert an das Team, an die Gründer und wir hoffen, von euch noch viel zu hören in den kommenden Jahren. Wir hoffen auch von euch da draußen viel zu hören. Nicht nur in den kommenden Jahren, sondern auch in naher Zukunft. Wir hoffen, dass wir euch nächste Woche wiederhören, wenn wir wieder in die Future Weekly News eintauchen. Wir wünschen euch noch eine schöne Woche. Danke, Hannah, fürs Co-Hosten. Danke an euch da draußen fürs Mit dabeisein. Ja, bis bald.

SPEAKER_00:

Ciao, danke.